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0302 - Im Hinterhof des Teufels

0302 - Im Hinterhof des Teufels

Titel: 0302 - Im Hinterhof des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Hinterhof des Teufels
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doch nichts zu holen«, sagte er. »Und Feinde habe ich nicht.«
    Das glaubte ich dem Mann unbesehen, aber ein Motiv mußten die Gangster schließlich haben.
    »Seit wann sind Sie bei Mister Smith beschäftigt?« fragte ich und sah mich dabei in der Küche um, in der wir gerade standen.
    »Seit sechs Jahren«, antwortete der Gärtner. »Gleich als Mister Smith hier dieses Haus gebaut hat, bin ich von ihm angestellt worden.«
    »Ihr Junge ging in die City and Country School?« fragte ich weiter.
    Als der Alte nickte, fuhr ich fort: »Das ist eine teure Privatschule, oder? Konnten Sie denn Ihren Jungen dorthin schicken?«
    »Das habe ich auch nur meinem Chef zu verdanken«, rühmte der Alte. »Er hat auch einen Sohn. Der ist ein Jahr jünger als meiner. Die beiden sind unzertrennlich. Mein Chef hat das Schulgeld für Frank übernommen.«
    »Ich denke, der Sohn Ihres Chefs ist ein Jahr jünger«, wunderte ich mich. »Da werden die beiden doch nicht in dieselbe Klasse gehen?«
    »Der Sohn des Chefs ist einmal nicht versetzt worden. Nachdem Frank also nicht versetzt worden war, dachte ich erst, der Chef würde das Schulgeld für meinen Jungen nicht mehr bezahlen, da sie…«
    »Moment mal!« unterbrach ich ihn. »Ich denke, der Sohn vom Chef wäre hängengeblieben. Gerade sagten Sie aber, es sei Frank gewesen.«
    Der Gärtner lächelte matt. »Ja, das ist schon vielen Leuten so gegangen, daß sie die beiden durcheinander geworfen haben. Die haben nämlich nicht nur denselben Familiennamen, sondern heißen auch beide Frank.«
    Mein Kopf fuhr herum, ich blickte zum Ofen.
    Aber das Pfeifen kam nicht von dem Wasserkessel.
    Phil hatte den Pfiff ausgestoßen.
    Ich war nicht weniger perplex.
    »Beide Jungen heißen also Frank Smith?« fragte ich noch einmal.
    Der Alte nipkte. »Drolliger Zufall, nicht?«
    »Das kann man wohl sagen«, murmelte ich. Phil sah mich an. Auch ihm war blitzschnell die Erleuchtung gekommen, daß das Kidnapping nicht dem Gärtnersohn gegolten hatte.
    Ich fragte den Alten noch eine Menge Einzelheiten, ließ mir die Kleidung des Jungen beschreiben und ein Bild von ihm geben. Ich reichte es an Phil weiter und bat ihn, es dem Kollegen zu geben, der draußen in einem Bereitschaftswagen wartete. Das Bild würde in spätestens zwei Stunden in der Hand aller New Yorker Polizisten sein.
    Ich legte dem Gärtner die Hand auf die Schulter und versprach: »Wir werden alles versuchen, Mister Smith. Alles, was in unserer Macht stand. Ich vermute, daß sich die Verbrecher bald mit Ihnen in Verbindung setzen werden, oder mit einem anderen Bewohner dieses Hauses«, fügte ich hinzu. »Ein Beamter des FBI wird ständig hier sein, um den Anruf entgegenzunehmen. Lassen Sie sich dann nicht irre machen, wenn die Verbrecher Forderungen stellen und drohen. Wir werden jeden Schritt, den wir unternehmen, genau mit Ihnen überlegen, damit dem Kleinen nichts passiert. Sie müssen zu allem Ihre Zustimmung geben, denn wir können die Verantwortung nicht allein übernehmen. Aber Sie können sicher sein, daß wir notfalls auch unser Leben einsetzen werden, damit der Junge aus den Händen der Verbrecher befreit wird. Jeder unserer Leute wird das tun.«
    Draußen auf dem Flur sagte Phil leise: »Dean ist mit dem Bild schon unterwegs. Nagara hat über Sprechfunk durchgegeben, daß über diesen Al Smith, der hier wohnt, nichts bekannt ist. Nur, daß er einen Haufen Geld haben muß. Allerdings weiß man nicht, wie er darangekommen ist.«
    »Wir wollen uns den Kerl einmal ansehen«, brummte ich und schritt über den gepflegten Rasen auf die klotzige Villa im Kolonialstil zu.
    Sie allein mußte eine nette Menge Geld gekostet haben, und ich wunderte mich, daß man im Distriktsgebäude nicht herausgefunden hatte, wo es herkam.
    ***
    Der Mann war mir auf den ersten Blick unsympathisch.
    »Ich habe einige Fragen an Sie«, begann ich und warf einen vielsagenden Blick auf den hellblonden Mann.
    »Das ist Mister Willet, mein Privatsekretär«, ließ sich der Dicke hinter dem Schreibtisch in einem Ton vernehmen, als kämen wir von der Müllabfuhr. »Ich habe keine Geheimnisse vor Mister Willet. Außerdem nehme ich an, daß Sie nur sehr wenige Fragen an mich haben?«
    Das war eine Frage, aber es klang wie ein Befehl. Ich ignorierte ihn geflissentlich und musterte die Einrichtung des Zimmers. »Das kommt ganz darauf an, Mister Smith«, sagte ich ruhig. »Zuerst möchte ich um die Genehmigung bitten, daß wir Ihr Telefon überwachen dürfen.«
    »Mein

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