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0301 - Todestrunk im Whisky-Keller

0301 - Todestrunk im Whisky-Keller

Titel: 0301 - Todestrunk im Whisky-Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl-Heinz Günther
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Als er mich sah, hob er abwehrend die Hände.
    »Nicht schießen, Harry! Ich habe nichts gesagt, hörst du? Ich will nicht sterben. Der Mann mit der Maske ist eine Bestie. Er hat auch Ted umgebracht, Harry. Wir müssen uns vor ihm in Acht nehmen. Lasst mich doch leben!«
    Er saß aufrecht im Bett, die Hände weit von sich gestreckt, die Augen wie irre auf mich gerichtet. Ich hatte gespannt zugehört.
    Der unbekannte Auftraggeber trat der Gang also maskiert gegenüber.
    »Ruhig, Jonny. Ich bin es, Cotton vom FBI. Du brauchst keine Angst zu haben. Mortimer weiß nicht, dass du hier bist.«
    Gonzales stöhnte auf, aber das Flackern in seinen Augen ließ nach.
    »Geben Sie sich keine Mühe, Cotton! Von mir erfahren Sie nichts.«
    »All right, Jonny. Ganz wie du willst. Ich gebe dir genau fünf Minuten Zeit, mir den Ort zu nennen, an dem Mortimer und der Maskierte sich treffen. Wenn nicht, dann teile ich der Presse mit, dass du hier liegst. Außerdem ziehe ich die Cops vor der Tür ab. Diese Mitteilung wird morgen früh in allen New Yorker Blättern zu lesen sein. Dann kannst du die Stunden zählen, bis Harry hier erscheint. Ich möchte wetten, dass du nach seinem Besuch keine Möglichkeit zum Reden mehr hast.«
    »Nein!«, schrie Gonzales.
    Er bäumte sich auf und sank kraftlos in die Kissen zurück.
    »Das können Sie doch nicht tun, Cotton. Dazu haben sie kein Recht. Es wäre mein Todesurteil, verstehen Sie nicht?«
    Ich nickte. »Sicher, Jonny. Aber du bist durch den Mord an Lundgren schon reif für den Stuhl. Es fragte sich nur, welche Art von Tod dir Mortimer zugedacht hat.«
    »Was geschieht, wenn ich rede?«
    »Ich lasse dich nach Rikers Island überführen. Da bist du in Sicherheit und erzählst mir alles und zwar die Wahrheit, Jonny. Wenn ich dich bei einer Lüge ertappe, mache ich meine Drohung wahr und spiele dich deinen Freunden in die Hände.«
    Gonzales Atem ging stoßweise. Aber mein Bluff wirkte.
    »All right, Cotton. Ich bin ohnehin erledigt. Schaffen Sie mich von hier weg, und ich werde auspacken. Ich mache den Kronzeugen, vielleicht komme ich dann 42 mit lebenslänglich davon. Aber bevor ich nicht in einer Zelle von Rikers Island sitze, bleibe ich stumm wie ein Fisch.«
    »So gefällst du mir schon besser, Jonny. In spätestens drei Tagen bist du in Sicherheit.«
    Ich verließ das Krankenzimmer und beauftragte die Cops, höllisch aufzupassen. Dann verließ ich das Hospital. Ich fuhr zur Pine Street, wo Richard Gordon sein Büro hatte. Seit der Verlobungsfeier hatte ich ihn nicht mehr gesehen.
    ***
    Majorie empfing mich mit einem strahlenden Lächeln.
    »Ist es möglich, Agent Cotton, Sie leben noch? Welchem besonderen Umstand haben wir die Gunst Ihres Besuches zu verdanken?«
    »Ich wollte einmal sehen, ob das junge Glück anhält, Majorie.«
    »Da wird sich Richard aber freuen. Gehen Sie nur hinein, Jerry. Er hat gerade mal keinen Besuch. Ich habe nur noch einen Brief zu tippen.«
    Ich klopfte an die Tür zum Nebenraum und trat ein. Gordon kam mir erfreut entgegen.
    »Hallo, Jerry. Hast dich ja mächtig rar gemacht in letzter Zeit!«
    Bei einer Zigarette und einem Whisky unterhielten wir uns über die rätselhaften Mordfälle. Allerdings verschwieg ich ihm, dass auch er überwacht wurde.
    »Dann ist also auch Greenwood keine Lösung?«, fragte er, als ich geendet hatte.
    Ich schüttelte den Kopf. »Aber das ist nicht schlimm, Richard. In drei Tagen weiß ich mehr.«
    Ich erzählte ihm von meiner Abmachung mit Gonzales.
    »Toll, wie du den Burschen eingeschüchtert hast«, meinte Gordon.
    Er entnahm seinem Schreibtischfach einen Bogen und reichte ihn mir. Er enthielt nur wenige, mit einer Schreibmaschine geschriebene Worte.
    Lassen Sie die Finger vom Moreno-Prozess! Sonst werden Sie es bitter bereuen! Diese Drohung ist ernst gemeint!
    Ich sah Richard fragend an. »Wann hast du den Wisch bekommen?«
    »Vor drei Tagen mit der normalen Post.«
    »Warum hast du mich nicht sofort unterrichtet?«
    Gordon füllte die Gläser. »Weil ich es nur für eine plumpe Drohung halte, Jerry. Allerdings glaube ich jetzt fest daran, dass Judiths Vertrauen zu Moreno gerechtfertigt ist. Irgendwer befürchtet, dass ich die Unschuld des Jungen beweisen könnte. Es wird mir direkt ein Vergnügen sein, dies zu tun. Ich werde Nick herauspauken.«
    Ich wies mit bedenklicher Miene auf den Zettel. »Nimm es nicht so leicht, Richard! Der Mörder sieht seine Pläne durchkreuzt und wird zum Angriff übergehen. In seiner jetzigen Lage

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