0303 - Das magische Attentat
wollten, schüttelte unmerklich den Kopf. Er wollte es alleine versuchen. Dann konnten ihn Nicole und Ted immer noch heraushauen, wenn die Sache schiefging. Der Reporter kannte sich ohnehin nicht sehr gut in dem sehr großen Château aus. Diese mangelnde Ortskenntnis konnte verheerend für die ganze Aktion werden.
Sigma und Omikron hatten den Worten keine Bedeutung beigemessen. Für sie waren Zamorra, Nicole und Ted Ewigk Diener, die hier auf dem Schloß lebten und nur ihre Arbeit taten, hatte man nicht eben sogar erwähnt, daß der Gesuchte hier Schloßherr sei? Das würde vieles erklären, warum sich Carsten Möbius hierher geflüchtet hatte.
Immer noch hielten die Skelettkrieger die Waffen so, daß der erste Schlag tödlich sein mußte. Ein Angriff, auch wenn er mit der Raschheit eines angreifenden Leoparden durchgeführt würde, war unmöglich. Die Untoten waren ganz sicher schneller.
Professor Zamorra mußte zu einer List greifen. Im stillen hoffte er, daß die EWIGEN so etwas wie Krankheiten kannten und dafür Verständnis aufbrachten.
Er mußte es riskieren und hoffen, daß keine Reaktion von dem Skelettkrieger erfolgte.
Nicole sah, daß Professor Zamorra erst unmerklich, dann immer stärker zu schwanken begann. Seine Augen traten unnatürlich aus den Höhlen, sein Atem ging keuchend und aus seiner Brust drang ein Röcheln.
Nicole erschrak. Professor Zamorra simulierte den Anfall täuschend echt. Die Französin erkannte, daß der Skelettkrieger unschlüssig wurde. Zwar hatte er die Weisung, beim geringsten Angriff oder Fluchtversuch sofort zuzuschlagen, doch das hier war keine von beiden.
Omikron spürte einen Impuls, der von dem Untoten ausging und ihn aufmerksam machte. Er überließ es Sigma alleine, mit der Kraft seines ohnehin stärkeren Dhyarras die Lebenssysteme der Skelettkrieger weiterhin aktiv zu halten.
Je länger sie an der Luft waren, um so mehr schritt der Verfall der Knochen fort. Die Gewebefetzen der einstigen Gewandung hatten sich fast vollständig aufgelöst, waren zur Erde hinabgeflattert und hatten sich wie Nebelstreifen im Nichts aufgelöst. Was im Schöße der Erde Jahrhunderte überdauert hatte, zerfiel nun endgültig zu feinem Staub.
Die Pferde waren schon der endgültigen Verwesung anheim gefallen. Für die Ewigen waren sie nicht mehr nützlich und sie verschwendeten keine Energie mehr darauf. Ohne die Kraft der Dhyar- -ra-Kristalle jedoch zerfielen die Knochen rasch.
Das häßliche Klappern des in sich zusammenfallenden Totengebeins hallte schauerlich über den Hof von Château Montagne. Im Aufprall auf das Pflaster zersplitterten die morschen Knochen in Myriaden von kleinen Splittern, die schnell verschwanden.
Doch die ehemaligen Krieger des Grafen Hoyer von Mansfeld waren noch durch die Dhyarras belebt. Ein seelenloses Leben - schlimmer als der Tod. Ein Sklavendasein der Ewigkeit. Und es endete erst, wenn die Kraft des Steins zum Erlöschen gebracht und die Reste des Skeletts endgültig zerfallen waren.
»Was hat dieser Mann?« fragte Omikron ungehalten. »Trank er von dem Saft, den die Menschen Alkohol nennen?«
»Er ist krank. Eine heimtückische Krankheit!« beeilte sich Nicole zu sagen, und Ted Ewigk nickte eifrig. »Sie überfällt ihn ohne Vorwarnung. Er ist dann nicht Herr seiner Sinne. Gleich wird er sich gebärden, als sei ein Dämon in ihn gefahren. Er wird zu Boden fallen und… !« Mit wenigen Worten beschrieb Nicole Duval einen Epilepsieanfall.
»Der Krieger wird ihn töten!« sagte Ted Ewigk. »Rufe ihn bitte von ihm zurück, hoher Herr. Gleich ist es soweit. Gleich wird er toben!«
»Es wird ihm nichts geschehen!« sagte Omikron. »In diesem Zustand kann er nicht entkommen - wenn es kein Trick ist!«
Befriedigt erkannte Professor Zamorra, daß eine beiläufige Handbewegung Omikrons den Skelettkrieger, der ihn bedrohte, zusammenfallen ließ. Das Schwert klirrte auf den Boden, und die Rüstungsteile schepperten über die Steine. Eine Pulverwolke stieg auf, als die Knochen des Gerippes zu Staub wurden und vom leichten Wind davongeweht wurden. Der Tote hatte endlich Ruhe gefunden.
Das war die Chance, auf die der Meister des Übersinnlichen gewartet hatte. Er mußte sie nutzen, bevor es zu spät war.
Professor Zamorra fixierte den Blaster am Kampfgürtel des EWIGEN, der mit einem besonderen Magnet daran einfach festhaftete. Er kannte diese Art Strahlwaffen ziemlich gut. Ted Ewigk hatte eine besessen und ihm die Funktion erklärt.
Nur woher der Blaster
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