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03 - Sinnliche Versuchung

03 - Sinnliche Versuchung

Titel: 03 - Sinnliche Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha James
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ein.
    Er setzte sich auf
Parzivals Rücken zurecht. Der Gedanke an sie hatte eine spürbare körperliche
Auswirkung. Zwischen den Schenkeln wurde das Blut schwer und dick. Seltsam,
dachte Dane, der stolz darauf war, ein Meister der Beherrschung zu sein. Im
Hinblick auf seine Tätigkeit war dies auch erforderlich ...
    Doch seine Gedanken
schweiften weiterhin ab.
    Mit ihren Augen
hatte er sich nicht getäuscht. Sie waren auffallend schön. Nicht nur blau,
sondern kobaltblau und von strahlender Leuchtkraft. Er musste sich sagen, dass
diese herrlichen Sterne nicht aus Leidenschaft glühten und dass die weichen,
vollen Lippen nicht seinen Mund suchten. Die Augen waren Gletscher, die Zunge
eisiger Wind an einem frostigen Wintertag. Im Hinblick auf ihre Lage hatte sie
ihm in bemerkenswerter Weise die Stirn geboten. Das war, musste er widerwillig
zugeben, eine faszinierende Mischung aus Stärke und Zartheit.
    Um die Wahrheit zu sagen,
er schätzte ihren Mut, ihre Standhaftigkeit und ihren klaren Verstand. Unter
anderen Umständen ... aber diesen Gedanken verwarf er sofort. Die Umstände
waren so, wie sie waren. Sie ließen sich nicht ändern. Im Zweifelsfall war Dane
pragmatisch, denn er hatte längst begriffen, dass Wunschdenken etwas für Narren
war. Die Vernunft war seine beste Tugend, denn ein weniger besonnener Mann
könnte niemals das vollbringen, was ihm gelang. Von ihm wurde geduldiges Warten
verlangt, Abwägen und das Überschauen einer gefährlichen Situation. Seinem
Wesen nach war er eher abwartend, reizte man ihn aber, brauste er auf und sein
Temperament ging mit ihm durch.
    Aber er war auch
ein Mann der Tat. In diesem besonderen Fall musste er sich den Gegebenheiten
anpassen. Gewiss war das nicht das erste Mal! Als Mann fiel es ihm nicht
schwer, eine Frau zu bezaubern, zu umschmeicheln und zu belügen, ihr zu drohen
und sie zu drangsalieren, zu erobern und zu gewinnen ... Sein Repertoire war
vielseitig, je nachdem, was verlangt wurde.
    Er seufzte.
Natürlich war ihm nicht entgangen, wie sie sich am Ende des Bettes verkroch.
Wenn sie in ihm die Bestie sah, dann war das gut und richtig. Wenn sie der
Überzeugung war, er sei gefährlich, umso besser. Und so sehr es ihn danach
verlangte, die süßen Lippen der schönen Julianna zu küssen, bis sie
dahinschmolz und sich ihm leidenschaftlich hingab ... er hatte sich
zurückgehalten.
    Auch brauchte die
Lady nicht zu wissen, dass sein furchterregender Ruf als die Elster bei weitem
seine Taten übertraf. Er musste seinen Ruf aufrechterhalten. Nicht als
Frauenheld, sondern als Räuber.
    Wenn Dane in seinem
Erwachsenenleben etwas gelernt hatte, dann dies ... Furcht hatte auch ihr
Gutes. Sie schärfte die Sinne und machte wachsam. Ah, ja, Furcht war erträglich,
solange sie nicht in Boshaftigkeit umkippte, die alles auslöschte und das
Leben erstickte ...
    Tod -und
Sterben -war das einzig Unausweichliche im Leben. Zu diesem Schluss war
er auf dem Schlachtfeld von Waterloo gekommen, als er die herumliegenden Leichen
sah - ein Tag, der ihn immer noch verfolgte, der ihn sein Leben lang
verfolgen würde.
    Sterben war das
Einzige, wovor er sich fürchtete.
    Das wusste
natürlich keiner. Dane verleugnete den Tod.
    Er war kein Held.
Er hatte einfach Glück gehabt.
    Ah, ja, der Tod und
das Sterben machten ihm Angst. Aber das war sein persönliches Kreuz, das er zu
tragen hatte. Sein eigener Dämon.
    Seine eigene Hölle.
    Juliannas Herz schlug immer
noch wild in ihrer Brust, als das Schloss einrastete. Im Schädel setzte wieder
das Klopfen ein. Der Wunsch, den schmerzenden Kopf zwischen die Hände zu nehmen
und sich gründlich auszuweinen, war verlockend. Aber als Thomas sie vor dem Altar
im Stich gelassen hatte, hatte sie geweint, bis sie keine Tränen mehr hatte,
bis sie leer und trocken war. Die Tränen waren sinnlos gewesen. Und so würde es
auch jetzt sein.
    Seit damals hatte
sie sich verändert. Sie wollte nicht schwach sein. Sie musste stark sein. Sie
würde sich nicht bemitleiden und ihr Los beklagen.
    Sie wollte das
Beste aus ihrem Alleinsein machen, einen Ausweg finden. Es war das Beste, einen
Ausweg zu finden. Punktum.
    Aber zuerst hatte
sie ein dringendes Bedürfnis. In der Ecke entdeckte sie einen Nachttopf, den
sie eilig benutzte. Sie legte wieder den Deckel darauf. Sie hatte jetzt Zeit,
alles gründlich in Augenschein zu nehmen. Erstaunlicherweise war das Bett sehr
bequem. Die Hütte war geräumig und in bestem Zustand - und zu ihrer Überraschung
blitzsauber. Zwei

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