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030 - Das Schloß der Vampire

030 - Das Schloß der Vampire

Titel: 030 - Das Schloß der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Saxon
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wie immer gehorchte er dem Befehl. Nun würden sie dadurch einen Weg aus der Kammer finden. Aber das war nicht seine Sorge. Er sollte sich nur um das Paar in den Zellen kümmern. Gerade das hatte man ihm besonders leicht gemacht.
    Behutsam schritt er durch den engen Gang, der innerhalb der Mauern rings um den Keller führte, in dem er bereits unzählige Male mit Erlaubnis des Grafen die teuflischsten und ausgeklügeltsten Foltern an wehrlosen Gefangenen überwacht und auch selbst ausgeführt hatte.
    Keiner verfügte über mehr Geschick, wenn es galt, die unerträglichen Qualen der Gefolterten auszudehnen, ihre schwächsten Stellen zu treffen, sie mit liebevoller Sorgfalt zu peinigen, aber so, daß sie nie in eine gnädige Bewußtlosigkeit fielen, ehe er nicht mit ihnen fertig war.
    Hinter den Stahlkästen der Zellen lugte er durch einen schmalen Spalt und sah zu seiner Freude, daß die beiden Narren so in ihre Arbeit vertieft waren und soviel Krach dabei machten, daß sie nichts hören würden.
    Am Schaltbrett drückte er einen Hebel nieder. Ein paar Lämpchen leuchteten auf. Er berührte eines davon. Die Türen aller vier Zellen schlossen sich lautlos. Dann drückte er auf zwei weitere, und die beiden Zellen mit den Gefangenen verschwanden durch den Boden in einen darunterliegenden Raum.
    Jeder der Zellen diente als Lift, normalerweise zur Beseitigung von Leichen und Ohnmächtigen oder der Herbeischaffung weiterer Opfer.
    Schnell rannte der Einäugige eine steile, schmale Stiege hinunter. Er packte die beiden Halbbetäubten, zerrte sie aus den Zellen und ließ sie achtlos zu Boden sinken. Dann eilte er nach oben zurück und drückte wieder auf die zwei Knöpfe, welche die Lifts an ihren ursprünglichen Platz brachten. Die ganze Angelegenheit hatte nicht länger als zwei Minuten gedauert.
    Ehe er den Strom ausschaltete, drückte er noch den Knopf, der die Türen wieder öffnete, und hastete ein zweites mal die Treppe hinunter.
    Erst steckte er sich Ridgeways Pistole ein, dann durchsuchte er dessen Taschen sorgfältig. Zwar übersah er einige der Geheimfächer, machte jedoch trotzdem lohnende Beute. Pfeifend schob er ein schweres Feuerzeug, eine Uhr und vier Füller in seine Tasche.
    Der Tascheninhalt der Frau war enttäuschend, doch nicht so ihr Körper. Seine Hände verrieten ihm, daß sie feste Brüste hatte, eine schlanke Taille, runde Hüften und wohlgeformte Schenkel.
    Er hielt die Frau für stark. Wenn er behutsam zu Werk ging und sorgte, daß sie nicht zuviel Blut verlor, konnte er sie tagelang foltern und quälen.
    Es war natürlich möglich, daß man andere Pläne mit ihr hatte, aber er konnte zumindest um ihre Aushändigung an ihn bitten.
     

     
    Mills und Ashe betasteten die unnachgiebigen Stahlwände der Zellen und untersuchten jedes Fleckchen der Folterkammer. Aber nichts gab einen Hinweis auf das Verschwinden ihrer Freunde. Eines nur wußten sie sicher, die beiden hatten sich nicht aus eigener Kraft entfernt. Irgend jemand hatte den gleichen Trick angewandt wie mit den Amerikanerinnen im Hotel. Irgend jemand beobachtete sie ständig. Es war ein beklemmendes Gefühl, keinen Schritt tun zu können, ohne daß es der Gegner erfuhr – und handelte.
    Noch schlimmer für Mike war es zu wissen, daß Penny sich in den Händen der Henkersknechte des Grafen befand, die sicher vor nichts zurückschreckten.
    „Ich hole Penny hier heraus und wenn ich diese verdammte Burg Stein für Stein auseinander nehmen muß“, erklärte er Ashe wild.
    Doch zuerst mußten sie sich selbst befreien. Sie rannten zu der hölzernen Platte zurück und hieben mit den Brandeisen wütend auf sie ein. Sie zersplitterte, und Licht drang zu ihnen herauf. Der Boden des Raumes oder Korridors lag keine zwei Meter unter ihnen. Sie zerschmetterten die Tafel völlig und ließen sich vorsichtig mit Taschenlampe und Pistole in der Hand hinunter.
    Sie fanden sich in einem engen Gang, der nur in eine Richtung führte, da er direkt neben ihnen endete. Sie kamen jedoch nicht weit. Mike wurde von einem enormen Spinnennetz aufgehalten, das über die ganze Breite und Höhe des Ganges gesponnen war. In der Mitte hing eine aufgedunsene Spinne, ihr Leib hatte die Größe eines Fußballs und die haarigen Beine waren gut einen Meter lang.
    „Mein Gott, die ist ja riesig!“ entfuhr es Mike. Er entsicherte seine Waffe. Ashe, der unmittelbar hinter ihm stehen geblieben war, hielt ihn zurück.
    „Einen Augenblick. Was ist riesig?“
    Mike blickte den anderen

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