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03 - Sinnliche Versuchung

03 - Sinnliche Versuchung

Titel: 03 - Sinnliche Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha James
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Er
biss die Zähne zusammen, als sie den Verband von der Schulter wickelte.
    Sie sog hörbar die
Luft ein, als die Wunde zum Vorschein kam. Der Magen hob sich ihr beim Anblick
des geröteten Fleisches, das zwischen den Stichen der Naht hervorquoll.
    »So schlimm, wie?«
    Julianna
untersuchte die Wunde genauer. Sie war offen und mit Blut verkrustet.
»Eigentlich nicht«, sagte sie bedächtig. »Die Wunde ist verkrustet und Sie haben
einen Bluterguss, aber das war zu erwarten. Ehrlich gesagt, es sieht besser
aus, als ich dachte.«
    Sie hatte eine
Schüssel mit warmem Wasser auf dem Tisch bereitgestellt und für saubere Tücher
gesorgt. Dane wappnete sich gegen den Schmerz, als sie mit dem Säubern der
Wunde begann. Sie ging sehr behutsam vor. Er betrachtete ihre Hände bei der
Arbeit. Sie waren schlank und schmal, wie der restliche Körper. Nur schwach
erinnerte er sich an die Berührung ihrer Hände. auf seiner Haut, als er vor
Schmerz halb bewusstlos war. Sanft strichen sie ihm über die Stirn, und ihre
Stimme sprach in süßen, sanften Tönen zu ihm. Aber ihre Zunge war scharf -
ein verwirrender Gegensatz, dachte er!
    Er sah zu, wie sie
ein Tuch zu einem Rechteck faltete. »Sie sind sehr geschickt. Haben Sie in
einem Hospital gearbeitet?«
    Julianna blickte
überrascht auf. »Du lieber Himmel, nein!«
    »Sie lachen?«,
fragte er.
    »Ein wenig.«
    »Warum?«
    »Ehrlich gesagt,
die ersten Erfahrungen habe ich mit Tieren gemacht.«
    Bereits als kleines
Kind hatte sie sich hilfloser Tiere angenommen - ein verwaistes Kaninchen
oder ein Hund, dessen Bein in eine Falle geraten war ... Oh, wie gerne hätte
sie ihn behalten, als er wieder laufen konnte! Sie bat und bettelte.
    Der Vater hatte abgelehnt.
    Wie ihr Bruder
Justin war sie mit einer guten Portion Eigensinn und Erfindungsgeist
ausgestattet. Sie hatte das Tier ohne Wissen des Vaters im Bootshaus versteckt
und gesund gepflegt. Sebastian und Justin hatten sie dabei unterstützt und dem
Patienten heimlich saftige Leckerbissen zugesteckt. Später wurde er dann von
einem Pächter in der Nähe von Thurston Hall liebevoll aufgenommen.
    Der Vater hätte
einen Tobsuchtsanfall bekommen, wenn er davon erfahren hätte.
    »Was für Tiere?«,
fragte er.
    Julianna hob die
Schultern. »Mehrere Kaninchen und einmal ein Vogel mit einem lahmen Flügel.«
Sie konnte das kleine Lächeln um die Mundwinkel nicht verbergen. »Aber ich
glaube, Sie stellen sämtliche Patienten in den Schatten.«
    »Danke. Ich bin
froh, dass ich jetzt endlich weiß, was Sie von mir halten.«
    »Vor ein paar Tagen
haben Sie sich nicht beschwert«, erinnerte sie ihn.
    »Richtig.« Er sah
ihr zu, wie sie vorsichtig seinen Arm hob, das Tuch zusammenfaltete, es als
Kompresse auf die Wunde legte und dann Arm und Schulter mit einem breiten
Leinenstreifen umwickelte, um beides zu stabilisieren. »Aber ich glaube
trotzdem, dass Sie es gelernt haben.«
    Julianna war mit
dem Verband beschäftigt und antwortete geistesabwesend:»Sebastian hat sich
meiner Beulen und Schrammen angenommen, als ich klein war.«
    »Sie reden Ihren
Vater mit dem Vornamen an?«
    »Nein, natürlich
nicht. Sebastian ist mein Bruder.«
    Dane warf ihr einen
überraschten Blick zu. »Ihr Bruder hat das gemacht?«
    »Sie kennen meinen
Bruder nicht. Er ist der fürsorgliche Typ.«
    »Und wo war Ihre
Mutter?«
    Das Lächeln
verflog. Eine logische Frage, sagte sie sich. »An meine Mutter kann ich mich
nicht einmal erinnern.«
    »Das tut mir leid.«
Er zögerte. »Sie starb, als Sie noch kleinwaren?«
    »Ja. Sie ... sie
ist mit einem anderen Mann durchgebrannt.« Julianna sprach hastig weiter.
»Über den Kanal. Beide kamen um.«
    Er starrte sie an.
»Allmächtiger.«
    »Ja, ein Skandal.«
    »Und was ist mit
Ihrem Vater?«
    »Er starb einige
Jahre später.« Sie zupfte an ihrem Kleid und lachte gezwungen, als sie den Kopf
hob. »Ich weiß nicht, wieso ich Ihnen das erzähle. Ich denke kaum noch daran.«
    Dane schwieg eine
Welle. Dann fragte er: »Wie alt sind Sie, Julianna?«
    Die Augen wurden
schmal. »Das, Sir, geht Sie nichts an.«
    »Oh, ich bitte
Sie.« Er blieb hartnäckig. »Wie alt sind Sie?«
    Sie blickte ihn an.
Die weich geschwungenen Lippen verformten sich zu einem Strich.
    »Also schön. Dann
werde ich raten. Sind Sie achtundzwanzig?«
    »Nein«, schnaubte
sie entrüstet.
    Er hatte sie
beleidigt. Also war sie jünger. Dane korrigierte sich rasch.
    »Siebenundzwanzig?«
    Sie verneinte es
weder, noch bestätigte sie es. Er hatte Recht. Sie war

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