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0302 - Im Hinterhof des Teufels

0302 - Im Hinterhof des Teufels

Titel: 0302 - Im Hinterhof des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Hinterhof des Teufels
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Telefon überwachen?« sagte der Dicke. »Aus welchem Grunde interessiert sich das FBI denn dafür?«
    »Ihr Gärtner hat doch kein eigenes Telefon«, erläuterte ich. »Ich nehme an, daß die Verbrecher sich früher oder später mit ihm in Verbindung setzen werden. Wir könnten dann das Gespräch mitschneiden und hätten dann ein Indiz in der Hand, das uns vielleicht hilft, den Fall zu klären.«
    »Ich sehe nicht ein, weswegen Ihre Leute hier den ganzen Tag bei mir herumschnüffeln sollen.«
    Mir blieb fast die Spucke weg. »Aber es geht doch hier um ein Menschenleben, um einen kleinen Jungen, der auch Ihr Sohn sein könnte!«
    »Es ist nicht mein Sohn«, sagte Al Smith kalt. »Aber wenn Sie unbedingt darauf bestehen, dann muß ich mich wohl fügen. Ich wünsche aber nicht, daß sämtliche Gespräche von Ihren Leuten belauscht werden. Ich verlange, daß ich eine Möglichkeit habe, ein Mithören auszuschließen bei Gesprächen, die für Sie uninteressant sind.«
    »Das wird sich sicherlich bewerkstelligen lassen. Haben Sie übrigens Feinde?«
    Mit dieser Frage hatte der Dicke anscheinend gerechnet. Er zog indigniert seine buschigen Brauen hoch und meinte: »Wer hat das heute eigentlich nicht? Aber ich verstehe nicht ganz, was diese Frage soll? Was hat das mit dem Verschwinden des Gärtnerjungen zu tun?«
    »Ich glaube, sehr viel«, sagte ich und ließ keinen Blick von ihm. »Ich glaube nämlich, daß den Kidnappern ein kleines Versehen passiert ist. Nicht Frank, der Gärtnerjunge, sondern Ihr Sohn Frank sollte meiner Ansicht nach entführt werden.«
    Der vorsichtige Blick, den er seinem Sekretär zuwarf, entging mir nicht. Al Smith rutschte auf seinem Stuhl von der einen Seite auf die andere und starrte mich herausfordernd an.
    »Dafür haben Sie keinen Beweis«, schnaubte er und versuchte, sich sehr sicher zu geben. Aber es gelang ihm nicht ganz. »Ich wüßte auch nicht, aus welchem Grunde mein Junge entführt werden sollte.«
    »Dafür gibt es wesentlich mehr Gründe als für das Kidnapping des Gärtnerjungen. Sie haben Geld. Ich glaube, Sie haben sogar eine Menge Geld.«
    »Das geht Sie einen Dreck an«, fauchte Al Smith.
    Ich blieb ungerührt. »Ich interessiere mich auch nicht dafür, solange Sie auf anständige Weise dazu gekommen sind. Außerdem haben Sie zugegeben, daß Sie Feinde haben. Die könnten das Verbrechen also begangen haben, um Sie unter Druck zu setzen.«
    »Ich habe gesagt, daß alle Leute Feinde haben, nicht, daß ich Feinde habe«, bellte Al Smith.
    »Das ist in diesem Falle dasselbe«, argumentierte ich. »Der Gärtner Smith bat keine. Das kann ich auch verstehen. Sie sehen, daß meine Meinung nicht aus der Luft gegriffen ist: eigentlich sollte Ihr Sohn entführt werden.«
    »Wo ist Ihr Sohn jetzt?« fragte Phil.
    »Oben in der Wohnung«, kam die erstaunte Antwort.
    Ich merkte, worauf Phil hinauswollte und grinste. »Sie sollten den Jungen ein paar Tage aufs Land schicken«, riet Phil.
    »Das werde ich auch tun«, sagte der Dicke eifrig und merkte zu spät, daß v/ir ihn hereingelegt hatten. »Die Reise ist allerdings schon seit langem geplant.«
    »Dann werden Sie wahrscheinlich schon vor längerer Zeit in der Schule Bescheid gesagt haben, Mister Smith, nicht wahr?« fragte ich.
    »Selbstverständlich«, kam seine Antwort unwillig.
    »Bei dem Direktor oder bei der Lehrerin?« bohrte ich weiter.
    Der Dicke biß sich auf die Lippe. Er sah sich in die Enge getrieben. »Ich müßte meine Frau fragen«, nuschelte er unsicher.
    »Das ist nicht so wichtig«, bedeutete ich ihm. »Wir können uns ja in der Schule erkundigen. Wir müssen sowieso dort vorbei. Kennen Sie zufällig eine schwarze Tasche?«
    Ich hatte die Frage wie ganz nebensächlich gestellt. Über das Ergebnis konnte ich mehr als zufrieden sein. Von einer Sekunde zur anderen wechselte der Mann seine Gesichtsfarbe. Mit dieser Frage hatte ich ihn gepackt.
    Er räusperte sich und sagte dann mit einer wegwerfenden Handbewegung: »Schwarze Taschen gibt es wie Sand am Meer. Wahrscheinlich habe ich sogar mehrere.«
    »Nein, ich meine eine besondere. Ich meine eine-Tasche, die zwar nicht in Ihrem Besitz ist, die aber für Sie bestimmt war. Kennen Sie zufällig einen Privatdetektiv, Hawkins heißt der Mann?«
    Hilfesuchend sah sich der Dicke nach seinem Privatsekretär um. »Haben wir einmal einen Hawkins beschäftigt, Willet?« fragte er unsicher.
    »Ich glaube nicht, Sir«, kam die prompte Antwort. Fast zu prompt. Ich war überzeugt, daß die

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