03 - Sinnliche Versuchung
dort schlafen.«
Sie zog die Hand
zurück und stemmte sie in die Hüfte. »Sie sind offensichtlich nicht in der
Lage, mich davon abzuhalten.«
»Nein?« Dane
gestattete sich ein kleines Lächeln und wies mit dem Kinn zur Tasse. »Ihre Suppe
hat mir wieder Kraft gegeben.«
Sie zwinkerte und
war ihrer jetzt nicht mehr so sicher.
Er ließ sie nicht
aus den Augen und griff unmissverständlich nach der Bettdecke.
»Wagen Sie es ja
nicht!«, protestierte sie heftig.
Dane blickte sie
fest an und hob fragend eine Braue.
Dann seufzte er.
»Muss ich darauf hinweisen, dass ich wohl kaum in der Lage bin, Ihnen
beizuwohnen? Was sollen außerdem die Leute von mir denken, wenn ich eine Frau
die ganze Nacht im Stuhl sitzen lasse, während ich das Bett allein beanspruche?«
Sie schaute ihn
unwillig an, schien aber zum Nachgeben bereit.
»Zweifellos würde
man sagen, dass Sie ein Schurke sind, was ja auch den Nagel auf den Kopf
trifft.«
Er hob die Decke.
»Ohne Schlaf würden Sie keinem von uns nützen.«
»Es wäre höchst unschicklich
für mich, mit Ihnen in diesem Bett zu schlafen.«
»Lady«, brummte er,
»das haben Sie bereits getan.«
»Das ist sehr
unfein von Ihnen, mich daran zu erinnern.« Es stimmte. Aber damals hatte sie
keine Wahl. Sie war die Gefangene der Elster. Aber jetzt konnte sie wählen.
Sie wurde schwach.
Das war Wahnsinn, sagte sie sich. Sie kannte diesen Mann nicht. Alles, was sie
über ihn wusste, war durch und durch verwerflich!
Wieder hielt er
ihre Hand fest. Unerbittlich zog er sie auf sich zu.
»Kommen Sie«, sagte
er einladend. »Legen Sie sich neben mich, Kätzchen.«
Sie riss die Augen
weit auf. »Wenn Sie nicht verletzt wären, würde ich Ihnen jetzt eine Ohrfeige
geben.«
In Danes Lachen
schlich sich ein Stöhnen, als sie neben ihn unter die Decke schlüpfte. Nur ein
Toter würde die Schönheit dieser Frau nicht wahrnehmen. »Oh, Kätzchen! Ich
glaube, wenn ich nicht verletzt wäre, hätte ich die Ohrfeige verdient!«
Siebentes Kapitel
Am nächsten
Morgen war Julianna aufgestanden, als Dane noch schlief. Vor dem kleinen
Spiegel an der Wand neben der Tür steckte sie ihr Haar hoch. Sie wandte sich
um, als sie merkte, dass er aufgewacht war.
»Guten Morgen«,
murmelte sie mit einem kleinen Lächeln.
»Guten Morgen«,
erwiderte er.
Ein ungestümes
Begehren packte ihn, als sie auf ihn zukam. Sie trug ein schlichtes Kleid aus
weißem Musselin. Danes Augen folgten der zarten blauen Spitze, die das
abgerundete Mieder säumte. Milchig weiß und glatt wölbten sich die Brüste unter
dem Stoff. Er wollte ihre Haut berühren - wollte iie berühren, spüren, ob
sie so weich war, wie sie aussah. Als sie sich an das Bett setzte und sich über
ihn beugte, um nach der Schulter zu sehen, fiel es ihm schwer, die Augen von
ihrem Dekolletee zu abzuwenden. Auch der messerscharfe Schmerz, der ihn bei
einer unbedachten Bewegung durchfuhr, konnte das plötzlich heiß aufwallende Verlangen
nicht bändigen. Der Duft von Rosen umgab sie. Allmächtiger, frisch und süß saß
sie vor ihm, und er war zerzaust und unrasiert!
Während er seinen
Träumereien nachhing, bemerkte er nicht, dass es Julianna ähnlich erging. Ihre
Gedanken kreisten um ihn. Sie konnte
sich nicht erinnern, jemals einem Mann von solch strotzender Männlichkeit
begegnet zu sein. Höchst verwirrend, stellte sie ärgerlich fest. Was zum Teufel
hatte er mit ihr angestellt?
Sie versuchte, den
Blick auf den Verband zu richten - es war ihr nicht möglich! Mit
entblößtem Hals und Oberkörper erschien er ihr noch mächtiger als vorher.
Allein die Größe dieses Mannes war überwältigend. Die langen Oberarme waren
mit Muskeln bestückt und seidigem, dunklem Haar bedeckt. Handgelenke und
Hände wirkten kraftvoll, die Finger waren schlank und sehnig. Als sie mit dem
Unterarm seine Haut streifte, rebellierte ihr Magen.
Ihre Bauchmuskeln
zogen sich zusammen. Ein unbekanntes Prickeln machte sich in ihrem Körper
breit. Verzweifelt versuchte sie das rasende Herz zu beruhigen. Wohler wäre ihr
gewesen, wenn mehrere Schichten von K leidungsstücken sie getrennt hätten.
Hemd, Weste, Jackett, Halstuch. Es war ungewohnt und neu für sie, einen Mann zu
berühren. Dieser Tatsache musste sie sich stellen, nur kam ein erschwerender
Punkt dazu. Jeglicher Schutz fehlte, es gab nur die schamlos zur Schau
getragene männliche Haut ...
Sie bemühte sich um
einen unbeteiligten, gelassenen Tonfall. »Dann wollen wir einmal nachsehen.«
»Muss das sein?«
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