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030 - Hexensabbat

030 - Hexensabbat

Titel: 030 - Hexensabbat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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vergessen.
    Der Graf und meine Geschwister wurden immer unruhiger. Zu viel stand für sie auf dem Spiel. Sie berieten oft stundenlang, was sie tun sollten. Ich stand dabei unter ständiger Aufsicht und durfte nicht eine Sekunde allein sein. Diesmal hockte mir Adalmar gegenüber und zupfte an seinem gewaltigen Vollbart herum.
    »Du liebst diesen Rupert Schwinger noch immer?« fragte er.
    Ich kniff die Augen zusammen. »Nein. Ich liebe ihn nicht mehr.«
    »Das stimmt nicht, Coco«, sagte mein Bruder überraschend sanft, »sonst würdest du zumindest einen Teil deiner Fähigkeiten zurückbekommen.«
    »Ich liebe ihn aber wirklich nicht mehr. Ich kann ihn nicht vergessen. Ich mag ihn noch immer sehr gern, aber ich liebe ihn nicht. Und ich weiß, daß es falsch von mir war, ihm gegenüber Magie anzuwenden.« Ich knabberte an meinen Lippen herum. »Was habt ihr mit ihm gemacht? Ihn getötet?«
    Adalmar schüttelte entschieden den Kopf. »Ihm wurde kein Haar gekrümmt.«
    »Das glaube ich nicht«, entgegnete ich.
    »Gut, dann werde ich es dir beweisen«, seufzte er, stand auf und holte eine magische Kugel aus einem Schrank. Vorsichtig setzte er sie vor mir auf dem Tisch ab.
    »Sieh selbst!«
    Er preßte seine Hände auf die Kugel, die leicht zu flimmern begann. In ihrem Inneren schienen Dämpfe aufzusteigen. Mein Bruder schloß die Augen und konzentrierte sich. Nach einigen Sekunden legten sich die Dämpfe, und ein altes zweistöckiges Gebäude war zu sehen. Deutlich konnte ich das Hausschild lesen. Haidergasse 18. Ich wußte, daß er dort ein Zimmer gemietet hatte. Das Bild in der Kugel veränderte sich. Ein Hausflur wurde sichtbar, dann Stiegen, eine Tür, ein kleines, einfach eingerichtetes Zimmer. Poster an der Wand, eine Couch, ein alter Schrank, zwei Stühle und ein Tisch.
    Und dann sah ich Rupert. Er saß auf der Couch, las in irgendwelchen Skripten und rauchte dabei eine Zigarette. Mein Bruder hatte mich nicht belogen.
    »Glaubst du mir nun, Coco?« fragte Adalmar, und das Bild in der Kugel verblaßte.
    »Ich will mehr sehen.«
    »Wie du willst.«
    Zwanzig Minuten vergingen. Rupert las weiter in den Skripten. Dann war ein Klopfen zu hören. Er stand auf und öffnete die Tür. Eine stark geschminkte Frau trat ins Zimmer. Ihr Haar war rotblond gefärbt. Sie trug eine weiße Bluse und einen kurzen, grünen Rock. Die Frau sah ausgesprochen ordinär aus.
    »Du hast dir verdammt lange Zeit gelassen«, sagte Rupert wütend. Er hob die rechte Hand und versetzte der Frau eine schallende Ohrfeige. Meine Augen weiteten sich vor Überraschung. »Wo ist das Geld?« fragte er. Die Frau rieb sich die Wange und hielt ihm die Handtasche hin. Er öffnete sie und holte einige Geldscheine heraus. »Das ist alles?« fragte er böse.
    »Das Geschäft geht schlecht.«
    »Und wo warst du gerade eben, Sylvia?«
    »Hatte einen Kunden«, sagte sie und setzte sich.
    Rupert verkrallte eine Hand in ihrem Haar und riß sie hoch. »Du arbeitest zu wenig, du verdammte Hure!« zischte er.
    Das kann nicht mein Rupert sein , dachte ich entsetzt. Er ist so brutal! Ich wußte nur recht wenig von dem, was in der Welt vorging, aber ganz naiv war ich auch nicht. So erkannte ich, daß Sylvia ein Straßenmädchen war und Rupert ihr Zuhälter. Ich konnte es nicht fassen!
    Entsetzt wandte ich den Blick ab, als ich sah, daß er der Frau die Bluse öffnete und den Rock auszog. Dann warf er sie aufs Bett und verging sich an ihr.
    »Ich will nichts mehr sehen!« rief ich mit versagender Stimme. Doch ich konnte den Blick nicht abwenden. Dabei schlug ich mir die Hände vor den Mund, als ich die ordinären Ausdrücke hörte, die Rupert verwendete. Und als er fertig war, schlug er das Mädchen wieder. Sie zog sich an und ging aus dem Zimmer. »Arbeite mehr!« brüllte ihr Rupert nach. »Sonst setzt es eine ordentliche Tracht Prügel.« Ruhelos wanderte er im Zimmer auf und ab. Er rauchte hastig eine Zigarette, steckte das Geld ein, das auf dem Tisch lag, und verließ das Haus. Er suchte ein Cafe auf. Einige der Gäste, ziemlich üble Typen, begrüßten ihn freundlich, und er nickte ihnen zu. Dann gesellte er sich zu einem brutal aussehenden Burschen, und sie spielten eine Partie Billard.
    »Du warst ein paar Tage fort?« erkundigte sich der andere.
    »Ja, war eine verdammt seltsame Sache, Karl«, sagte Rupert. »Ich kann mich nicht genau erinnern. Ich wachte plötzlich auf und war am Mondsee.«
    »So was gibt es doch nicht«, sagte Karl.
    »Ist aber so«, brummte

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