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0300a - Wir jagten die Brillanten-Haie

0300a - Wir jagten die Brillanten-Haie

Titel: 0300a - Wir jagten die Brillanten-Haie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir jagten die Brillanten-Haie
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Schreibtisch lag ein Zettel: »Bitte Labor anrufen. Fred.«
    Ich hängte mich ans Telefon, und wählte das Labor, das Tag und Nacht besetzt ist.
    Henry Salt war in der Leitung. Er war Sachverständiger für Geschosse von Stecknadelgröße bis zur Kanonenkugel. Er war in der Lage, schon mit dem bloßem Auge zu erkennen, aus welchem Lauf eine Kugel kam. Schließlich leistete er seit zwanzig Jahren auf diesem Gebiet seinen Beitrag zur Gangsterbekämpfung.
    »Hallo, Jerry«, trompetete er, als ich mich meldete. »Wir haben eine interessante Sache für dich. Zufällig habe ich alle vier Kugeln auf meinem Schreibtisch liegen und vergleiche sie. Was stelle ich fest? Die vier Kugeln stammen aus derselben Waffe. Ich habe sie gründlich untersucht. Kein Zweifel. Was sagst du nun?«
    Das war Salts Art, mit der Tür ins Haus zu fallen. Man musste schon geistiger Hoch- und Weitspringer sein, wenn man ihm folgen wollte.
    »Stopp, um welche Kugeln handelt es sich?«, begann ich mit seiner systematischen Gedankenerziehung.
    »Nun, um die Kugeln, die der Doc aus dem Juwelier herausgeholt hat, und um die Projektile, die dieser Unbekannte aus der Upper Bay in seinem Körper hatte«, erwiderte er beleidigt.
    »So, und alle Geschosse stammen aus derselben Waffe?«
    »Ja, Jerry, so wahr wie jeder Mensch seine eigenen Prints hat, so prägt jeder Lauf der Kugel seine Eigenart auf.«
    Ich unterbrach ihn und fragte: »Bist du ganz sicher, Henry?«
    »Hast du schon eine einzige Untersuchung von mir zu beanstanden gehabt?«
    »Nein, bis jetzt noch nicht. Das hieße aber, dass der Unbekannte mit der gleichen Waffe ermordet wurde wie George Salisbury. Dass der Unbekannte also etwas mit den Juwelenräubern zu tun hatte.«
    »Ich denke nur, dass der Tipp für dich interessant sei, Jerry.«
    »Und ob«, antwortete ich nachdenklich, bedankte mich und hängte auf.
    Schnell rief ich unseren Doc an. Aber in seinem Zimmer meldete er sich nicht. Ich gab unserer Zentrale den Auftrag, ihn aufzustöbern. Doch so lange wollte ich nicht warten, sondern rief das Bellevue-Hospital an. Nach einigen Querverbindungen hatte ich den Wächter vom Leichenschauhaus an der Strippe. Es war mein junger Freund von heute Morgen. Er hatte Doppelschicht. Ich stellte mich vor und fragte nach einem Arzt.
    »Im Augenblick ist niemand der Ärzte im Leichenschauhaus«, sagte er. »Aber haben Sie eine besondere Frage?«
    »Allerdings, da ist in der vergangenen Nacht eine Wasserleiche eingeliefert worden. Welches Revier bearbeitete den Fall?«
    »Sorry, G-man. Aber die Leiche ist heute Nachmittag mit einem privaten Leichenwagen abgeholt worden.«
    »Bitte?«, schrie ich in den Hörer.
    »Ja, Sir, die Leiche ist heute Nachmittag von einem privaten Leichenfahrzeug abgeholt worden. Das Bestattungsunternehmen besaß einen Berechtigungsschein der Krankenhausverwaltung.«
    »Das kann doch nicht wahr sein«, keuchte ich.
    »Doch, Sir. Ich habe den Schein selbst geprüft.«
    Ich verschwieg meinen Verdacht und erkundigte mich noch einmal nach dem Revier, das den Fäll bearbeitete. Der Pförtner nannte mir Lieutenant Pennigton. Ich bedankte mich und hängte ein.
    Kaum hatte ich die Neuigkeit verdaut, klingelte auch schon wieder mein Telefon. Die Zentrale hatte unseren Doc im Club aufgetrieben. Ich informierte unseren Arzt in kurzen Zügen.
    »Das ist mir vollkommen neu, Jerry«, antwortete er. »Ich weiß nichts davon. Zwar ist die Obduktion abgeschlossen. Aber schließlich handelt es sich um einen Mordfall. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Anklagebehörde die Leiche freigegeben hat.«
    Ich entschuldigte mich bei dem Doc und legte den Hörer auf.
    Vielleicht wusste Pennington etwas mehr über die Geschichte.
    Von der Zentrale ließ ich mich mit dem zuständigen Revier verbinden. Pennigton war bereits wieder im Dienst. Er leitete die Mordkommission. Seine Stimme war so laut, dass ich ihn fast auch ohne Telefon verstehen konnte.
    »Sie bearbeiten den Fall des Unbekannten, der gestern Nacht aus der Upper Bay gefischt wurde?«
    »Ja, Agent Cotton. Ich bearbeitete den Fall. Jetzt nicht mehr. Ich habe alle Unterlagen nach Washington schicken müssen. Gestern Abend.«
    »Wer hat Ihnen das erzählt?«
    »Ich bekam einen Anruf.«
    »Wissen Sie, wie der Mann hieß?«
    »Welcher, der Ermordete oder der Anrufer?«
    »Der Ermordete.«
    »Nein, Agent Cotton. Wir haben die Unterlagen nach Washington geschickt und bis jetzt noch keine Antwort erhalten. Aber warum interessiert sich das FBI für den

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