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0302 - Im Hinterhof des Teufels

0302 - Im Hinterhof des Teufels

Titel: 0302 - Im Hinterhof des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Hinterhof des Teufels
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erst einen kleinen Spalt offen, da drängte sich schon ein kleiner Junge heraus. Er richtete seine angsterfüllten Augen auf mich und fragte: »Bist du Jerry Cotton?«
    Ich nickte.
    Er seufzte tief. Dann sagte er:
    »Onkel Phil hat dann also recht gehabt, als, er sagte, daß du uns hier finden würdest.«
    »Wo ist er denn?« fragte ich und reichte den Jungen an einen meiner Kollegen weiter. Dabei stieß ich die Tür ganz auf, so daß das Licht des Ganges in den Kellerraum fiel.
    Phil lag in einer Ecke auf dem Boden. Er war von oben bis unten verschnürt wie ein Wertpaket.
    Sogar einen Knebel hatte man ihm zwischen die Zähne geschoben.
    Ich war mit zwei Sätzen bei ihm und befreite ihn von den Fesseln.
    Mühsam stand er auf und rieb sich die abgestorbenen Glieder. Das erste, was er fragte, warf mich fast um:
    »Wie spät ist es, Jerry?«
    »20 Uhr 15«, sagte ich nach einem kurzen Blick auf meine Armbanduhr.
    »Dann haben wir noch genau eine Viertelstunde Zeit. Los, komm, wir müssen uns beeilen. Ich werde dir unterwegs alles erklären.«
    »Wohin?« fragte ich und legte den ersten Gang ein.
    Phil zwängte seine noch immer steifen Glieder in den Jaguar und sagte: »Zum East River. Pier 73.«
    »Ist dort nicht der Jachthafen?« erkundigte ich mich und fuhr an. »Ungefähr in Höhe der 25. Straße?«
    »Genau dahin müssen wir, wenn wir die Kidnapper schnappen wollen«, erklärte Phil. »Ich konnte zufällig ein Gespräch zwischen dem Boß der Gangster und einem seiner Komplicen belauschen. Willet, das war doch der Sekretär von Al Smith, oder?«
    »Ja«, bestätigte ich. »Der ist mit zehntausend Dollar durchgebrannt. Den Mann suchen wir wie ’ne Stecknadel.«
    »Jetzt wird mir alles klar«, sagte Phil. »Dieser Willet hat anscheinend von Anfang an ein doppeltes Spiel gespielt. Er scheint im Besitz der schwarzen Tasche zu sein, die Belastungsmaterial gegen Al Smith enthält. Er hat die Unterlagen den Gangstern vor der Nase weggeschnappt und will sie ihnen jetzt gegen einen Haufen Geld übergeben.«
    »Und die wollen damit Al Smith erpressen?« fragte ich und sauste haarscharf an einem Yellow Cab vorbei, das unvorschriftsmäßig fast in der Mitte der Straße fuhr, ohne sich um unsere Sirene und das Rotlicht zu kümmern.
    »Ja«, sagte Phil. »Der Fall liegt also jetzt ganz klar. Dieser ermordete Privatdetektiv hatte das Belastungsmaterial in seinem Besitz. Ich weiß zwar nicht, ob er es im Aufträge von Al Smith irgendwem abgejagt hat oder ob er damit ein übles Spiel treiben wollte. Spratt und seine Gangster wußten über die Geschichte Bescheid und versuchten, den Detektiv zu schnappen und ihm dabei die schwarze Tasche abzunehmen. Es kam dann ja zu dem Unfall, bei dem der Detektiv getötet wurde. Kurz vor seinem Tode konnte er die schwarze Tasche noch seinem Bruder übergeben, der sie Al Smith bringen sollte. Während der noch überlegte, wer wohl dieser Al Smith sein könnte, wurde bei ihm gleich zweimal eingebrochen.«
    »Zweimal?« unterbrach ich ihn.
    »Einmal war es Willet, der zufällig ebenfalls Zeuge des Unfalls war und der als erster mehr Erfolg hatte als Spratt und seine Gangster, die später einen Einbruch versuchten und das Safe leer fanden. Um doch noch ein Druckmittel gegen Al Smith zu haben, entführte man am nächsten Tage den kleinen Frank Smith, in der Annahme, daß es der Sohn von Al Smith war. Nachdem sämtliche Zeitungen gemeldet hatten, daß wir beide mit diesem Fall beschäftigt wären, hat man dann mich entführt. Ich nehme an, daß man auf dich ebenfalls einen Anschlag geplant hat, der dann nicht ausgeführt wurde, weil wir zu früh kamen.«
    Trotz der hohen Geschwindigkeit fuhr ich mir mit der Linken über den Hinterkopf und brummte: »Bei mir hatten die Kerle ’ne Zeitbombe gelegt, die in die Luft ging, als ich die Tür zu meiner Wohnung aufschloß. Mit einem blauen Auge bin ich gerade noch davongekommen. Es hätte nicht viel gefehlt, und ich hätte ’nen prächtigen Nachruf bekommen.«
    »Dann waren die Kerle zuerst bei dir«, überlegte Phil. »Denn anscheinend wollten sie bei mir dasselbe versuchen, wurden von mir allerdings überrascht. Die haben mich ganz schön fertiggemacht.«
    Ich grinste zu Phil hinüber. »Ich kann mir aber gut vorstellen, daß du ihnen nichts geschenkt hast und nicht gerade freiwillig mitgegangen bist.«
    »Freiwillig bestimmt nicht«, knurrte Phil grimmig. »Aber laß mich weitererzählen, wie der Film gelaufen ist. Spratt, der Boß der Gangster, hatte mit

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