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030 - Bei den drei Eichen

030 - Bei den drei Eichen

Titel: 030 - Bei den drei Eichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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diesem Ausruf stürzte sie in das Zimmer des jungen Mädchens.
    Und dann öffnete sich das Tor in der Mauer, und Socrates Smith eilte durch die Gartenwildnis. Molly jagte treppab, in seine Arme, aus denen sie sich erst löste, als Lexington erschien.
    »Was? Er hat Weldon erschossen?« rief Socrates, ihren gestammelten, unzusammenhängenden Bericht unterbrechend.
    »Ich fürchte, ja; Frank fiel sofort zu Boden«, sagte sie und schauderte. »Oh, Soc, es ist ein schreckliches Haus!«
    Lexington legte den Arm schützend um ihre Schultern.
    »Jetzt ist es vorbei mit aller Angst, Liebste. Wir nehmen dich gleich mit zu uns nach London.«
    »Hat Stein gesagt, daß er zurückkommen würde?« wandte sich sein Bruder an Mrs. Barn.
    Die zitterte wie Espenlaub, da sie vor jemandem stand, der zu Scotland Yard gehörte, und brachte wimmernd hervor: »So hat er gesagt . . . aber ich glaube es nicht. Oh, dieser arme junge Mann . . .!«
    »Sparen Sie sich Ihr Mitleid!« fuhr Socrates sie an. »Sie werden sich wegen der Rolle, die Sie bei diesem Schurkenstreich gespielt haben, vor Gericht verantworten müssen.«
    »Ich bin unschuldig wie ein Lamm«, kreischte das Weib. »Ich weiß von nichts. Er hat mir versichert, daß die junge Dame geistesgestört sei.«
    »Und Sie wollen mir einreden, daß Sie das geglaubt haben? Es ist ja übrigens nicht das erstemal, daß Sie in einen derartigen Fall verwickelt sind - Für diesen wird es wohl Zuchthaus geben!«
    Schon lag sie vor ihm auf den Knien - ein widerwärtiger Anblick!
    »Ich weiß wirklich nichts, nichts, nichts! Von dem Skelett habe ich erst. . .«
    »Was für ein Skelett?« herrschte Socrates sie an.
    »Die junge Dame hat es im Keller gefunden. Ich hatte keine Ahnung davon.«
    Socrates' Augen suchten Molly.
    »Bitte, sprechen wir nicht darüber, jetzt nicht«, flehte sie mit unsicherer Stimme. »Mir ist ganz übel vor Hunger und Schlaflosigkeit.«
    »Gut, lassen wir es bis später«, sagte Socrates beruhigend.
    Er befahl der Frau, ein kräftiges Frühstück zu bereiten, und ging dann zum Tor hinaus, auf der Suche nach Spuren von Steins Wagen.
    Kein Zweifel! Stein war entschlüpft! Seine Äußerung, daß er zurückkehren werde, hielt Socrates für eine Finte.
    Auf dem feuchten Boden fand er ohne Schwierigkeit die ihm vertrauten Reifeneindrücke der schweren Limousine und folgte der Spur bereits eine Viertelstunde, als sie plötzlich scharf nach links auf das offene Moor abbog. Deutlich zeigte geknicktes Strauchwerk die Stelle an. Socrates Smith blieb verblüfft stehen. Was hatte Stein veranlaßt, quer über das Moor zu steuern, wo er jeden Augenblick riskierte, auf unbefahrbares Gelände zu geraten?
    Mit schnelleren Schritten ging Socrates der Spur nach -hier hatte der Wagen einen Busch niedergebrochen, dort einen tiefen Abdruck hinterlassen. Geradeaus glitzerte jetzt Wasser auf, doch die Spuren wandten sich seitlich zu einem kleinen Dickicht verkrüppelter Bäume. Als Soc sich durch das Unterholz gezwängt hatte, erblickte er unversehens den Wagen. Kein Zeichen von Frank Weldon, kein Zeichen von Stein! Blutflecken auf der Polsterung - weiter nichts!
    Der Pfuhl war nur ein Dutzend Meter entfernt, und an seinem Ufer stieß Smith unerwartet auf einen Mann, an dem das Wasser herunterlief und der sich bemühte, seine Schulter mit einem hierzu ungeeigneten Taschentuch zu verbinden.
    »Weldon!« schrie Socrates, worauf der junge Inspektor von Scotland Yard mit einem Schmunzeln zu ihm aufblickte.
    »Hallo, Mr. Smith! Ich hörte Sie kommen. Haben Sie ihn?«
    »Nein. Aber beinahe hatte er Sie, mein Junge!«
    »Es ist nicht so schlimm! Die Kugel ging durchs Schlüsselbein und hat mich glatt umgeworfen.«
    Socrates kniete schon neben ihm und begann, die böse aussehende Wunde behutsam zu verbinden, »Ja, Weldon, Ihr Schlüsselbein ist kaputt. Hat er Sie ins Wasser geworfen?«
    »Und wie! Ich hatte nur Glück, daß er nicht gewartet hat, um mich ertrinken zu sehen«, berichtete Frank Weldon mit unerschütterlichem Gleichmut. »Hat ein bißchen Arbeit gekostet, durch den Schlamm ans Ufer zu kommen. Reizende Kreatur, dieser Robert Stein . . . muß eine Zierde unserer makellosen Polizei gewesen sein . . .! Als ich stürzte und der Gebrauch meines guten Revolvers nicht mehr möglich war, habe ich den Toten gespielt. Und diesen Toten lud er schleunigst auf seinen Wagen - der Mann hat Bärenkräfte! -und fuhr mit ihm aufs Moor. Ich dachte, daß er mich unterwegs irgendwo ins Gestrüpp schmeißen würde,

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