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0300 - Die Messermörder von Manhattan

0300 - Die Messermörder von Manhattan

Titel: 0300 - Die Messermörder von Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Messermörder von Manhattan
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habe ablehnen können.
    Der Krawall wurde als Ausschreitung von übermütigen Jugendlichen hingestellt, und die Ermordung der beiden Wächter einfach nicht erwähnt.
    Ich las mir das Ding durch und gab es wortlos zurück. Mein Gesicht musste dem Anwalt nicht gefallen haben, denn er fragte:
    »Ich setze also voraus, dass Sie mit unserer Version einverstanden sind.«
    »Sie können voraussetzen, was Sie wollen«, sagte ich, »aber wir haben Beweise dafür, dass die beiden Angestellten des Mister Blay von einem Mann ermordet wurden, der sich Boss nennen lässt, der eine Schutzgeld-Gang befehligt, der seine Erpresser- und Drohbriefe mit zwei gekreuzten Dolchen signiert, und der erst heute einen Mordversuch an einem jungen Mädchen verübt hat. Ich würde Ihnen raten, Ihre Behauptungen nochmals zu überprüfen. Wenn wir von der Presse befragt werden sollten, so werden wir alles aufrechterhalten, was wir bis jetzt zur Veröffentlichung freigegeben haben. Im Übrigen machen Sie bitte Ihrem Mandanten klar, dass das Zurückhalten von Beweismaterial empfindliche Strafen nach sich zieht.«
    Der Anwalt sah seinen Klienten verblüfft an und wandte sich dann wieder an mich.
    »Ich werde den Fall mit Mister Blay ' durchsprechen und mich dann mit Ihnen in Verbindung setzen.«
    »Beeilen Sie sich damit!«
    Sie verließen uns ziemlich kleinlaut.
    Gerade hatten wir unserem Ärger über Blay Luft gemacht, als ein neuer Besucher kam.
    Ein grauhaariger, gewichtiger Herr mit schwarzem Hängeschnurrbart und großen, dunklen Augen.
    »Mein Name ist Amalides, Besitzer der Akropolis Bar in der Clarkson Street.«
    »Nehmen Sie Platz, Mister Amalides. Was können wir für Sie tun?«
    Der dicke Grieche ließ sich in den Besucherstuhl sinken, zog ein blütenweißes Taschentuch aus der Brusttasche und wischte sich über die Stirn.
    Dann räusperte er sich.
    »Sehen Sie sich das an.«
    Er legte ein Papier auf den Tisch.
    Ich brauchte nur einen Blick darauf zu werfen, um Bescheid zu wissen.
    Die gekreuzten Dolche verrieten den Absender. Der Inhalt besagte, dass Amalides jede Zahlung an andere »Unternehmen« einzustellen und dafür dem Unterzeichnenden allwöchentlich und zwar am Sonnabend nach Schluss der Bar, den Betrag von fünfhundert Dollar zu zahlen habe.
    »Der Kerl ist wahnsinnig«, ereiferte sich der Grieche. »Bislang habe ich hundert Dollar gezahlt, und das war ja schon zuviel. Ich kann mir ja schließlich nicht das Fell über die Ohren ziehen lassen.«
    »Sie hätten überhaupt niemals etwas zahlen sollen. Wenn Sie beizeiten zu uns gekommen wären, so würden Sie uns und sich eine Menge Ärger erspart haben.«
    »Sie haben gut reden«, meinte der Barbesitzer und lächelte gequält. »Ihnen kann man weder die Einrichtung demolieren noch die Gäste verjagen. Die Leidtragenden sind nur wir Geschäftsleute.«
    »Und warum sind Sie jetzt von Ihrem Grundsatz abgegangen?«
    »Weil ich fünfhundert Dollar pro Woche einfach nicht aufbringen kann, weil das mein Ruin wäre, weil dann«, er hob beschwörend die Arme, »meine Erau und meine sieben unmündigen Kinder hungern müssten.«
    Er klagte mit solcher Überzeugung, dass man es ihm wirklich hätte glauben können.
    Er wusste nicht, dass wir die Akropolis Bar kannten.
    Wir wussten, dass das Lokal mindestens einen viermal so hohen Profit abwarf.
    Heute war Freitag. Also wäre die Zahlung der fünfhundert Dollar in etwa vierundzwanzig Stunden fällig.
    Wir schärften Mister Amalides ein, sich nichts anmerken zu lassen.
    Der Betrieb musste wie üblich laufen, den Rest würden wir besorgen, und zwar diesmal gründlich.
    Wir ließen uns einen genauen Grundriss des Hauses Clarkson Street Nummer 54 anfertigen und sahen uns am Abend das Lokal an.
    Der Barraum war nicht groß.
    Eine doppelte Glastür führte ins Lokal.
    Zur Rechten befand sich eine lange Bar, zur Linken ein kleines Musikpodium.
    Im Übrigen gab es ein paar Reihen runder Tischchen. Im Hintergrund gab es drei Türen, die zu den Toiletten, zur Küche, zum Hof und auf einen Gang führten. Vom Gang zweigten rechts und 34 links Türen ab, die in Einzelzimmer führten.
    Unser Plan war folgender: Wir und drei unserer Kollegen würden im Barraum warten. Der Toilettenwärter würde beurlaubt werden, und mein Kollege Verbeek sollte seinen Platz einnehmen.
    Weitere Kollegen wollten wir im Gang, in der Küche und auf dem Hof verteilen.
    ***
    Das waren insgesamt zwölf G-men, und dazu kamen noch zwei Bereitschaf tswagen mit je sechs Mann, die in der

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