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03 - Sinnliche Versuchung

03 - Sinnliche Versuchung

Titel: 03 - Sinnliche Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha James
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siebenundzwanzig.
    »Wieso sind Sie
nicht verheiratet?«
    »Das dürften Sie
eine Lady nicht fragen!«
    Er ließ nicht
locken »Sind Sie ein Blaustrumpf?«
    Julianna spürte,
wie ihr die Röte ins Gesicht stieg. »Wollen Sie mich unbedingt beleidigen?«
    »Das ist nicht
meine Absicht. Eine so schöne Frau wie Sie sollte schon längst unter der Haube
sein. Sie müssten mindestens drei Kinder am Rockzipfel hängen haben.«
    Kinder. Sie dachte an die Kleinen
ihrer Brüder. An Sebastians Zwillinge Geoffrey und Sophie und an Justins
jüngste Tochter Lizzie. Sie liebte sie sehr, aber es waren nicht ihre Kinder
und wieder wurde sie sich dessen schmerzlich bewusst.
     Außerdem taten
seine Spötteleien weh. Julianna dachte, sie wäre längst darüber hinweg. Aber
das stimmte nicht.
    Ihre Gedanken
schossen zu Thomas. Ein stechender Schmerz fuhr ihr durchs Herz, aber sie riss
sich zusammen. Sie wollte sich nichts anmerken lassen. Im Innersten wusste
sie, dass Thomas kein Mann für sie war. Das war er nie gewesen. Aber es gab
Momente, in denen sie sich vorstellte, was gewesen wäre, wenn ...
    »Sie stellen mir
Fragen, die Ihnen nicht zustehen«, erklärte sie unverblümt.
    »Vielleicht. Aber
wenn ich Ihnen sage, dass ich ein Mensch bin, dem Wahrheit und Ehrlichkeit über
alles gehen?«
    »Sie? Ein
Gesetzloser?« Sie holte tief Luft. »Dann erzählen Sie mir, warum Sie nicht
verheiratet sind? Oder sind Sie es?«
    »Ich bin nicht
verheiratet.«
    Sie warf ihm einen
vernichtenden Blick zu. »Vielleicht will Sie keine haben.«
    »Das mag sein. Aber
ich habe noch nie eine Frau darum gebeten.«
    »Ich kann mir auch
nicht vorstellen, dass jemand Ja sagt«, gab sie schlagfertig zurück. »Als
Wegelagerer führen Sie ein unstetes Leben.«
    Verständlich, dass
sie mit ihm stritt. Er hatte sie gereizt. Aber er war neugierig. Sie war ihm
ausgewichen, weil sie etwas quälte. Aber er wollte sie nicht drängen. Da die
entzückende Julianna auf die Frage nach ihrem Alter und Ehestand empfindlich
reagierte und die Unterhaltung eine Wendung nahm, die beiden nicht gefiel,
hielt er es für richtig, das Thema zu wechseln.
    Mit der Hand fuhr
er sich über das stoppelige Kinn. »Haben Sie schon einmal einen Mann rasiert?«
    Ihr Erstaunen war
ihm Antwort genug. Aber er merkte, dass sie bereit war, es mit dieser
Herausforderung aufzunehmen.
    Die blauen Augen
leuchteten auf. »Sie würden mir vertrauen, wenn ich Ihnen das Rasiermesser an
die Kehle setzte?«
    Die Frage
überraschte ihn. Er betrachtete sie von oben bis unten und war sich auf einmal
nicht mehr so sicher ...
    »Sie mögen
vielleicht nicht ehrlich sein«, sagte sie mit einem süßen Lächeln, »aber mutig,
wie es scheint.«
    Als sie so weit waren,
hielt sie ihm den- Spiegel vor, während er die Stoppeln von Gesicht und
Hals schabte. Er wischte einen Rest Seifenschaum aus dem Gesicht und schaute
sie an.
    »Ist es besser?«
    Sie nickte beifällig.
»Eine ungeheure Verbesserung«, erklärte sie und räumte die Rasierutensilien in
den Schrank. »Wahrscheinlich sind Sie jetzt hungrig?«
    »Ja. Aber von
dieser grässlichen Brühe möchte ich nichts mehr.«
    Sie wollte etwas
erwidern, unterließ es aber. Er hatte sie gekränkt. »Ich muss Ihnen sagen, dass
mich die Zubereitung dieser Brühe viel Mühe gekostet hat.«
    »Was ich sehr zu
schätzen weiß. Ehrenwort. Aber ich habe einen Bärenhunger, Kätzchen.«
    »Ja, das denke ich
mir.« Ihr Zorn verflog und sie machte ein besorgtes Gesicht. »Aber ich habe
gestern das letzte Stück Brot gegessen. Und ...«
    Sie nagte an der
Lippe. »Was?«, fuhr er sie an.
    Nur widerwillig
begegnete sie seinem Blick. »Ich möchte Ihnen gegenüber ehrlich sein. Ich habe
in meinem ganzen Leben noch nie eine Mahlzeit gekocht«, vertraute sie ihm kleinlaut
an.
    »Tatsächlich?« Er
spielte den Entsetzten. »Das hätte ich nicht gedacht!«
    Sie blickte ihn
scharf an. »Machen Sie sich über mich lustig?«
    »Wo denken Sie hin!
Sie haben mein volles Vertrauen. Und jetzt hören Sie mir bitte zu. Draußen, an
der Nordseite der Hütte befindet sich ein kleiner Vorratsraum ...«
    Eine Stunde später
erfüllte der Duft von Fleisch und Gemüse die Hütte. Julianna rührte den
Eintopf, summte vor sich hin, als sie ein paar Kräuter zwischen den Fingern
zerrieb und darüber streute.
    Als sie aber nach
dem Salz griff, bekam sie es mit Dane zu tun. »Vorsichtig beim Salzen,
Kätzchen!«, rief er.
    Als die Nacht die
ersten Schatten über den Wald ausbreitete, war Julianna zum

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