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0303 - Im Labyrinth desTodes

Titel: 0303 - Im Labyrinth desTodes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aus flüssigem Licht aus. „Sie haben es weit gebracht, junger Mann", sagte Atlan zu dem Freihändler, der neben ihm im Kontrollbunker stand und die Landung seines Schiffes beobachtete. „Jetzt steht Ihr privates Raumschiff auf einer der lebenswichtigsten Anlagen des Solaren Imperiums, und vor nicht allzu langer Zeit wurde es erst aus einem viele Lichtjahre entfernten Raumsektor vertrieben, weil die Sicherheit es zu erfordern schien."
    „Le vent atourne", erwiderte Roi. „Der Wind hat sich gedreht."
    „Weil ein Unwetter bevorsteht", gab der Arkonide ernst zurück.
    „Haben Sie eigentlich Geschwister?"
    Der abrupte Themawechsel überraschte Roi etwas, aber er ließ es sich nicht anmerken. „Eine Schwester, Sire. Vielleicht darf ich sie Ihnen eines Tages vorstellen."
    „So, so! Einen Bruder haben Sie nicht?"
    „Noch nicht. Aber was nicht ist, kann noch werden. Warum fragen Sie, Sire? Möchten Sie von meiner Familie adoptiert werden?" Der Lordadmiral lächelte nachsichtig, so, als amüsiere er sich über die Jugendtorheiten seines Sohnes.
    „Wahrscheinlich wäre ich nicht gut genug für Ihre stolze Familie.
    Nein, aber ich arbeite nicht gern mit Männern zusammen, über die ich nicht viel mehr weiß, als wie sie heißen und Namen sind bekanntlich Schall und Rauch."
    „Namen spielen keine Rolle, es sei denn die der Identifizierung.
    Wesentlicher dürfte das Wissen um die Person sein, und daran mangelt es Ihnen wohl kaum, was mich betrifft. Sie kennen die Organisation der Freihändler und wissen, daß sie nicht gegen die Interessen des Imperiums arbeitet, auch wenn sie die Gesetze hin und wieder etwas... na, sagen wir... großzügig auslegt."
    „Wie beispielsweise im gesperrten Sektor Morgenrot, Monsieur!"
    Roi zuckte die Achseln.
    „Eines Tages werden wir über solche Dinge verhandeln müssen.
    Es geht nicht an, daß im Imperium das Militär bestimmt, und die Sperrung von Morgenrot hatte bekanntlich nur militärische Gründe.
    Der Weltraum ist frei und gehört allen."
    „Es ist das Recht der Jugend, die Maßnahmen der Älteren zu kritisieren. Aber Sie haben recht: Darüber unterhalten wir uns, wenn das Problem OLD MAN gelöst ist - wenn wir dann noch leben..."
    Ein schwaches Vibrieren lief durch den Boden, als die FRANCIS DRAKE in etwa zehn Kilometern Entfernung aufsetzte.
    „Voila!" sagte Roi und setzte sich auf die Schleuse zu in Bewegung, vor der ein Gleiter wartete.
    Atlan holte ihn mit schnellen Schritten ein, riß ihm den Dreispitz vom Kopf und sagte: „Permettez-vous!"
    Er druckte Danton die antiquierte Kopfbedeckung in die Hand und klappte dann energisch den Druckhelm des Freifahrers nach vorn.
    „Vakuum soll ungesund für die Haut sein", bemerkte er sarkastisch dazu. „Sie sind sehr liebenswürdig, Sire!" entgegnete Roi Danton förmlich, aber mit listigem Lächeln. „Vielleicht darf ich mich einmal revanchieren." Er winkte mit dem Dreispitz, bevor er ihn in einer Tasche seines Anzuges verstaute. Danach öffnete er das Innenschott und betrat die Schleuse. Atlan wandte sich ab, als der Gleiter wegfuhr.
    „Reeh Votanthar dovulum Moo!" murmelte er auf Altarkonidisch.
    „Der Tag währt ewig, nur die Planeten drehen sich."
    Roi trieb unterdessen den Gleiterpiloten zu größter Eile an. Er hatte von seinem Vater die Erlaubnis erhalten, drei Begleiter für das bevorstehende Kommandounternehmen zu stellen, und er wußte schon genau, wen er nehmen würde.
    Oro Masut erwartete ihn in der Bodenschleuse der FRANCIS DRAKE. Roi sah dem Ertruser an, daß er sich Sorgen um ihn gemacht hatte. Gerührt schlug er ihm auf die Schulter.
    „Da bin ich wieder, alter Knabe! Wo sind die beiden Anthropologen? Ich muß mit ihnen reden."
    „Ich hoffe, sie halten sich in ihrer Kabine auf", gab Oro mürrisch zurück.
    Roi blickte seinen Diener von der Seite her an.
    „Sie hoffen es? Wissen Sie es nicht? Ich hatte angeordnet..."
    Masut unterbrach ihn; er war einer der wenigen Männer, denen Roi Danton das durchgehen ließ.
    „Ich weiß, Sir. Aber seit Sie uns verlassen hatten, waren sie zweimal nicht in ihrer Kabine anzutreffen gewesen - ohne daß die Tür geöffnet worden war. Niemand kann sich erklären, wie sie das gemacht haben."
    „Haben Sie die beiden nicht gefragt?"
    „Sie streiten alles ab, Sir. Und Gewalt dürfen wir ja nicht anwenden."
    „Dabei bleibt es auch. Ich ahne, daß sie uns nicht feindlich gesonnen sind, und ich möchte mit List herausbekommen, was sich hinter ihren Masken der Biederkeit

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