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030 - Hexensabbat

030 - Hexensabbat

Titel: 030 - Hexensabbat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Chancen, heil davonzukommen, stiegen mit jeder Minute.
    Ich erreichte die Himmelhofgasse und rannte die Lilienberggasse entlang, bis ich den Hackingersteg erreichte, der über die Gleise der Westbahn führte. Einige Minuten später hatte ich die Stadtbahnhaltestelle Hütteldorf erreicht. Abermals hielt ich inne und konzentrierte mich auf Rupert Schwinger. Innerhalb weniger Sekunden hatte ich die Gedankenverbindung mit ihm aufgenommen und bestellte ihn zu mir.
    Ein Taxi kam vorüber. Ich hob die rechte Hand und murmelte einen Zauberspruch. Es verlangsamte die Geschwindigkeit und blieb neben mir stehen. Der Fahrer bemerkte nicht, daß er einen Fahrgast bekommen hatte; ich hatte ihn beeinflußt.
    Zwei Minuten später kam Rupert Schwinger um die Ecke. Seine Bewegungen erfolgten ruckartig; sein hübsches Gesicht war leer. Er kam auf das Taxi zu, öffnete die Tür und glitt in den Fond des Wagens. Der Taxifahrer startete. Er reihte sich in den Verkehr ein und fuhr in Richtung E 5. Nach wenigen Minuten hatten wir die Autobahn nach Salzburg erreicht. Der Fahrer erhöhte das Tempo. Er stand völlig unter meinem Einfluß und nahm weder mich noch Rupert Schwinger wahr.
    Ich wartete, bis wir St. Pölten hinter uns gelassen hatten. Meiner Meinung nach war die Flucht gelungen. Ich hatte das Unmögliche geschafft: Rupert Schwinger vor dem Tod zu retten und gleichzeitig zu verhindern, daß Asmodi ein Kind mit mir zeugte. Und ich war meiner waltenden Familie entflohen.
    Dennoch wollte sich keine rechte Zufriedenheit einstellen. Ich fühlte mich unendlich müde und war am Ende meiner Kräfte. Ich hatte meine magischen Fähigkeiten über Gebühr beansprucht und fühlte mich leer wie ein ausgedrückter Schwamm. Als ich Rupert einen kurzen Blick zuwarf, stellte ich fest, daß er immer noch unter der Wirkung meines Zaubers stand. Regungslos saß er da und stierte aus dem Fenster.
    Ich wußte nicht, wie ich mich ihm gegenüber verhalten sollte. An meinen Gefühlen für ihn hatte sich nichts geändert, obgleich wir uns seit über einem halben Jahr nicht gesehen hatten.
    Das kann alles warten, bis wir in Salzburg sind , dachte ich und schloß die Augen. Eine Stunde Schlaf wird mir guttun.
    Ich hatte den Gedanken noch nicht zu Ende gedacht, als ich auch schon in einen tiefen Schlummer sank.
    Erst nach Linz wachte ich wieder auf. Ich fühlte mich noch immer müde, doch ein Teil meiner Kräfte war zurückgekehrt.
    Als wir am Mondsee vorbeifuhren, dämmerte es bereits. Vielleicht ist es besser, hier ein Zimmer zu nehmen , dachte ich. Sogleich befahl ich dem Fahrer, die Ausfahrt Mondsee zu nehmen. Er gehorchte, und nach wenigen Minuten hatten wir das Gewässer erreicht. Wir fuhren durch das Dorf und am Seeufer entlang. Rechts und links von der gut ausgebauten Straße lagen Hotels und ein paar billigere Unterkünfte.
    Vor einer kleinen Pension stoppte der Wagen. Ich stieg aus, und der noch immer willenlose Rupert Schwinger folgte mir. Ich befahl dem Fahrer, nach Wien zurückzufahren und zu vergessen, daß er überhaupt hier gewesen war.
    Nachdem ich an die Tür der Pension geklopft hatte, dauerte es einige Zeit, bis geöffnet wurde. Die Pensionswirtin hatte ich innerhalb weniger Augenblicke behext. Wir bekamen ein kleines Doppelzimmer im ersten Stock mit Blick auf den See. Wieder machte sich meine Müdigkeit bemerkbar. Ich ließ mich einfach ins Bett fallen. Auch Rupert befahl ich zu schlafen.

    Als ich erwachte, ging die Sonne bereits unter. Ihr Schein tauchte das Zimmer in blutrotes Licht.
    Ich sprang aus dem Bett. Rupert schlief noch immer, und ich war die einzige, die ihn aus seiner Bewußtlosigkeit wecken konnte. Frohen Herzens öffnete ich die Tür, die zum Balkon führte, und blickte über den See. Einige Segelboote trieben auf dem Wasser dahin.
    Ich brauchte unbedingt Kleider. Es war einfach unmöglich, ständig die Leute mittels Magie zu betrügen. Spätestens wenn ich es mit einer größeren Menschenmenge zu tun bekam, würde es Ärger geben. Ich dachte an Rupert. Wie würde er sich verhalten, wenn ich den Bann löste? Irgendwann mußte ich es tun, wenn ich ihn nicht geradezu auf mich abrichten wollte.
    Ich blieb neben dem Bett stehen und musterte ihn. Die Vorstellung, daß er sich vielleicht von mir abwenden würde, wollte mir überhaupt nicht gefallen. Im Augenblick war ich vor meiner Familie sicher, aber wie lange noch? Die Zeit, die mir verblieb, wollte ich nutzen.
    Vorsichtig trat ich auf den Balkon. Genau unter mir befand sich eine

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