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0302 - Der Unhold

0302 - Der Unhold

Titel: 0302 - Der Unhold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dann sind wir auch an der Reihe. Wahrscheinlich lauert es auf uns.«
    Da hatte Mandra ein gutes Wort gesagt und genau den Kern des Problems getroffen.
    Dennoch hatte ich einen anderen Vorschlag. »Ich bin natürlich dafür, daß wir die Verfolgung aufnehmen, doch nicht gemeinsam. Jemand sollte bei Ihnen, Signora Beluzzi, zurückbleiben.«
    »Bei mir?« Sie lachte. »Weshalb?«
    »Wenn das Monstrum die Familie Corelli aufs Korn genommen hat, könnten Sie auch dabei sein.«
    »Nein, ich werde nicht…«
    Claudia stellte sich auf meine Seite. »Doch, Tante, doch«, sagte sie mit fast beschwörender Stimme. »Ich bitte dich darum! Bleib du zurück und auch unter Bewachung.«
    »Das werde ich übernehmen«, meldete sich Mandra Korab freiwillig.
    Die Frau schaute ihn scharf an. »Ich kann selbst auf mich acht geben!« versuchte sie es noch einmal.
    Es war wirklich nicht nötig, eine lange Diskussion zu führen. In der Zwischenzeit konnte das Monstrum Gelegenheit finden, um weiterhin Angst und Entsetzen zu verbreiten.
    »Tante, du bleibst hier!« sagte Claudia mit scharfer Stimme. »Wir werden zurückkommen.«
    Rosa Beluzzi nickte. »Ja, ich bin eine alte Frau und kann mich nicht wehren. Nicht gegen dich und auch nicht gegen das Monstrum. Deshalb stimme ich zu.«
    »Ich danke dir!«
    »Und ich werde bei Ihnen bleiben«, sagte Mandra Korab. »Lassen Sie die anderen ruhig suchen.«
    Die beiden verschwanden wieder in dem schmalbrüstigen Haus.
    Bevor Mandra den Kopf einzog, um sich durch die offene Tür zu schieben, nickte er mir noch einmal beruhigend zu. Diese Sorge mit Rosa Beluzzi war ich los. Wenigstens dachte ich das…
    Ich wandte mich an Claudia. »Kennen Sie sich in dieser Gegend aus?«
    »Das will ich wohl meinen. Schließlich bin ich hier geboren.«
    »Können Sie sich vorstellen, wo das Monster abgeblieben ist?« wollte Suko wissen.
    »Nein, leider nicht. Es gibt in der Altstadt zu viele Verstecke.« Sie deutete in die Runde.
    »Aber es muß auch von anderen Zeugen gesehen worden sein«, sagte ich.
    »Bestimmt.«
    »Und die Schüsse haben keinen hervorgelockt?«
    »Nein, Signore Sinclair. Man kümmert sich hier nicht um Schüsse. Man beobachtet nur.«
    »Und man versteckt sich«, fügte Suko noch hinzu.
    »Ja, so ist es tatsächlich.«
    Wir runzelten die Stirn. Durch die Umstände hatten wir leider viel Zeit verloren. Als ich einen Blick zur Brücke hochwarf, sah ich sie leer. Das Monster hatte sich verzogen.
    »Wie kommen wir da hoch?« fragte Suko.
    »Ich zeige es Ihnen.«
    Wir schlossen uns der Frau an. Zwei Polizeibeamte hatten eine Banditen-Lady als Verbündete gewonnen. Das war wirklich ein Ding. Manchmal muß man den Teufel eben mit dem Beelzebub austreiben.
    Und Claudia, die Schmuggler-Königin, konnte uns wirklich eine sehr große Hilfe sein.
    Von der Straße her kamen wir nicht auf die Brücke. Wir konnten auch nicht so kräftig springen wie die Bestie. Deshalb mußten wir einen anderen Weg wählen.
    Die Frau drückte sich in eine düstere Nische. Sie war so schmal, daß Suko und ich uns drehen mußten. Von Claudia sahen wir nichts mehr. Sie verschwand in ihrer schwarzen Kleidung in der Dunkelheit. Es sah so aus, als hätte sie die Finsternis verschluckt.
    Ich sah eine Bewegung, die mir andeutete, daß sie ihren Kopf gedreht hatte. Die Stimme schwang uns entgegen.
    »Ich drücke jetzt eine Tür auf. Ziehen Sie die Köpfe ein. Hier ist alles sehr niedrig und schmal.«
    »Okay.«
    Geduckt schlichen wir voran und gelangten in einen Hausflur. Er war sehr schmal, zudem stockfinster, weil es kein Fenster gab, durch das Licht fiel.
    Ich knipste meine Lampe an. Als ich den Arm nach rechts schwenkte, sah ich den Beginn einer Wendeltreppe. Sehr schmale Stufen führten in die Höhe. Man konnte diese Treppe schon als halsbrecherisch bezeichnen.
    Claudia ging wieder vor. Ich wunderte mich darüber, daß uns kein Mensch begegnet war. Es hatte auch niemand von uns Notiz genommen, und so erreichten wir unangefochten das Ende der Treppe, zwängten uns durch eine Luke und erreichten einen kleinen Flur. Zur rechten Seite hin war er offen. Dort begann die Brücke.
    Wir betraten sie.
    Jetzt lag die Gasse unter uns, als wir über das Geländer schauten!
    Im Licht der Lampe suchten wir nach Spuren.
    Wir sahen etwas.
    Nässe und Blut.
    Suko tauchte seinen Finger in die dunkle Flüssigkeit: »Frage: Stammte das Blut von dem Monstrum oder von einem Menschen?«
    Ich tippte letzteres: »Unsere Kugeln haben es leider nicht

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