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03 - Schatten Krieger

03 - Schatten Krieger

Titel: 03 - Schatten Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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Wolken verschwanden, und ein anderes Wesen daraus auftauchte. Es war ebenfalls eine mythische Kreatur, eine Hornkatze mit mächtigen, muskulösen Vorderbeinen und einem fauchenden, weit aufgerissenen Maul. Diesmal jedoch griff Calabos zuerst an. Er stürzte sich mit schwingenden Armen auf sie. Die Hornkatze schlug mit ihren Klauen und den langen, glänzenden Krallen nach ihm, aber Calabos trennte ihr eine Tatze ab und zerstückelte sie. Die Tatzenteile lösten sich in Luft auf. Nach weiteren brutalen Schlägen zog sich die Hornkatze zerfetzt in die Wolke zurück, die jedoch gleich darauf eine weitere Kreatur ausspie, eine verdrehte Verschmelzung aus Pferd und Wolf. Als Calabos angriff, duckte sich das Wesen und wich seinen Schlägen aus. Es kreischte, als es versuchte, zu entkommen. Doch Calabos war schneller und zerstückelte es mit gezielten Hieben. Wie die anderen löste sich auch diese Kreatur in Luft auf.
    Aus den Sagen und Mythen wusste Calabos, dass es ein Komavyle war, der ihn angriff, ein böser, blutsaugender Geist, der sich vorwiegend auf Kranke und Alte stürzte und sich in verschiedene Gestalten verwandeln konnte, um seine Opfer zu besiegen. Calabos war jedoch weder krank noch gebrechlich, also war ihm nicht klar, warum es ihn ausgesucht hatte. Dann grinste er böse, als ein bekanntes, netzartiges, amorphes Ding aus den sich auflösenden Fragmenten des Komavyle aufstieg.
    Unser unbekannter Feind ist weit mächtiger, als ich mir hätte träumen lassen, dachte er. Wenn er in der Lage ist, einen urzeitlichen Geist zu versklaven und ihn zu steuern, ist er wahrhaft ein Ehrfurcht gebietender Gegner. Während der Komavyle über die blassen Dächer von Sejeend schwebte, wandte Calabos seinen Blick nach innen auf den Gedankengesang des Geflügelten Geistes, der dort kreiste. Ein perfekter Zirkel aus all seinen selbst erwählten Elementen. Es bedurfte nur eines kurzen Gedankens, um einen davon herauszupflücken, den Kreis zu unterbrechen und den Zauber zu beenden …
    Plötzlich wurde ihm schwindelig, und ein schweres Gewicht drückte ihn nieder, wie immer, wenn er von seinem Astralleib in seinen eigenen Körper zurückkehrte. Seine sterbliche Hülle hielt sich immer noch mit einer Hand an der Mauer fest. Calabos keuchte, holte tief Luft und sog die kalte, neblige Luft ein, die schwach nach den Ausdünstungen des Sumpfes roch.
    »Was habt Ihr herausgefunden?«, fragte jemand neben ihm auf dem Wall. Dardan.
    »Sie halten Chellour und die Gräfin in der Schleuse von Hubranda fest«, erwiderte Calabos und berichtete kurz, was er gesehen hatte. Während er sprach, gewöhnten sich seine Augen an die Dunkelheit, und er konnte Dardans hageres Gesicht erkennen.
    »Merkwürdig«, sagte Dardan, nachdem Calabos seinen Bericht beendet hatte. »Ich habe zwar schon von den Komavyles gehört, bin jedoch noch nie einem begegnet. Immerhin habe ich einmal eine Zungenklinge im Mondlicht gesehen. Also, wer soll Dybel abholen?«
    »Ihr und Tashil«, erklärte Calabos. »Wenn Ihr ihn gefunden habt, versorgt seine Wunden, so gut Ihr könnt, aber haltet Euch nicht zu lange auf. Bringt ihn so schnell es geht nach Murstig. Das ist eine kleine Ortschaft am Gronanvel, wo wir anderen zu Euch stoßen werden.«
    »Wenn Dybel schwer verletzt ist, müssen wir vielleicht einen Karren oder ein Boot mieten«, wandte Dardan ein. »Obwohl es sicherer wäre, es zu stehlen. Aber warum ausgerechnet nach Murstig?«
    »Falls Tangaroth seine besten Magier auf Ilgarions Strafexpedition mitnimmt, werden die, welche er zurückgelassen hat, uns kaum Schwierigkeiten machen. Also haben wir freie Hand, uns um den Herrn dieser Erscheinungen zu kümmern.«
    Dardan nickte nachdenklich. »Wir sollten ihn zur Strecke bringen, bevor er noch stärker wird.« »Richtig. Deshalb möchte ich, dass Ihr und Tashil sofort aufbrecht. Nehmt mein Pferd. Es bringt Euch beide rasch zur Stadt, auch wenn Ihr zu zweit darauf reitet.« Calabos runzelte die Stirn. »Ist es Euch recht, Tashil mitzunehmen, oder zieht Ihr einen der anderen Wächter vor?«
    »Ich habe nichts an ihr auszusetzen.« Dardan ging zur Treppe. »Sie ist eine gute Verbündete und ein würdiger Magier.«
    »Gut, aber vergesst nicht, vorsichtig zu sein …«
    »Das werden wir, falls Ihr mir bei unserer nächsten Begegnung Euer Geheimnis verratet, was die Anwendung des Geflügelten Geistes angeht.«
    »Was wollt Ihr damit sagen?«
    Dardan lächelte. »Bei meinen wenigen Erfahrungen mit dem Geflügelten Geist war ich

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