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030 - Hexensabbat

030 - Hexensabbat

Titel: 030 - Hexensabbat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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hätten.« Er trat ins Zimmer und setzte sich Coco gegenüber.
    »Ich will dich nicht sehen, Behemoth«, sagte Coco. »Ich habe dich schon als Kind verabscheut. Und die Jahre, die ich auf deinem scheußlichen Schloß verbrachte, werde ich nie vergessen. Drei Jahre lang hast du mich dort eingesperrt! Ich mußte lernen, den ganzen Tag lernen – die Geschichte der Schwarzen Familie, die mich überhaupt nicht interessierte. Ich durfte mich nicht vergnügen, nicht einmal das Radio andrehen. Es war eine entsetzliche Zeit. Ich habe Vera und Pietro beneidet, als sie das Schloß endlich verlassen durften, doch ich mußte bleiben. Ich hätte dir liebend gern das Genick gebrochen, doch trotz meiner Fähigkeiten war ich zu schwach dazu.«
    Behemoth lachte dröhnend.
    »Ich habe dich gehaßt«, sprach Coco weiter, »und ich hasse dich noch immer.«
    »Reizend, wie sie über ihren zukünftigen Gemahl spricht«, sagte der Graf spöttisch.
    Coco blickte ihn wütend an. »Du bekommst mich niemals, Cyrano! Eher werde ich mich umbringen!«
    »Ich kann mir eine neue Gestalt geben. Wie hättest du es gern?«
    »Wie wär's, wenn du dich in eine Wanze verwandeln würdest, damit ich dich leichter zertreten kann?«
    »Ich komme morgen wieder«, sagte Behemoth und stand langsam auf. »Ich will, daß du dich an mich gewöhnst.«
    Coco ignorierte ihren Patenonkel. »Bis morgen, meine Liebe!« sagte er höhnisch und schloß die Tür.
    Sie steckte sich eine Zigarette an und lief nervös im Zimmer auf und ab. Immer wieder irrten ihre Gedanken zurück. Die letzten Tage auf dem Schloß …

    Fünf Jahre später
     
    Ich stand in meinem Zimmer und blickte auf den Schloßhof hinunter. Es war ein trüber Frühlingstag. Der Himmel war bedeckt, und es nieselte leicht. Morgen bin ich endlich von hier fort! dachte ich.
    In wenigen Tagen war mein sechzehnter Geburtstag. In den vergangenen Jahren, die ich allesamt auf dem Schloß meines Onkels verbracht hatte, war ich gereift und hatte mich geändert. Nichts an mir war mehr knochig. Ich war hochgewachsen, hatte lange schlanke Beine, volle Hüften und einen üppigen Busen bekommen. Ich hatte mich zu einer Schönheit entwickelt, die außer meinem Patenonkel bisher allerdings kaum ein Mann zu Gesicht bekommen hatte.
    Aber nicht nur körperlich war ich reifer geworden. Meine Hexenfähigkeiten hatte ich beinahe bis zur Perfektion gesteigert. Die Ausbildung war abgeschlossen. Gleichzeitig hatte ich mich mit meinem Schicksal abgefunden. Gelegentlich hatte ich versucht, mich meinem Onkel zu widersetzen, dabei aber immer den kürzeren gezogen.
    Sandra Thornton stellte für mich dagegen kein Problem mehr dar. Ich hatte sie längst überflügelt.
    Vera und Pietro hatten schon vor mehr als zwei Jahren das Schloß verlassen dürfen. Anscheinend hatte mein Onkel erkannt, daß aus ihnen nicht mehr herauszuholen sein würde. Seit damals war ich allein gewesen. Behemoth hatte mir gestattet, täglich eine Stunde lang das Schloß zu verlassen, doch war es mir verboten gewesen, eines der umliegenden Dörfer zu betreten oder mit irgendeinem Menschen zu sprechen. Meist war ich in der Umgebung des Schlosses spazierengegangen oder hatte mich an den See gesetzt und lange an Rupert Schwinger gedacht, den ich nicht vergessen konnte. Ich fragte mich, was aus ihm geworden war und ob er sich überhaupt noch an mich erinnerte.
    Vor einem Jahr war die Sehnsucht nach ihm übermächtig geworden. Ich wußte, daß mein Onkel mich mittels eines magischen Auges beobachten ließ, sobald ich das Schloß verließ. Lange hatte ich nach einem Weg gesucht, diesen Zauber auszuschalten, bis ich in einem Manuskript schließlich die notwendigen Zauberformeln entdeckte. Es war eine schwierige Beschwörung, die ich nur aufgrund meiner speziellen Fähigkeiten ausführen konnte.
    Ich probierte die Beschwörung zuerst in meinem Zimmer aus, wo ich nicht beobachtet wurde. Anfangs mußte ich ein Stück Kreide zu Hilfe nehmen. Ich schuf auf magische Weise ein Ebenbild von mir. Der erste Versuch ging gründlich daneben. Ich hatte ein Geschöpf kreiert, das nur wenig Ähnlichkeit mit mir besaß. Doch nach einem Dutzend Versuchen gelang der Zauber schließlich perfekt; der einzige Nachteil daran war, daß die Pseudogestalt sich nicht bewegte, sondern starr wie eine Statue stehenblieb. Ich übte mehr als vierzehn Tage, bis ich diesen Mangel endlich behoben hatte. Sprechen konnte meine Doppelgängerin allerdings immer noch nicht. Aber das würde auch nicht notwendig

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