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0302 - Der Unhold

0302 - Der Unhold

Titel: 0302 - Der Unhold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erwischt«, fügte ich noch hinzu.
    »Vielleicht nutzen Silbergeschosse auch nichts.«
    »Kann sein.«
    »Sie schießen mit Silberkugeln?« fragte Claudia überrascht.
    »So ist es.«
    »Aber wie ist das möglich? Wie kann man mit Kugeln aus Silber schießen. Das… das …«
    Es war an der Zeit, sie ein wenig über unseren Job aufzuklären.
    Das übernahm ich.
    La Bandita, die Schmuggler-Königin, hatte einiges erlebt, doch was sie nun hörte, konnte sie kaum fassen. Sie schaute uns an und schüttelte nur den Kopf.
    »Das ist doch nicht möglich. Und so etwas gibt es?«
    »Denken Sie an den Unhold. Es ist unser Job, diese und ähnliche Monstren zu jagen.«
    Sie schaute zu Boden. »Dann können wir darauf hoffen, daß es auch einen Erfolg gibt.«
    Ich nickte. »Bisher jedenfalls haben wir immer ziemlich gut abgeschnitten.«
    »Kommt, weiter!« drängte Suko.
    Wir gingen über die Brücke. Der Inspektor hatte ebenfalls seine Lampe hervorgeholt. Die beiden schmalen Lichtfinger zuckten über den Boden, und wir hatten Glück.
    Wir fanden Spuren.
    Nässe und Blut wiesen uns den Weg. Die andere Seite der Brücke endete ebenfalls in einem Flur. Wir durchschnitten ihn und sahen auch einige Türen.
    Vor der letzten blieb Claudia stehen. Sie hämmerte mit der Faust gegen das morsche Holz.
    Im Flur selbst stank es nach allem möglichen. Zudem war es kalt und zugig.
    Endlich wurde geöffnet. Ein Mann streckte seinen Kopf durch den Spalt. Es fiel ebenfalls Lichtschein nach draußen. Er berührte uns mit einem schmalen Streifen.
    »Was willst du?« fragte der Mann.
    »Hast du es gesehen?«
    »Nein!«
    »Doch, du lügst«, sagte Claudia und hatte blitzschnell ihre Waffe gehoben. Ehe sich der Mann versah, berührte die Mündung seine Stirn, und er zuckte zurück.
    »Bleib nur hier, Gaetano, sonst drücke ich ab.«
    »Ja, aber…«
    »Hast du das Monster gesehen, ja oder nein?«
    »Ja…«
    »Gut, weshalb nicht gleich so. Wo ist es hingelaufen? Es war auf der Brücke und hat sich wahrscheinlich auch in diesem verdammten Flur aufgehalten.«
    »Es ging nach unten«, wisperte der Mann.
    »Mehr weißt du nicht?«
    »Nein, nein.« Sein Gesicht schien vor Angst zu erstarren. »Ich sah es nicht einmal richtig, ich hörte es nur«, wisperte er. »Seine schweren Schritte polterten die Treppe hinab…«
    »Du hast bestimmt aus dem Fenster geschaut, Gaetano, nicht wahr? Ich kenne dich und deine Neugierde.«
    »Ja, Claudia.«
    »Und was hast du gesehen?«
    »Es ging weiter.«
    »Wohin?«
    »Nicht zur Abfallhalde. Mehr zu den Hügeln.«
    »Das war alles?«
    »Si, Claudia, wirklich.«
    »Gut, ich glaube dir. Schließ dich ein und öffne keinem die Tür. Verstanden?«
    Da Claudia Corelli die Waffe wieder zurückgezogen hatte, nickte er heftig. Dann schloß er die Tür.
    »Haben Sie alles verstanden?« fragte uns die Frau.
    Ich nickte. »So einigermaßen.«
    »Wo kann sich denn das Monstrum hingewandt haben?« wollte ich wissen. »Sie kennen sich schließlich hier aus.«
    »Zu den Hügeln, hat Gaetano gesagt. Die sind natürlich groß.«
    »Gibt es dort etwas Besonderes?« fragte ich. »Zum Beispiel einen Ort, an dem er sich wohlfühlen kann?«
    »Das weiß ich nicht. Da stehen noch einige Bäume, und es gibt dort einen Friedhof.«
    Ich hob die Augenbrauen. »Das kann es sein.«
    »Meinen Sie wirklich, daß er sich auf einem Friedhof verborgen hält?«
    »Als Versteck ist so ein Gelände ausgezeichnet.«
    »Weshalb sollte er sich verbergen?«
    Sukos Frage war gut. Eine Antwort konnte ich meinem Partner auch nicht geben. Dafür hatte Claudia eine Idee. »Dort liegen zahlreiche Menschen aus dieser Gegend begraben. Unter anderem auch mein Vater.«
    Das war wieder ein Steinchen innerhalb des Mosaiks. Claudias Vater, also. Ihr Bruder war ermordet worden, ihrer Tante hatte man die Leiche vor die Tür gestellt. Irgendwie schien sich alles um die Familie Corelli zu drehen, dessen war ich mir immer sicherer.
    »Was nutzt das lange diskutieren? Es ist am besten, wenn wir selbst nachschauen«, sagte Suko.
    Gegen diesen Vorschlag hatte niemand von uns etwas einzuwenden.
    ***
    Rosa Beluzzi schloß hinter Mandra Korab die Tür und drehte sich um. »Sie brauchen meinetwegen wirklich nicht zu bleiben«, sagte sie.
    Der Inder lächelte. »Es ist aber besser.«
    Rosa hob die Schultern. Sie blickte auf die Leiche des jungen Mannes und schüttelte sich. »Man müßte sie wegschaffen.«
    »Aber erst der Polizei Bescheid geben.«
    Die Augen der alten Frau begannen zu

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