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0300 - Die Messermörder von Manhattan

0300 - Die Messermörder von Manhattan

Titel: 0300 - Die Messermörder von Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Messermörder von Manhattan
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Schritte zum Levy Place, wo eine Reihe von Yellow Cabs standen. Es dauerte gar nicht lange, bis ich den Fahrer gefunden hatte, der Joyce Kenald befördert hatte.
    »Sie fuhr zur Seventh Street 130«, sagte er. »Sie hatte es sehr eilig und war nervös.«
    ***
    Knapp zehn Minuten später stoppte ich vor dem mir wohlbekannten Haus.
    Es war ein trüber, regnerischer Tag.
    Der Hausflur und die Treppe waren fast dunkel.
    Auch in der Diele brannte kein Licht.
    Ich sah, dass die Tür nur angelehnt war.
    Der Korridor war dunkel. Ich hatte keine Ahnung, wo der Lichtschalter ist, suchte danach und stolperte über etwas.
    Im gleichen Augenblick flog eine Zimmertür auf, und ein Schuss peitschte durch die Dunkelheit.
    Ich sah das Mündungsfeuer.
    Eine Frau schrie.
    Ich schob mich an der Wand entlang, sah den Schatten in der geöffneten Tür und warf mich mit einem Hechtsprung auf ihn. Wir stürzten zu Boden.
    Noch im Fallen zog der Kerl erneut durch. Aber ich hatte Glück.
    Er verfehlte mich.
    Er lag unter mir, und ich schnappte nach der Hand, die die Pistole hielt.
    Ich hörte, wie jemand aus dem Zimmer lief und die Treppe hinunterrannte. Es musste die Frau gewesen sein, die geschrien hatte.
    Mein Gegner war weder groß noch muskulös, aber wendig wie eine Katze.
    Wir wälzten uns über den Boden.
    Dann bekam ich meinen rechten Arm frei, schlug zu und traf seinen Schädel.
    Der Kerl strampelte, biss und kratzte.
    Ich holte erneut aus und diesmal erwischte ich ihn am Kinn.
    Er lag still.
    Ich tastete nach der Waffe und steckte sie in die Tasche.
    Dann suchte ich nach dem Lichtschalter. Ich hatte ihn gerade gefunden, als ich ein leises Geräusch vernahm. Ich fuhr herum, sah einen Schatten durch die Tür verschwinden und schaltete das Licht ein. Aber es war bereits zu spät.
    Der Kerl war nicht bewusstlos gewesen, wie ich geglaubt hatte. Er hatte still gelegen, um mich zu täuschen.
    Es hatte keinen Zweck, ihm und der Frau, bei der es sich nur um Joyce handeln konnte, nachzulaufen.
    Im dunklen Treppenhaus hätte ich mir das Genick gebrochen.
    Als ich mich jetzt bei Licht im Zimmer umsah, bemerkte ich einen großen und einen kleinen Koffer. Sie standen halb mit Kleidungsstücken gefüllt auf der Couch.
    Auf dem Tisch lagen noch alle möglichen Dinge, die Joyce noch hatte verstauen wollen.
    Dabei musste sie der Mann, mit dem ich zusammengerasselt war, erwischt haben.
    Wahrscheinlich hatte mein Auftauchen ihr das Leben gerettet.
    Ich stöberte herum und fand den Brief, der sie zur Flucht veranlasst hatte.
    Der Inhalt besagte, dass der Schreiber Joyce ermorden werde, weil sie mit den »Hunden von G-men« gemeinsame Sache gemacht habe. Die Unterschrift bestand wieder aus zwei gekreuzten Dolchen.
    Das war die Erklärung dafür, dass Joyce Kenald aus dem Hospital geflüchtet war.
    Sie hatte keinen anderen Gedanken gehabt, als wegzukommen.
    Sie war nach Hause gefahren, um zu packen und war dort von einem Abgesandten der Gang überrascht worden.
    Jetzt war sie voller Angst einfach davongerannt.
    Es würde gut sein, eine Fahndung nach ihr einzuleiten.
    Sie hatte kein Gepäck, und es war zweifelhaft, ob sie über Geld verfügte.
    Sie musste ihren Verfolgern in die Finger fallen, wenn es uns nicht gelang, sie früher aufzuspüren.
    Noch einmal blickte ich mich um, und da sah ich den langen, dünnen und haarscharfen Dolch. Ein Dolch, der mich lebhaft an die Zeichnung unter den beiden Briefen erinnerte.
    Vorsichtig wickelte ich ihn in mein Taschentuch und steckte ihn ein.
    Der Wohnungsschlüssel steckte im Schloss, ich konnte also abschließen. Dann fuhr ich zum Office und übergab meinen Fund dem Erkennungsdienst.
    Es dauerte nur wenige Minuten, bis ich die Nachricht erhielt, dass die Prints auf dem Griff des Mordinstruments mit denen auf dem Drohbrief übereinstimmten.
    Ich hatte also den Boss buchstäblich in den Händen gehabt.
    Die Fahndung nach Joyce Kenald lief an, und wir konnten dazu ein Bild von Joyce benutzen, das wir in ihrer Wohnung gefunden hatten.
    Erst nach elf tauchte Mister Berthold Blay auf.
    Er kam mit seinem Rechtsanwalt.
    Er bestritt alles, was seine Angestellte uns am gestrigen Abend gesagt hatte und erklärte großspurig, er habe das »klatschsüchtige« Weib hinausgeworfen.
    Sein Anwalt überreichte uns den Durchschlag einer »Berichtigung«, die er an die Presse gegeben hatte.
    Darin wurde festgestellt, dass Mister Blay niemals eine Aufforderung zur Zahlung von Schutzgeldern erhalten habe und diese auch deshalb nicht

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