0300a - Wir jagten die Brillanten-Haie
wollte? Er schien die Gang sehr gut zu kennen.«
»Wo ist das Messer, mit dem Intosh ermordet wurde?«, schaltete sich Phil ein.
»Da müsst ihr John fragen«, knurrte Slim Porter.
»Du behauptest, dass John der Täter ist?«, stieß ich nach.
Porter sah mich mit zusammengekniffenen Augen an und nickte.
»Du willst also behaupten, dass John die Messerstiche ausgeführt hat?«, fragte Phil. »Und wer hat Intosh vorher zusammengeschlagen?«
»Etwa auch John?«, stieß ich nach.
Porter schüttelte den Kopf.
»Nein, ich habe Intosh zusammengeschlagen.«
»Und anschließend mit dem Messer erledigt. Die Stöße sind mit einer solchen Wucht ausgeführt worden, wie sie nur ein Mann von deiner Gestalt machen kann. Dazu war die ausgehungerte iype nicht in der Lage«, sagte ich.
»Also - wer hat Intosh ermordet?«, fragte Phil leise.
Der Gangster senkte den Kopf und sagte: »Ich.«
»Wer gab dir den Auftrag?«, bohrte ich weiter.
»Niemand.«
»Doch, die Gangster, die seit einigen Tagen New York in Panik versetzen. Die Juwelengangster.«
»Nein. Die Juwelengangster sind wir, John und ich«, erklärte Slim Porter.
Ich schluckte zwei Mal, dann holte ich tief Luft. Aber Porter ließ mich erst gar nicht zu einer Erwiderung kommen, sondern plapperte das Geständnis herunter. Er schilderte die Einbrüche bei Morrison & Co., bei Hampson auf der Fifth Avenue und bei Beeson in allen Einzelheiten. Er erzählte uns mehr, als in allen Zeitungen gestanden hatte, schilderte Einzelheiten, die nur einer wissen konnte, der dabei gewesen war.
Phil riss Mund und Ohren auf.
Ich hatte schon längst das Tonbandgerät eingeschaltet, das im Tisch eingebaut war und ließ Slim Porter reden.
Er rasselte das Geständnis in zwölf Minuten herunter.
»Ausgezeichnet auswendig gelernt! Und ich habe auch keinen Zweifel daran, dass du dabei warst, Porter. Aber du deckst jemanden mit deinem Geständnis, der dich dafür gut bezahlt. Aber wenn du auf dem elektrischen Stuhl landest, haben die Bucks für dich keinen Wert mehr. Also, wer gab dir den Auftrag, Mac Intosh umzubringen?«
»Niemand. John und ich wir sind die gefürchteten Juwelendiebe«, prahlte er.
»Der Mord an Salisbury gehr auch auf eure Kosten?«, fragte ich lauernd. Porter nickte.
Es klopfte an der Tür. Ein Bote kam aus dem Archiv und legte mir den Dreierstreifen von Slim Porter auf den Tisch. Ich verglich das Bild mit Porter. Die Aufnahme war einige Jahre alt.
Das Vorstrafenregister reihte Porter in die Gruppe der Gelegenheitsganoven ein, die nicht in der Lage sind, einen großen Fischzug zu inszenieren.
Ich ließ Porter abführen und John antanzen.
»Slim hat ausgepackt. Ich habe nur einige Ergänzungsfragen an dich zu stellen«, empfing ich den ausgehungerten Gangster. »Wer gab euch den Auftrag, Mac Intosh umzubringen?«
Der Bursche sah mich mit listigen Fuchsaugen an, zog den Kopf ein und krächzte: »Niemand hat uns den Auftrag gegeben. Wir haben Intosh angeboten, in unser Geschäft einzusteigen, und ihm erklärt, worum es sich handelt. Er aber raste zur nächsten Telefonzelle und informierte die Cops. Da blieb uns nichts anderes übrig, als den Mann für einige Zeit aus der Welt zu schaffen. Kann ich was dafür, wenn Porter den Intosh niederschlug, ehe er ihm mit dem Messer den Rest gab?«
»Weißt du, dass auf Mord der elektrische Stuhl steht?«, fragte Phil.
»Bin ich der Mörder oder Porter?«, knurrte der Gangster.
»Zumindest kommst du wegen Beihilfe dran«, belehrte ich ihn.
»Wer gab euch den Auftrag, Intosh umzubringen?«, wiederholte Phil, ohne auf die Erzählung einzugehen.
»G-man, ich habe doch bereits erklärt, wie es gekommen ist«, sagte John.
»Wir wissen deinen Namen noch nicht«, lenkte ich vom Thema ab.
»Ich heiße John Marbel«, knurrte er.
Ich schrieb die Personalien auf. Auch dieser Gangster hatte seine Identitätskarte in seinem Zimmer liegen gelassen. Phil rief unser Archiv an und verlangte den Dreierstreifen von Marbel.
»Ihr behauptet, selbst die Juwelengangster zu sein«, fuhr ich fort, »wo habt ihr die Beute untergebracht?«
John Marbel starrte mich überrascht an. Dann zerschnitt ein Lächeln seine Gesichtzüge.
»G-man, muss ich überhaupt aussagen?«, wisperte er.
»Stimmt, niemand kann dich zwingen. Außerdem kannst du nichts über die Juwelen wissen! Denn euer Boss hat euch nicht ein einziges Stück von seiner Beute abgetreten. Er wird euch eines Tages sogar noch als unbequemen Augenzeugen aus dem Weg räumen lassen,
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