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03 - Schatten Krieger

03 - Schatten Krieger

Titel: 03 - Schatten Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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anschließend so hilflos und schwach wie ein neugeborenes Kätzchen. Ihr dagegen könnt noch immer gleichzeitig reden und stehen!« Calabos verwünschte seine Achtlosigkeit, was seine Maskerade anging, winkte jedoch nur beiläufig mit der Hand.
    »Das verdanke ich nur dem Segen meines fortgeschrittenen Alters und der Fähigkeit, in besserer Form zu erscheinen, als es eigentlich der Fall ist!«
    Die beiden Männer lachten, und Dardan schüttelte den Kopf.
    »Na gut, behaltet Eure Geheimnisse.« Er ging die Treppe hinunter. »Möge das Licht Euch führen, Bruder.« »Wie auch Euch«, erwiderte Calabos.
    Als er wieder allein auf der Brüstung stand, sog er tief die würzige Luft ein und runzelte die Stirn, als ihm Coireg Mazaret und Hauptmann Ondene einfielen.
    Ich konnte sie nicht beschützen, dachte er verbittert. Mögen die Mächte ihnen jetzt gewogen sein. Dann hörte er Dardans Stimme von unten und eilte hastig die Treppe hinab, weil er sich von ihm und Tashil anständig verabschieden wollte.
    Die Stimmen in seinem Kopf flüsterten unaufhörlich, murmelten, schrien, fluchten, diskutierten, heulten, lachten und beteten unerbittliche Glaubensbekenntnisse herunter, sangen tief und wohlklingend oder jaulten bestialisch. Wenn es ihm gelang, sich in diesem Lärm zu konzentrieren, konnte er sich an den Moment erinnern, in dem das erste dieser schwebenden Phantome in seinen Kopf eingedrungen war. Geleitet von dem Hexer Jumil, der ihn mit einer einzigen Berührung eingefroren hatte. Zunächst hatte er keine Veränderung in seinem Verstand gefühlt, jedenfalls keine offenkundige, bis er das leise Flüstern in einer unbekannten Sprache gehört hatte, und dann einige lauter gesprochene Wörter.
    Kurz darauf tauchte ein anderes Phantom auf und wurde wieder von Jumil in seinen Geist geführt, dann noch eines und noch eines. Schon bald gingen seine eigenen Gedanken in einem Mahlstrom aus fremden Stimmen unter, und jetzt kauerte er selbst zumeist in einem Winkel seines eigenen, überfüllten Verstandes, während sein Körper auf dem lumpenübersäten Boden einer dämmrigen Kammer in einem unbewohnten Flügel des Palastes hockte. Seine Handgelenke und Knöchel wurden von eisernen Fesseln gehalten, aber er spürte sie kaum, während er versuchte, seine inneren Barrikaden gegen den reißenden Strom dieser Invasion von Stimmen aufrechtzuerhalten und bei Verstand zu bleiben.
    »Mein Name ist … Corlek Ondene, Sohn des Baron Arnos Ondene«, murmelte er. »Ich bin kürzlich von den … Sturmbrecher-Inseln zurückgekehrt …«
    Er verstummte, als er hörte, wie sich Schritte und Stimmen näherten, und formte die Worte lautlos mit den Lippen.
    »… wird diese Verschmelzung stattfinden?« Er erkannte Vorik dor-Galyns Stimme. »Wie viele dieser Funken braucht es denn noch?«
    »Das ist schwer zu entscheiden, weil so etwas noch nie zuvor versucht wurde«, antwortete jemand anderes. Die hochmütige, bösartige Stimme gehörte dem Hexer Jumil. »Wenn die Verschmelzung eintritt, wird sie sich dramatisch gestalten. Dann darfst du etwas von der Größe und der Macht miterleben, die einst durch diese Länder schritt!«
    »Ich erwarte demütig diesen Moment, Erlauchter«, erwiderte dor-Galyn. »Ich wollte nur sichergehen, dass dieses Fragment des Zerbrochenen unseren Plänen dient und sie nicht etwa zerstört.«
    »Gleiches spricht zu Gleichem, Vorik. Das Verständnis wird gegenseitig sein, wie auch die Ziele.« Ein leises Lachen drang von irgendwo her an Corleks Ohren, ein ruhiges, doch wahnsinniges Lachen, und er erschrak, als ihm klar wurde, dass es aus seinem Mund kam.
    »Der tapfere Hauptmann verspottet uns«, meinte Vorik drohend und kam näher. »Vielleicht wäre eine kleine Maßregelung angebracht.«
    »Das ist nicht mehr Ondene, Narr!«, tadelte ihn Jumil. »Sondern einer seiner vorübergehenden Gäste. Ein viel versprechendes Zeichen … Da kommt der Nächste! Gut, ich habe ihn bereits erwartet…«
    »Erwartet?«
    »Ja. Einer dieser Wächter ist in seiner Astralform über die Stadt geflattert, also habe ich einen Komavyle auf ihn angesetzt. Es könnte Calabos selbst gewesen sein, aber wie dem auch sei, ihre Begegnung hat einen weiteren Splitter des Zerbrochenen freigesetzt. Da kommt er und bezieht sein neues Heim.«
    Ondene fühlte nichts, sah nichts und hörte nichts anderes als den Lärm, der die letzten Erinnerungen seines Selbst niederrang.
    »Wie viele von diesen Splittern gibt es denn noch?«, wollte Vorik wissen.
    »Wie viele?«,

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