Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0301 - Todestrunk im Whisky-Keller

0301 - Todestrunk im Whisky-Keller

Titel: 0301 - Todestrunk im Whisky-Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl-Heinz Günther
Vom Netzwerk:
wird er alles auf eine Karte setzen.«
    Gordon grinste. »Das verspricht ja amüsant zu werden. Gibt eine Bombenreklame für mich. Aber lass dir gegenüber Majorie nichts anmerken, Jerry! Sie weiß nichts von dem Drohbrief. Sicher würde sie sich zu Tode ängstigen.«
    Wie bestellt trat sie in diesem Augenblick ein. »Es geht auf zwölf Uhr. Was halten die Herren davon, wenn wir gemeinsam zu Mittag essen?«
    Gordon nickte. »Fein! So seltenen Besuch sollte man ausnutzen.«
    Ich willigte ein und half Majorie in den Mantel. Dann verließen wir das Büro.
    »Wir könnten bei Hocker in der Cedar Street essen«, schlug Gordon vor, als wir hinunter gingen. Wir stimmten zu.
    Als wir das Haus verließen, kam vom Broadway eine blaugraue Packard-Limousine im Schritttempo die Pine Street herauf. Wir standen an Gordons Oldsmobile. Richard wollte gerade den Wagenschlüssel aus der Tasche nehmen, als der Motor des Packard aufheulte. Jäh schoss der Wagen nach vorn.
    Ich ahnte die Gefahr. Im gleichen Augenblick riss der Fahrer das Steuer herum und fuhr haarscharf an die Bordkante heran. Durch das heruntergekurbelte Fenster im Fond schob sich der Lauf einer Tommy Gun.
    »Vorsicht!«, schrie ich und sprang in die Deckung von Gordons Wagen, Majorie mitreißend. Für Gordon kam meine Warnung jedoch zu spät. Die Kugeln prasselten gegen die Hauswand und rissen den Putz herunter.
    Mit einem gurgelnden Laut brach Richard zusammen. Majorie kroch zu ihm und warf sich mit einem gellenden Schrei über ihn. Der schwere Packard schoss an uns vorbei. Auf der anderen Straßenseite ratterte eine MP. Aber die Kugeln trafen nicht.
    Es war Ed Walsh, der vom einem getarnten Lieferwagen aus, Gordons Büro beobachtet hatte. Der Packard bog schlingernd in die Pearl Street ein. Ed kam herübergelaufen. Ich sah auf Gordon. Unter seinem Körper breitete sich eine Blutlache aus.
    »Kümmere dich um ihn, Ed«, sagte ich und lief zu meinem Jaguar. Ich sprang hinein und fuhr an. Dabei schaltete ich das Sprechgerät ein.
    »Achtung, Achtung! An alle Streifenwagen! Achtet auf blaugrauen Packard. Der gesuchte Wagen fährt durch die Pearl Street. Wall Street und Umgebung abriegeln! Nummer des Wagens unbekannt. Insassen sind bewaffnet und verübten Feuerüberfall in der Pine Street. Jeden Packard dieser Art stoppen und kontrollieren. Ende!«
    Ich hatte schon zu viel Zeit verloren. Von dem Packard war nichts mehr zu sehen. Ich durchkreuzte noch einige Straßen und gab dann die Verfolgung auf. Die Gangster konnten sich in Richtung Williamsburg Bridge davongemacht haben oder in der Downtown untergetaucht sein. Ich kehrte zur Pine Street zurück.
    Die Menschen hatten sich noch immer nicht verlaufen. Von Walsh erfuhr ich, dass man Richard ins St. Jacob Krankenhaus gebracht hatte. Majorie war anscheinend nichts passiert. Ich fuhr zum Krankenhaus.
    Dort erklärte mir der Arzt, dass Gordon noch ohne Bewusstsein war. Die Verletzungen waren nicht lebensgefährlich, aber der hohe Blutverlust hatte ihn geschwächt. Majorie hatte einen Nervenzusammenbruch erlitten.
    Ich ließ Ed Walsh bei Gordon und schärfte ihm ein, keinen Menschen zu dem Anwalt zu lasen. Dann kehrte ich zum Distriktgebäude zurück. Dort erfuhr ich, dass die Streifenwagen bereits achtzehn Packard-Limousinen kontrolliert hatte, jedoch ohne Erfolg.
    ***
    Der Winter meinte es dieses Jahr besonders gut. Durch das diesige Grau des Donnerstagmorgen tanzten dichte weiße Flocken. Am Ausläufer der Hazen Street stand ein PKW mit den Kennzeichen der City Police. Der Fahrer beugte sich über das Geländer am Fluss und lauschte dem näher kommenden Geräusch eines Bootsmotors.
    »Sie kommen!«, rief er zu dem Streifenwagen hinüber.
    Zwei Cops stiegen aus und zogen den gefesselten Gonzales heraus. Sie nahmen ihn in die Mitte und führten ihn die Ufertreppe hinunter. An ihrem Ende schepperte klirrend Eis. Die Barkasse legte an, und der Gefangene wurde übergeben. Die Barkasse löste sich wieder von der Mauer und nahm Fahrt auf.
    Gonzales saß zwischen Garner und Seilers und starrte auf das trübe Wasser. Sie mochten die halbe Strecke bewältigt haben, als vor ihnen der Schatten eines Motorbootes auftauchte. Es schwankte still auf den Wellen. Sergeant McMillan erkannte zwei Männer, die am Motor hantierten.
    Er griff zum Sprachrohr. »Halo, hier spricht die Hafenpolizei. Welches Boot?«
    Einer der Männer winkte herüber. »Privatboot Sundream. Soll zur Flushing Bay überführt werden, aber der Motor streikt. Können Sie

Weitere Kostenlose Bücher