Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
030 - Die mordende Anakonda

030 - Die mordende Anakonda

Titel: 030 - Die mordende Anakonda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
kämpfte.
    Er hörte das Splittern von Glas. Eine der querschlagenden Kugeln hatte ein
Terrarium getroffen.
    McBratt wich so schnell zur Seite, wie es sein massiger Körper zuließ.
    Er sah die zersprungene Glasscheibe des Terrariums, an dem er vorbeilief,
um sich im Wirrwarr der Gänge zu verbergen.
    Doch das Schicksal war schneller als McBratt. Und das Schicksal hieß in
diesem Fall: Anakonda! Die neun Meter lange Riesenschlange schnellte vor. Boas
dieser Gattung hatten die Angewohnheit, das sich bewegende Opfer nicht zu
beißen und noch lebend zu verschlingen, sondern es zu erdrosseln. Der harte,
sich windende Körper schlang sich um die breite Brust McBratts. Ehe der Wirt
begriff, was eigentlich geschah, war es schon zu spät. Er schrie wie am Spieß,
zitterte am ganzen Körper und versuchte mit schweißnassen Händen, das armstarke
Reptil abzustreifen.
    Doch je mehr er sich bewegte, desto größer war der Widerstand, den die Boa
entgegensetzte. Mit verzweifelter Anstrengung versuchte McBratt, den Kopf des
Reptils zur Seite zu drücken. Seine Hand umfasste den Hals, aber der flache
Hals glitt zurück, und schon sah der Ire die kalten, lidlosen Augen direkt vor
seinem Gesicht und spürte den zunehmenden Druck, der auf seinem Körper lastete.
Sein Schreien wurde zu einem Krächzen.
    Der Druck auf seinem Bauch – auf seiner Brust – McBratts Atem wurde knapp.
Vor den Augen des Angegriffenen begann sich alles zu drehen. McBratt wand sich
um seine eigene Achse. Er konnte nicht mehr wild um sich schlagen. Die Boa
hielt auch seine Arme fest umschlungen. Der Wirt verlor das Gleichgewicht und
konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten. Er fiel und schlug mit dem Kopf
gegen ein Terrarium. Das Glas zersprang, und McBratt fiel genau mit dem Gesicht
auf den feuchtwarmen Untergrund des Terrariums. Glassplitter zerschnitten sein
Gesicht und seine Kehle. Aber das merkte er schon nicht mehr. Sein Bewusstsein
schwand. Die Boa erdrosselte ihn.
    Er bekam auch nicht mehr mit, dass zwei Kobras über seinen Körper glitten
und sich rasch schlängelnd über den dunklen Boden des Ganges bewegten.
    Joe Rings kam wieder auf die Beine und stützte sich an der Wand ab. Er
fühlte, wie das warme Blut aus seiner Schulterwunde den Arm und die Hand hinunterlief.
    Der Ire hatte das Gefühl, es müssten Stunden vergangen sein. Doch seit dem
Schuss waren ganze drei Minuten verstrichen. Und wie durch Nebel sah Joe, was
mit McBratt geschah – und er konnte es nicht fassen und nicht eingreifen.
    James Beam stand an eine Säule gelehnt und wischte sich über das Gesicht.
Er hustete; seine Augenlider und seine Haare waren von der Fackel, die Rings
ihm ins Gesicht geschleudert hatte, angesengt.
    Er war selbst benommen und achtete in diesen Sekunden nicht auf den Schatten,
der sich ihm von der Seite her näherte.
    Joe Rings handelte wie in Trance.
    Er kümmerte sich nicht um seine Verletzung, warf sich einfach auf Beam, der
wie hypnotisiert auf McBratt starrte, dessen letztes Stündchen geschlagen hatte
und den die Boa erdrückte.
    Als Rings Faust ihn traf, schien er erst in die Wirklichkeit
zurückzufinden.
    Beam wurde förmlich herumgerissen. Erstaunen, Überraschung und kalte Wut
zeichneten sich in seinem Blick ab.
    Joe Rings biss die Zähne zusammen.
    Er verhinderte, dass es Beam gelang, nach dem Gewehr zu greifen, das er
kurz nach den wilden Schüssen seitlich neben sich gestellt und den Lauf der
Dinge beobachtet hatte.
    Beam stürzte zu Boden. Wie ein Raubtier warf sich Joe Rings auf seinen
Widersacher.
    »Wer zuletzt lacht, lacht am besten«, presste Joe zwischen den Zähnen
hervor.
    »Ihr Schuss hat mich nur gestreift. Sie aber glaubten, Sie hätten mich
erwischt, als ich umkippte. Das kommt mir jetzt zugute. Dies ist für Patrick
Queshon ...!«
    Mit diesen Worten hob er seine geballte Rechte und ließ sie wie einen
Dampfhammer auf Beams Kinn krachen. Der Kopf des Getroffenen flog herum.
    »Und dies ist für McBratt!« Joe versuchte, dem Gegner einen weiteren
Faustschlag zu versetzen. Doch James Beam war diesmal schneller.
    Er drückte die blutige Linke, die seine Schulter herabpresste, mit einem
blitzschnellen Ruck zur Seite, und Joes Schlag ging ins Leere. Doch Joe ließ
nicht locker. Er krallte sich an Beam fest, und die beiden Männer rollten
verbissen über den Boden.
    Joe wusste selbst nicht mehr, wie es ihm gelang, sich plötzlich zu befreien
und auf die Beine zu kommen, doch da stand Beam schon wieder wie aus dem Boden
gewachsen vor

Weitere Kostenlose Bücher