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03 - Sinnliche Versuchung

03 - Sinnliche Versuchung

Titel: 03 - Sinnliche Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha James
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Umfallen müde. Sie
wischte sich eine herabgefallene Strähne aus der Stirn. Was würden Sebastian
und Justin denken, wenn sie ihre Schwester jetzt sehen würden?, dachte sie und
holte Wasser und Holz. Sie war zerzaust und schmutzig. Die beiden würden ihren
Augen nicht trauen!
    Aber sie war sehr
stolz auf sich.
    Dane sah auf, als
sie sich auf die Bettkante fallen ließ. »Müde?«, fragte er.
    »Ein wenig«, gab
sie zu.
    »Tut mir leid. Ich
habe Ihnen heute sehr viel zugemutet.«
    Es stand außer
Zweifel. Er war ein schwieriger Patient. Er war ungeduldig, nörgelte und
beklagte seine Untätigkeit - und dass sie ihn nicht aus dem Bett lassen
wollte. Und jetzt fiel ihr auf, dass sie heute nicht einmal an London gedacht
oder sich von hier fort gewünscht hatte. Aber sie musste zugeben, dass für
solche Gedanken keine Zeit gewesen war! Es gefiel ihr, beschäftigt zu sein.
Und gebraucht zu werden!
    Auch wenn er ein
Gesetzloser war!
    Sie zuckte mit den
Schultern, stützte einen Fuß auf das Knie und zog einen Schuh aus. Wie taten
ihr die Füße weh! Sie war sich ziemlich sicher, dass sie sich tagsüber nicht
einmal hingesetzt hatte.
    Dane schob den Arm
auf dem Kissen zurecht. »Teuerste Julianna, keine Angst, Sie können sich
beruhigt die Strümpfe ausziehen. Die wilde Lust wird mich wohl kaum überkommen,
    Julianna zog die
Stirn kraus. Seine Gewohnheit, ihre Gedanken zu lesen, war ärgerlich und seine
Andeutung unpassend. Aber war die Art ihrer Bekanntschaft nicht ebenfalls
unpassend?
    Sie entledigte sich
der Schuhe und Strümpfe und rieb sich die Füße, blies die Kerzen aus und
schlüpfte unter die Bettdecke.
    Schulter an
Schulter lagen sie nebeneinander. Das einzige Geräusch bildete das Knacken und
Zischen des Feuers.
    Dane unterbrach die
Stille. »Vermutlich bedeutet dies hier eine große Veränderung im Vergleich zu
Ihrem geruhsamen Leben. Ich nehme doch an, dass Ihr Leben in Muße verläuft?«
    »Ja, aber das heißt
nicht, dass ich ein Nichtstuer bin.«
    Seine Augenlider
zuckten. »Das wollte ich damit nicht sagen.« Er machte eine Pause. »Was würden
Sie jetzt tun, wenn Sie nicht hier wären?«
    Sie überlegte.
»Tja«, sagte sie nachdenklich, »wenn ich zu Hause in Bath wäre, würde ich jetzt
wahrscheinlich einen Abendspaziergang übers Land machen. Wenn ich in London
wäre, würde ich sicherlich auf einem Ball tanzen ...« Sie schmunzelte. »Ich
denke, in beiden Fällen würden mir die Füße wehtun.«
    Er lachte. »Danke.
Das erleichtert mein Gewissen beträchtlich.« Es herrschte wieder Stille
zwischen ihnen, doch war sie auf sonderbare Weise vertraut.
    »Julianna?«
    »Ja?«
    »Warum sind Sie
geblieben, Miss Julianna Clare?« Ein Schatten huschte über sein Gesicht. »Ich
glaube nicht, dass Sie das vorhatten.«
    Miss Julianna
Clare. Schuldgefühle
suchten sie heim und ihr Lächeln gefror. »Warum fragen Sie mich das?«
    »Das sollte doch
auf der Hand liegen. Weil ich es wissen möchte.« Er lehnte sich auf die Seite
und stützte sich auf die gesunde Schulter.
    »Dane!«, rief sie
vorwurfsvoll. »Sie dürfen doch nicht ...«
    »Ich möchte Sie sehen,
wenn Sie antworten.« Er achtete nicht auf den brennenden Schmerz in der
Schulter und drehte ihr Kinn zu sich.
    »Warum sind Sie
geblieben?« Ruhig wiederholte er die Frage. »Sie brauchten nicht zu bleiben.
Sie hätten mich verlassen können.«
    Plötzlich
schimmerten Tränen in den blauen Augen auf. »Nein«, sagte sie stockend. »Ich
konnte es nicht. Ich schaute zurück und habe gesehen, wie Sie mich anblickten
... Ich konnte Sie nicht in diesem Zustand zurücklassen. Ich habe es einfach
nicht übers Herz gebracht! Und ... es tut mir so leid, dass ich auf Sie geschossen
habe. Sie wissen nicht, wie leid mir das tut!«
    Beinahe hätte er
aufgestöhnt. »Sie haben ein gutes Herz, Kätzchen.«
    Sie schüttelte den
Kopf. »Dane, ich ...«
    Mit dem Finger fuhr
er ihr am Kinn entlang. »Psst«, befahl er. »Psst.«
    Ihre Blicke trafen
sich.
    Die Antwort, die
sie auf der Zunge hatte, erstarb.
    Er hatte es nicht
geplant, bei Gott, aber er hatte es sich vorgestellt. Es geschah einfach. Dane
wusste nicht, warum und es kümmerte ihn nicht. Sein Blick senkte sich langsam
auf ihre Lippen. Er beugte sich zu ihr, sah, wie die blauen Augen sich weiteten,
als sie seine Absicht erkannte.
    Langsam schloss
sich sein Mund über ihren Lippen.
    Sie hielt ihn nicht
zurück.
    Nein, sie ließ es
geschehen - und wenn die Welt um ihn herum zersprungen wäre, Dane hätte
es nicht

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