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0301 - Angkor - ein Land wie die Hölle

0301 - Angkor - ein Land wie die Hölle

Titel: 0301 - Angkor - ein Land wie die Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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weiter gleiten?
    Zamorra sah sich um.
    Er hatte gerade noch einen halben Meter Raum zwischen den beiden Wänden. Und sie bewegten sich immer noch.
    Ein Kratzen und Knirschen…
    Die Wand schob sich über das Amulett…
    Zentimeter um Zentimeter weiter vorwärts…
    Zamorra stöhnte auf. Es half alles nichts! Der Druck war zu stark! Das Amulett wurde zerstört und…
    Da kam die Wand zum Stillstand.
    Die ihr gegenüberliegende auch. Beide mußten miteinander verbunden sein und vom gleichen Mechanismus gesteuert werden.
    Zamorra atmete tief durch. Okay, die Schrumpfung war gestoppt. Aber was nun, nach draußen kam er dadurch immer noch nicht.
    Da setzten sich die Wände wieder in Bewegung!
    ***
    »Narren«, sagte Gamma. »Unfähige Narren…«
    Er starrte Nicole Duval finster an. Die Skelette hielten die Bewußtlose in ihren Klauen, hatten sie in den großen Tempel gebracht. Aber der Ewige war höchst unzufrieden.
    »Bericht«, verlangte er.
    Eines der beiden Skelette gab krächzende Laute von sich. Obgleich es keine STIMMBILDENDEN Organe besaß, vermochte es zu sprechen. Die gleiche Magie, die den Gerippen ein neues, untotes Scheinleben verschaffte, ermöglichte ihnen auch das Reden.
    Es war die Sprache der alten Khmer. Doch Gamma verstand sie. Sein Kommandokristall sorgte für die Übersetzung.
    »Wir postierten uns bei jenem Haus, an dem der Geheimgang endet. Als wir bemerkt wurden, lockten wir einen der Eindringlinge in die Falle des Hauses. Er wird in der schrumpfenden Kammer erdrückt. Die Frau konnten wir entführen. Der dritte Eindringling befindet sich noch in Freiheit.«
    »Sie kommen also wirklich über die Prunkstraße«, murmelte der Ewige. Dann fixierte er die Skelette. »Welcher der beiden Männer befindet sich in dem schrumpfenden Raum?«
    Das konnten ihm beide Skelette nicht verraten. Die Eindringlinge zu unterscheiden, hatte man ihnen nicht aufgetragen.
    Der Ewige fauchte eine Verwünschung. »Narren! Jenen, der den Dhyarra-Kristall besitzt, brauchen wir lebend, nicht diese Frau! Wehe euch, wenn der Dhyarra-Träger getötet wird… Ich werde eure Seelen in die ewige Verdammnis stoßen und glühen lassen bis ans Ende der Zeit und länger!«
    »Herr, du hast uns keinen Anhaltspunkt zur Unterscheidung gegeben…«
    »Aber auch nicht befohlen, in Fallen zu locken! Ihr seid mir etwas zu selbständig, Freunde!«
    Er starrte die immer noch besinnungslose Nicole an.
    »Bringt sie fort«, sagte er. »Zu den anderen Gefangenen. Ich kümmere mich um die anderen Eindringlinge.«
    Er erteilte seinem Dhyurra-Kristall einen Gedankenbefehl. Im nächsten Moment gab es ihn im Tempel nicht mehr.
    Der Agent Gamma befand sich draußen zwischen den Ruinen der alten Stadt,…
    ***
    Im ersten Moment packte kaltes Entsetzen den Parapsychologen. Dann aber erkannte er, daß sich die Wände rückläufig bewegten.
    Offenbar war das Abstoppen der Wände gleichzeitig der Befehl zur Rückkehr in die Ausgangsposition. Normalerweise würden sie ja auch nur stoppen, wenn sie sich berührten und dabei das Opfer zwischen sich zerdrückt hatten.
    Zamorra atmete auf.
    Zurück bewegten die Wände sich rascher als vor. Schon nach wenigen Augenblicken war das Amulett frei. Zamorra hob es auf und betrachtete es. Es war unbeschädigt, hatte nicht einmal einen Kratzer davongetragen. Merlin hatte es einst aus der Kraft einer entarteten Sonne geschaffen, und diese Sonnenmaterie, was auch immer eine entartete Sonne sein mochte, war stabiler als der Stein.
    Zamorra hängte sich das Amulett wieder um. Abermals versuchte er, es zu aktivieren. Aber es gelang ihm immer noch nicht. Merlins Stern verweigerte nach wie vor den Dienst.
    Die Steinwände kamen an ihrem Ausgangspunkt zum Stehen. Das half Zamorra aber immer noch nicht weiter. Er mußte irgendwie aus dieser würfelförmigen Kammer herauskommen. Ansonsten würde er hier ersticken oder verdursten, ehe er verhungerte. Er tastete die Wände ab.
    Im gleichen Moment trat über ihm Rob Tendyke, immer noch auf der Suche nach einer Möglichkeit, in den Keller zu kommen, zufällig wieder auf die Platte. Bloß wurde die jetzt nicht mehr von darunter rollenden Wänden blockiert.
    Ungehindert konnte sie nach unten aufschwingen.
    Und eben das tat sie jetzt.
    Blitzschnell klappte sie weg, und der Abenteurer stürzte in die Tiefe, fast auf den Parapsychologen. Zamorra reagierte zu spät. Er wollte noch nach der Plattenkante greifen, erwischte sie aber zu spät, um sie noch mit seinem Körpergewicht unten halten

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