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0301 - Druiden-Rache

0301 - Druiden-Rache

Titel: 0301 - Druiden-Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gut gemeint.«
    »Es sind die Geister«, murmelte der Schwarze. »Es sind die Geister.« Dieser Mann, der in Afrika unzählige Menschen getötet hatte, besaß die Mentalität eines Kindes. Mit seinen Händen konnte er einen Büffel erwürgen, aber vor Geistern oder unerklärlichen Dingen hatte er eine bodenlose Angst. Er war anders aufgewachsen als seine drei Killer-Kollegen, und Bimbo hatte nicht verlernt, auf die Natur und deren Warnungen zu achten.
    So eine Warnung hatte ihn erreicht.
    Mit dieser Erde stimmte etwas nicht. Bimbo glaubte, daß sie inzwischen schon umzingelt waren. Unsichtbar lauerten sie, und er drehte sich im Kreis, um zu schauen.
    Da war nichts.
    Nur die Finsternis der Nacht, die ihm in diesen Augenblicken noch unheimlicher vorkam. Da lauerten die Geister der Dunkelheit.
    Er kannte sie aus seiner Heimat und erinnerte sich wieder an die Worte seiner Mutter, die ihm damals als Kind in schwarzen, mondund sternlosen Nächten zugeraunt hatte, nur in der Hütte zu bleiben. Am liebsten wäre er jetzt auch woanders gewesen.
    »He, Bimbo, hast du die Hosen voll?« Sams harte Stimme riß ihn aus seinen Gedanken. Er drehte sich um, nickte hastig und lief auf seine drei Partner zu.
    Sie standen bereits am Rand der Senke. Jetzt lag der Hubschrauber quasi unter ihnen. Oder vielmehr das, was von dieser so stolzen Neuentwicklung der Militärs zurückgeblieben war.
    Ein klumpiger schwarzer Haufen aus Kunststoff und verbogenem Metall. Auch von dem besten Mechaniker der Welt nicht mehr zu reparieren.
    »Das war’s dann wohl«, sagte Essex und hob die Schultern. »Mal sehen, vielleicht ist noch etwas heil geblieben, das wir mitnehmen können – oder?« Er schaute die anderen an. Auch Sam gab durch Nicken seine Zustimmung, und so schritten die Männer dem Wrack entgegen.
    Man brauchte ihnen nicht erst zu sagen, wie sie sich zu verhalten hatten. In zahlreichen Gefechten hatten sie dies bewiesen, und so schritten sie vorsichtig und sichernd dem Wrack entgegen.
    In der Stille waren nur ihre eigenen Schritte zu vernehmen. Sam ging als erster, während Bimbo die Rückendeckung übernahm. Er drehte sich hin und wieder um, hielt sein Laser-Gewehr schussbereit und wartete auf die Gegner.
    Sie zeigten sich nicht.
    Sam blieb stehen. Er ging auch in die Hocke, denn dicht vor seinen Zehenspitzen sah er die schwarze Lache. »Kunststoff«, sagte er, als er wieder in die Höhe kam. »Geschmolzen und schon erkaltet. Da kann man nichts machen.«
    »Als hätten wir mit unseren Gewehren auf den Copter geschossen«, bemerkte Fritz. »So etwas habe ich noch nicht erlebt.«
    »Ich auch nicht.« Sam ging weiter. Er drückte sich an der Lache vorbei und übersprang auch die nächste. So kam er ziemlich dicht an den zerstörten Hubschrauber heran. Das Laser-Gewehr hielt er schussbereit mit beiden Händen umklammert.
    »Siehst du das Cockpit?« fragte Essex.
    Der Mann lachte nur. »Nein, ich sehe nur das, was von ihm übriggeblieben ist.«
    »Und das Funkgerät?«
    »Ist auch hin.«
    Nach diesen Worten schwiegen alle vier. Ihnen war klar geworden, daß sie fremde Hilfe nicht herbeiholen konnten. Da hatte auch der Geheimcode, den sie im Notfall anrufen konnten, keinen Sinn Sam drehte sieh wieder um. »Ihr könnt mal schauen, ob ihr etwas entdeckt. Ich glaube es aber nicht.«
    Im selben Augenblick schrie Bimbo auf. »Sam, hinter dir!«
    Auch die anderen beiden hatten es gesehen, waren ebenso überrascht wie der Schwarze, nur sprachlos.
    Aus den Trümmern stieg eine Gestalt, die auch Sam jetzt sah, weil er sich gedreht hatte.
    Lautlos schwebte sie in die Höhe, wie ein Geist oder ein Engel…
    Drei Söldner schwiegen, nur Bimbo konnte sich nicht still verhalten. »Wir bekommen Besuch!« kreischte er. »Verdammt, wir bekommen Besuch. Und das von einem Toten…«
    Die Nacht war für uns noch längst nicht beendet. Das erfuhr ich drei Stunden später.
    Mandra hatte es sich im Wohnzimmer auf der Couch bequem gemacht, ich lag in meinem Bett, Suko war nach nebenan in seine Wohnung gegangen, und mich riß das Klingeln des Telefons aus dem Schlaf.
    Ich schreckte hoch, schüttelte den Kopf und schimpfte erst einmal. Es ist immer ein dummes Gefühl, wenn man aus dem ersten tiefen Schlaf gerissen wird.
    Dementsprechend brummig klang meine Stimme, als ich mich meldete. Sir James wollte etwas von mir.
    »Sie haben schon geschlafen, John?«
    »Ja, Sir, das hört man wohl.«
    »Richtig. Dann stehen Sie auf und ziehen Sie sich wenigstens einen Bademantel

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