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0301 - Todestrunk im Whisky-Keller

0301 - Todestrunk im Whisky-Keller

Titel: 0301 - Todestrunk im Whisky-Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl-Heinz Günther
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Mann erwischt haben.«
    Gordon tupfte sich den Schweiß von der Stirn. »Und jetzt sitzt er also deiner Meinung nach da drinnen?«, fragte er leise.
    Ich nickte. »Wenn meine Kombination richtig ist, ein fantastischer Gedanke, nicht wahr?«
    »Was gedenkst du zu tun?«
    »Ich werde mich für Schuhsohlen interessieren.«
    Gordon hob seinen Fuß. »Dann fange bei mir gleich an.«
    Er trug elegante schwarze Lackschuhe mit einer hauchdünnen Ledersohle.
    »Idiot«, meinte ich und klopfte ihm auf die Schulter. »Hast du einen Fotoapparat und Blitzlicht im Haus?«
    Er nickte. »Eine erstklassige Kamera sogar. Willst du den Abdruck hier fotografieren?«
    »Yes, Richard. Diese Arbeit könntest du mir eigentlich abnehmen, ja?«
    »All right!«
    ***
    Ich betrat wieder den Salon, wo eine ausgelassene Stimmung herrschte. Phil saß mit Sterling an der Bar. Es schienen alle Gäste anwesend zu sein. Aus einem Besuch an der Bar wurde nichts, da es Mrs. Cook plötzlich übel wurde.
    »Vielleicht tut Ihnen etwas frische Luft gut, Madam?«, wandte ich mich an die ältere Dame.
    »Natürlich!«, pflichtete Majorie Wells bei und öffnete die Tür zur Terrasse.
    Ich bot Mrs. Cook meinen Arm und führte sie hinaus. Sie sog tief die frische Nachtluft ein.
    »Das tut wirklich gut, Agent Cotton. Wissen Sie, ich nehme an, dass meine Beschwerden auf den Klimawechsel zurückzuführen sind. Wir kamen ja erst vor ein paar Tagen aus Sao Paulo zurück.«
    Das wusste ich, da ich sie ja sofort nach ihrer Ankunft in Denver durch die dortigen Kollegen hatte vernehmen lassen. Ich unterhielt mich noch einige Minuten mit Mrs. Cook. Als wir in den Salon zurückgingen, war Gordon noch nicht da. Auch Greenwood war verschwunden. Er musste den Salon in der Zwischenzeit verlassen haben. In den nächsten zehn Minuten traf ich die Feststellung, dass keiner der anwesenden Männer Schuhe mit Gummisohlen trug. Selbst Phil verschonte ich nicht, um jeglichen Irrtum auszuschließen. Dennoch waren in der Vorhalle solche Abdrücke.
    Ich sprach mit Phil darüber. Es gab eigentlich nur noch zwei Möglichkeiten. Da war einmal Greenwood, dessen Schuhe ich noch nicht gesehen hatte. Die andere Möglichkeit traf auf Richard Gordon zu, er trug zwar Schuhe mit Ledersohlen, konnte diese aber später gewechselt haben. In diesem Augenblick trat Richard ein.
    »Alles klar«, raunte er mir zu, »Wo ist Greenwood?«
    »Wieso? Ist er denn nicht hier?«
    »Nein! Ich war kurz auf der Terrasse. Inzwischen -muss er den Salon verlassen haben. Ist er dir nicht in der Halle begegnet?«
    Richard schüttelte den Kopf. »No, vielleicht ist er durch die Halle gegangen, während ich den Fotoapparat aus meinem Arbeitszimmer holte. Er war ja schon stark angetrunken. Vielleicht vertritt er sich nur mal die Beine.«
    Ich nickte. »Lassen wir uns bis zu seiner Rückkehr nichts anmerken.«
    Wir mischten uns unter die Gäste und beteiligten uns an der Unterhaltung. Nach einiger Zeit verließ auch Bryan den Salon. Die anderen lachten und plauderten. Bobby Stack brachte die Stimmung auf den Höhepunkt. Er gab einige Zaubertricks zum besten und verblüffte uns alle mit seiner Fingerfertigkeit.
    Cook bediente den Plattenspieler und rettete sich so vor Anita Lorans Tanzwut. Weder Greenwood noch Bryan waren inzwischen zurückgekehrt. Ich ging zu Richard und Philip Sterling hinüber, die an der Bar angeregt über seltene Briefmarken diskutierten. Ich verstand nicht viel von diesen Dingen und setzte mich zu Phil. Wir genehmigten uns einen Bourbon und prosteten Majorie Wells zu.
    Ich sah, wie Anita Loran auf die Schiebetür zuging, die zur Vorhalle führte. Sie öffnete diese und ging hinaus. Sekunden später hörten wir einen gellenden Schrei. Die Hände vor das wachsbleiche Gesicht gepresst, taumelte die Schauspielerin in den Salon zurück und brach zusammen. Während sich die anderen Gäste um die Loran kümmerten, lief ich mit Richard und Phil in die Vorhalle hinaus. Dort fuhren wir betroffen zurück.
    Am Fuß der Treppe lag die zusammengekrümmte Gestalt eines Mannes. Seine Hände hatten sich in den roten Läufer verkrampft. Um den Hals lag, eng zusammengezogen, eine grüne Seidenkordel. Ich bückte mich und drehte ihn um.
    Mein Blick fiel in das entsetzlich verzerrte Gesicht Paul Bryans.
    Ich fühlte Gordons Hand, die sich in meinen Arm krallte.
    »Das ist doch nicht möglich, Jerry«, sagte er heiser.
    Phil löste bereits die Schlinge vom Hals des Toten und betrachtete sie nachdenklich.
    Inzwischen ging ich

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