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0301 - Druiden-Rache

0301 - Druiden-Rache

Titel: 0301 - Druiden-Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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riskieren.«
    »Hat man keine Angst, daß diese Leute reden?« fragte ich.
    Der Superintendent hob die Schultern. »Es gibt Dinge, die sie am Reden hindern werden.«
    »Also Mord.«
    »Nein, nicht unbedingt. Durch Drogen kann man auch das Gedächtnis löschen.« Sir James breitete die Arme aus. »Es tut mir leid, Ihnen das so direkt sagen zu müssen, aber es ist nun mal eine Tatsache, die wir nicht ignorieren können. Ferner kommen wir nicht daran vorbei, daß dieses Gebiet, wo die Waffen und der Hubschrauber getestet werden sollen, zum großangelegten Sperrbezirk erklärt wurde. Da sollte keine Maus rein und auch keine raus.«
    »Auch wir nicht?« fragte Suko.
    »So ist es.«
    Jetzt war mir einiges klar geworden. Ich wußte nun, weshalb man so geheimnisvoll tat, aber ich sah nicht ein, daß wir deswegen unsere Aktivitäten stoppten.
    Dies erklärte ich auch Sir James.
    Er runzelte die Stirn, bevor er lächelte. »So etwas habe ich mir gedacht, nur kann ich Ihnen erstens keinen offiziellen Auftrag geben und zweitens keine Rückendeckung. Was Sie und Ihre Freunde auch immer in der Richtung versuchen, John, Sie sind völlig auf sich allein gestellt. Verstehen Sie?«
    »Sehr gut sogar.«
    »Dann bin ich beruhigt.«
    Ich war es nicht. Mandra und Suko dachten ebenfalls so wie ich, das las ich aus ihren Gesichtern. Beide dachten nicht daran, die Flinte ins Korn zu werfen. Kreuz und Dolch hatten uns den Weg aufgezeigt, den wir zu gehen hatten. Daran würden wir uns auch halten, das stand fest.
    Es verging eine Schweigepause. Wir tranken unseren Kaffee, und Sir James, der keine Tasse vor sich stehen hatte, wunderte sich ein wenig. »Ich vermisse Ihre Kommentare, meine Herren.«
    »Da gibt es nicht viel zu kommentieren, Sir«, erwiderte ich.
    »Sie wollen den Fall also verfolgen?«
    »Ja.«
    »Trotz der Gefahren?«
    »Auch das!«
    Sir James verzog die Lippen und räusperte sich. »Sie sind erwachsen, ich kann Ihnen da nicht hineinreden, aber ich kann Ihnen diesmal auch nicht helfen. Das Gebiet steht unter militärischer Hoheit. Das heißt, die Soldaten sind in den nächsten Tagen nicht einmal präsent. Man verläßt sich völlig auf die Kommentare der vier Söldner.«
    »Bis dahin können wir den Fall hinter uns haben«, sagte Suko voller Optimismus.
    Sir James schaute Mandra Korab an. »Sind Sie denn sicher, daß Sie einen Ihrer Dolche dort finden werden?«
    »Alle Spuren weisen auf das Gebiet hin.«
    »Hundertprozentig ist es aber nicht?«
    »Nein, Sir, doch für mich ist es sonnenklar. Kreuz und Dolch sind eine Verbindung eingegangen, und es hat sogar einen Zeugen gegeben. Einen Menschen, der tot ist und dessen Geist wir in dem Griff des Dolches entdeckten. Wir nehmen an, daß die vier Söldner diesen Mann ermordet haben. Sie wollten ja keine Zeugen.«
    Sir James atmete tief ein. »Verurteilen Sie die Leute nicht vor dem Beweis.« Er stand auf. »Wie gesagt, Sie wissen, was die Uhr geschlagen hat. Versuchen Sie es, wenn Sie wollen, ich jedenfalls weiß von nichts. Ich hoffe ferner, daß sich die Interessen nicht überschreiten und es zu einer Eskalation kommt.« Er nickte uns zu, nahm Hut und Mantel und verließ die Wohnung.
    Ich brachte ihn zur Tür.
    Dort sprach Sir James noch einmal zu mir. »Seien Sie nur vorsichtig, John. Die Söldner sind rücksichtslos und verdammt harte Burschen. Die schießen schneller, als Sie denken können.«
    »Danke, Sir, wir werden Ihren Rat beherzigen.«
    Der Superintendent tippte gegen meine Brust. Eine Geste, die ich noch nie bei ihm erlebt hatte. »Ich wünsche Ihnen, daß Sie es schaffen, John. Und glauben Sie mir, auch ich bin nicht mit allem einverstanden, was sich Militärs und Geheimdienste ausdenken.«
    »Es ist gut, das zu wissen, Sir.«
    Er ging zum Fahrstuhl. Gebückt, langsam. In diesen Augenblicken kam er mir wie ein alter Mann vor, der in einen Krieg geschickt worden war, den er nicht gewinnen konnte.
    Dann straffte er seine Gestalt und betrat den Lift, ohne sich noch einmal umzuwenden.
    Für uns aber wurde es Zeit!
    Bimbo, der schwarze Söldner, hatte sich nicht geirrt. Vor ihnen stand tatsächlich ein Toter.
    Ein Mann, den sie erschossen hatten.
    Der Zeuge.
    Es war unwahrscheinlich, und selbst die harten Söldner fühlten, wie das Grauen in ihnen hoch kroch. Ein jeder bekam eine Gänsehaut, und sie starrten mit weit aufgerissenen Augen die Erscheinung an, die aus den Trümmern des Hubschraubers stieg.
    Ein Mensch war es nicht mehr, obwohl er so aussah.
    Nur Geister können

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