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0301 - Angkor - ein Land wie die Hölle

0301 - Angkor - ein Land wie die Hölle

Titel: 0301 - Angkor - ein Land wie die Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Hand vor die Taschenlampe. Zwischen den Fingern leuchtete er hindurch und sah Treppenstufen vor sich. Sie führten ohne Geländer und steil nach oben.
    Zamorra leuchtete die Treppe und ihre Umgebung ab. Bis nach oben richtete er den Lampenstrahl wohlweislich nicht Aber rechts und links schien es nur massive Wand zu geben, keine Gelegenheit für eine Falle mit aus den Wänden rasenden Pfeilen oder sonst etwas.
    Vorsichtig setzte er den Fuß auf die unterste Treppenstufe. Dann entspannte er sich. Wer sollte schon in einem Privathaus Fallen konstruieren? In Palästen und Tempeln ja, aber hier…
    Entschlossen kletterte Zamorra höher.
    Er erreichte den Durchgang ins obere Geschoß. Darüber fehlte die Decke; Sternenlicht fiel herein. Zamorra wirbelte herum. Wenn Nicole also wirklich ein Wesen auf dem Dach gesehen hatte, konnte dies sich nur an einem Mauervorsprung in schwindelnder Höhe festhalten, vielleicht auf einem übriggebliebenen Stück Decke, das nicht heruntergekracht war, angenagt vom Zahn der Zeit.
    Da krachte unten auf der Straße ein Schuß.
    Ist Tendyke wahnsinnig geworden? durchzuckte es Zamorra. Der Knall bringt uns in des Teufels Küche!
    Im gleichen Moment klappte der Boden unter ihm weg.
    ***
    »Hoffentlich läuft er nicht in eine Falle«, fürchtete Nicole. »Er hätte besser versuchen sollen, den Gegner mit dem Amulett anzugreifen…«
    »Wir hätten besser versuchen sollen, zu verschwinden«, brummte Tendyke. »Wenn er nicht innerhalb der nächsten fünf Minuten oben auftaucht, gehe ich hinterher.«
    Er starrte nach oben.
    Nicole machte ein paar Schritte. Er hörte es, wie ihre Stiefel über den Stein scharrten. Angestrengt betrachtete er das Haus, versuchte dort eine Bewegung zu erkennen, wo Nicole sie gesehen haben wollte.
    Da - ein seltsamer Laut hinter ihm!
    Rob Tendyke wirbelte herum.
    Er sah zwei Skelette, die Nicole gepackt hielten und mit sich zerrten! Nicole bewegte sich nicht. Völlig lautlos mußten die Skelette in ihren Kutten aufgetaucht sein und sie bewußtlos gemacht haben.
    Tendyke wollte ihnen nachsetzen.
    Im gleichen Moment sah er die andere Bewegung. Zwischen zwei Häusern stand ein weiterer Knochenmann. Und der zielte mit einem Langbogen auf Tandyke, dessen Sehne gespannt war! Im nächsten Moment schnellte der Pfeil von der Sehne.
    Tendyke ließ sich fallen. Der Pfeil zischte über ihn hinweg. Aber schon hatte der Knochenmann den zweiten Pfeil aufgelegt. Er war atemberaubend schnell. Tendyke rollte sich herum. Er schaffte es gerade noch, den Colt aus dem Holster zu ziehen, da jagte der nächste Pfeil schon heran. Trotz der Dunkelheit und obgleich Tendyke in ständiger Bewegung war, schrammte der Pfeil über seinen Arm! Schon lag der dritte auf der Sehne.
    Und der würde treffen, wußte der Abenteurer. So sicher, wie der Knochenmann bei diesem ungünstigen Licht schoß, war Magie im Spiel.
    Aber was der Kerl konnte, konnte Tendyke auch. Er schoß mit traumhafter Sicherheit, zehntausend Mal geübt, um im Ernstfall eine Überlebenschance zu haben.
    Die Kugel traf das Handgelenk des Knochenmannes und schlug es halb auseinander, der Bogen samt Pfeil fiel zu Boden.
    Der Schuß hatte den Knöchernen nicht ernsthaft verletzen können. Die Knochen fügten sich bereits wieder zusammen. Aber Tendyke hatte eine kurze Galgenfrist. Er versuchte die beiden anderen mit Nicole zu erkennen. Aber sie waren in einem Hauseingang verschwunden. Mit einem Fluch rannte Tendyke los. Direkt auf den Knochenmann zu, der sich nach dem Bogen bückte, um die Waffe wieder hochzunehmen. Tendyke sprang ihn an, packte zu und kassierte einen eisenharten Schlag einer Knochenfaust. Er stöhnte schmerzerfüllt auf und hielt den Schädel fest, den er gepackt hatte. Der nächste Hieb des Knöchernen raubte ihm fast die Besinnung. Aber jetzt drehte er ihm den Schädel mit einem kräftigen Ruck herum, daß er nach hinten sah.
    Das untote Scheinleben schwand. Klappernd und rasselnd sank der Skelettmann zusammen, begann zu zerbröckeln.
    Tendyke atmete tief durch.
    Er nahm Bogen und halb gefüllten Köcher an sich. Damit konnte er auch schießen, und die Pfeile waren wesentlich geräuschloser als sein Colt. Hoffentlich hatte der Schuß nicht die halbe Geisterstadt aufgeschreckt!
    Der Abenteurer huschte auf das Haus zu, in dem die beiden anderen Skelette mit Nicole verschwunden waren, und drang vorsichtig ein.
    Tiefe Dunkelheit empfing ihn.
    Von den Verfolgten keine Spur…
    Als hätten sie sich aufgelöst…
    ***
    Die ganze

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