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0301 - Todestrunk im Whisky-Keller

0301 - Todestrunk im Whisky-Keller

Titel: 0301 - Todestrunk im Whisky-Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl-Heinz Günther
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uns schleppen?«
    Beide Boote lagen jetzt nebeneinander. McMillan überlegte. Er hatte zwar Order, aber er konnte die Männer in dieser Jahreszeit nicht auf dem Fluss treiben lassen.
    »All right! Ich werfe Ihnen eine Trosse zu. Wenn es nicht klappt, rufe ich die Hafenstation. Die können Sie dann herausholen.«
    »Okay!«, tönte es zurück.
    Die Trosse wurde befestigt, und die Barkasse nahm die Fahrt auf. Der jüngere der beiden Männer kam McMillan bekannt vor.
    »Sind Sie hier öfters unterwegs?«, rief er hinüber.
    »Yes«, kam es zurück. »Aber im Winter selten. Ich fahre für Higgins neue Boote ein.«
    Higgins war eine bekannte Werft, die Sportboote und Privatjachten baute.
    In diesem Augenblick sprang blubbernd der Motor der Sundream an. Hinter ihrem Heck begann das Wasser zu quirlen. Die Trosse wurde eingeholt. Die Sundream legte sich mit laufendem Motor neben die Barkasse.
    Der junge Mann griff in die Tasche und hielt McMillan eine Zehn-Dollar-Note hin. »Hier, Sergeant. Trinken Sie mit Ihren Männern nach dem Dienst einen anständigen Whisky.«
    McMillan machte erst Ausflüchte. Dann nahm er das Geld doch.
    »Thanks, Gentlemen! Gute Fahrt auch noch!«
    »Ihnen ebenfalls«, antwortete der junge Mann und schob die Hand unter die Plane. Als er sie wieder hervorzog, lag eine Tommy Gun darin. Bevor McMillan begriff, zerfetzte eine wohl gezielte Salve Gonzales Brust. Jäh heulte der Motor der Sundream auf, und das Boot schoss davon.
    ***
    Acht Tage nach dem Überfall auf Gordon war der Anwalt wieder so weit hergestellt, dass ich mich mit ihm ausführlich unterhalten konnte. Richard war noch blass, und sein Lächeln schien mir etwas verkrampft zu sein.
    »Du hattest doch recht, Jerry. Die Burschen haben ihre Warnung ernst gemeint.«
    Ich nickte düster. »Fest steht, dass du ihnen als Anwalt Morenos zu gefährlich bist. Nick soll unter allen Umständen auf den Stuhl.«
    Richard wehrte ab. »Keine Sorge, Jerry. Daraus wird nichts. Wie mir Doc Lester heute morgen sagte, kann ich in vierzehn Tagen wieder hier heraus. Der Moreno-Prozess ist aber erst in vier Wochen. Ich habe also noch zwei Wochen Zeit, mich mit der Sache zu beschäftigen. Die Suppe werde ich ihnen gründlich versalzen.«
    Ich zuckte die Achseln. »Wenn ich nur wüsste, wer dahinter steckt. Am Donnerstag haben sie Gonzales auf dem East River erschossen, als er nach Rikers Island überführt werden sollte.«
    Gordon ballte die Fäuste. »Ich habe es gelesen, Jerry. Die Lumpen gehen aufs Ganze. Nun tappst du wieder im Dunkeln.«
    »Greenwood oder Stack? Einer von beiden ist unser Mann. Sie stehen unter Bewachung und können keinen Schritt tun, ohne dass ich unterrichtet werde.«
    Richard beugte sich gespannt vor. »Wenn nun aber einer von den beiden das nächste Opfer ist?«
    »Das ist bei unserer Bewachung so gut wie unmöglich, Richard. Aber in Unkenntnis dieser Situation wird der Mörder wahrscheinlich einen weiteren Anschlag versuchen. Dann werden wir zugreifen.«
    Richard seufzte. »Schade, dass ich euch im Augenblick nicht helfen kann. Wenn ich bloß erst wieder hier heraus wäre.«
    Ich stand auf und klopfte ihm auf die Schulter. »Nur nicht ungeduldig werden. Hast du noch nicht die Nase voll? Sieh lieber zu, dass du gesund wirst und kümmere dich um Majorie. Das arme Girl hat es schwer mitgenommen.«
    Mit diesen Worten verabschiedete ich mich.
    Als ich unser Office betrat, lag ein Brief auf meinem Schreibtisch. Er war ohne Absender. Ich riss ihn auf und las:
    Der erste Anschlag auf Gordon ist fehlgeschlagen. Beim nächsten Mal kommt er nicht mehr davon. Lassen Sie sich diese Lektion zur Warnung dienen, Cotton. Auch Sie stehen auf unserer Liste . Wir empfehlen Ihnen, Urlaub zu nehmen, bis alles vorbei ist.
    Das war alles. Keiner im Field Office wusste, wie das Schreiben auf meinen Tisch gekommen ist. Das Büro war meistens nicht abgeschlossen. So konnte gut ein Fremder die Gelegenheit benutzt haben.
    Mir lief es kalt über den Rücken. Woher wussten die Gangster über unsere Absichten so gut Bescheid? Sie rochen förmlich, was wir vorhatten.
    ***
    Zwei Wochen später wurde Gordon aus dem Krankenhaus entlassen.
    Eines Tages kam auch Clyde zurück. Ich war froh, den sympathischen Burschen wieder bei mir zu haben. Ich setzte ihn mit Steele zusammen auf Mortimers Spur. Nach dem Tod von Gonzales musste ich wieder anders vorgehen.
    Phil, dessen Moreno-Fall ja abgeschlossen war, versuchte inzwischen, George Tanlock ausfindig zu machen, der in den

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