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0302 - Im Hinterhof des Teufels

0302 - Im Hinterhof des Teufels

Titel: 0302 - Im Hinterhof des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Hinterhof des Teufels
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beiden Kerle logen.
    »Na, gut. Dann werden wir eben nach einem anderen Al Smith suchen, wenn wir die Tasche gefunden haben. Vielleicht gibt uns auch der Inhalt näheren Aufschluß.«
    Nach einem kurzen Gruß verließ'ich mit Phil das Zimmer. Ich sah noch, daß Al Smith viel von seiner gespielten Sicherheit verloren hatte.
    Die schwarze Tasche schien ihn doch sehr zu beschäftigen, allerdings ahnte ich damals noch nicht, was wir ihretwegen noch alles erleben sollten.
    ***
    »Kidnapping in Manhattan«, schrie der Junge mit seiner hohen Fistelstimme. Damit übertönte er sogar den Verkehrslärm der Baxter Street. »Sohn eines Gärtners von falscher Krankenschwester aus der Schule entführt! FBI auf den Spuren der Gangster!«
    Der sommersprossige Junge wedelte mit einer druckfeuchten Zeitung den Vorübergehenden unter der Nase herum. Über dem linken Arm lag noch ein großer Stoß der Morgenausgabe, die in großer Aufmachung auf der ersten Seite Einzelheiten des Verbrechens brachte.
    »Armer Gärtnerjunge entführt!« rief der Zeitungsboy und reichte einem Passanten ein Exemplar der Zeitung. Geschickt nahm er die Münze entgegen, ließ sie blitzschnell in die Tasche gleiten und nahm eine andere Zeitung von dem Stoß. Er hielt sie hoch über seinen Kopf und brüllte aus Leibeskräften: »Noch keine Spur von den Gangstern. Lesen Sie Einzelheiten über das dreiste Verbrechen in der Morgenausgabe!«
    Fred Malloy stand schon vor der Türe der Snackbar. Er hatte die Worte des Jungen zwar gehört, aber sie waren nicht in sein Bewußtsein eingedrungen. Zufällig fiel jetzt sein Blick auf die Schlagzeile der Zeitung, die der Boy hochhielt. Fred Malloy machte zwei Schritte vorwärts und riß dem Jungen die Zeitung fast aus der Hand. Hastig überflog er die Schlagzeilen.
    Plötzlich erhielt er einen leichten Stoß in die Seite, »’nen Dime, bitte, Sir«, sagte der Zeitungsboy vorwurfsvoll und hielt seine Hand hin.
    »Ach so«, murmelte Fred Malloy zerstreut. Seine Hand fuhr in die Tasche und holte eine Münze heraus, die er in die Hand des Jungen legte.
    »Ihr Wechselgeld, Sir«, unterbrach ihn der Kleine und zupfte ihn sanft am Ärmel.
    »Behalt den Rest«, brummte Fred Malloy, faltete die Zeitung zusammen und steckte sie in die Tasche. Er drehte sich um und ging mit schnellen Schritten davon. Die Snackbar interessierte ihn nicht mehr. Der Appetit auf das Frühstück war ihm gründlich vergangen.
    »Armer Gärtnerjunge entführt!« drang es noch an sein Ohr, als er schon ein gutes Stück die Baxter Street herunter war. Fred Malloy hatte es verdammt eilig. Als er sich bewußt wurde, daß er fast lief, setzte er sein Tempo herunter, um nicht aufzufallen. Erst als er die Garage in der Mulberry Street erreicht hatte, setzte er zu einem Endspurt an. Er wirbelte über den Vorhof hinüber zum Büro. Hank Sullivan hockte neben der Kasse auf einem altersschwachen Stuhl.
    »Wo hast du meine Sandwiches gelassen, Fred?«
    »Ich verzichte auf deine Sandwiches, Mann. Wo ist der Boß? Ich muß ihn sofort sprechen!« Fred Malloy baute sich vor dem anderen Gangster auf und holte die Zeitung, die er vor wenigen Minuten gekauft hatte, aus der Tasche.
    »So wichtig wird das wohl nicht sein, daß du mir nicht erst meine Sandwiches geben kannst, oder?« fragte Sullivan ungerührt.
    »Dir wird auch noch der Appetit vergehen«, knurrte Fred Malloy grimmig. »Los! Sag schon, wo ich den Boß finde!«
    »Er ist hinten«, bedeutete Sullivan mit einer müden Bewegung seines Schädels.
    Fred Sullivan durchquerte hastig den Raum und stieß die Tür neben dem altmodischen Geldschrank auf, die auf einen schmalen Gang führte. Fred Malloy ließ die Tür offen und eilte in den dunklen Gang hinein. Ohne zu klopfen stürmte er in das Zimmer, das am Ende des Flures lag.
    Billy Spratt fuhr von dem Ledersofa hoch und funkelte Malloy wütend an. Ohne ihn aus den Augen zu lassen, drückte er seine Zigarette in einem angeschlagenen Porzellanaschenbecher aus.
    Er stand ganz langsam auf. In seiner Haltung lag etwas Gefährliches. »Wie oft soll ich dir noch sagen, daß du hier nichts verloren hast, wenn ich dich nicht auf fordere, ’reinzukommen?«
    Fred Malloy ließ sich nicht beeindrucken. Wortlos holte er die Zeitung aus der Tasche und reichte sie dem Gangsterboß. »Hier, lies den Mist. Ich dachte, es würde dich interessieren.« Billy Spratt riß dem Gangster das Blatt aus der Hand und überflog die Schlagzeilen. Innerhalb von zwei Sekunden veränderte sich sein

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