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0304 - Der Mann, der uns zum Alptraum wurde

0304 - Der Mann, der uns zum Alptraum wurde

Titel: 0304 - Der Mann, der uns zum Alptraum wurde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: der uns zum Alptraum wurde Der Mann
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stimmten auf die Sekunde überein. Phil huschte um die Ecke.
    Noch zwanzig Sekunden, zehn, fünf, drei, zwei… Jetzt.
    Mit einem Ruck riss ich das Tor auf, richtete die Mündung meiner Pistole ins Innere des Schuppens und ließ mich gleichzeitig zu Boden fallen.
    Ich vernahm den Lärm, den Phil verursachte, als er das lose Brett aus der Wand riss.
    Im Schuppen blieb es still. Nichts rührte sich.
    Phil und ich, wir ließen unsere Blicke durch den düsteren Raum wandern.
    Stan Kelly hätte zwischen zwei Pistolen keine Chance gehabt. Aber er war nicht da… nicht mehr da.
    Dass er hier gewesen war, verriet ein Feldbett, das an der Wand stand. Darauf lagen drei billige, zerwühlte Reisedecken. Neben dem Feldbett befand sich eine umgestülpte Apfelsinenkiste. Darauf lagen Brotkrümel, ein Küchenmesser, zwei Konserven, die Wurst enthalten hatten, und eine flache Taschenflasche, die noch halb voll Whisky war.
    Auf dem Boden neben dem Bett stand ein Spirituskocher mit einem Blechtopf darauf.
    »Nicht sehr gemütlich«, kommentierte Phil. Ich trat näher und betrachtete die Wurstreste in den Büchsen.
    »Noch ziemlich frisch. Lange kann er nicht weg sein.«
    Mein Freund zwängte sich durch den Spalt der Wand ins Innere des Schuppens.
    »Vielleicht kommt er wieder zurück.«
    »Möglich. Schließlich muss er leben und braucht Nahrungsmittel. Es ist kaum anzunehmen, dass man ihm die Brötchen ins Haus bringt.«
    »Dann kann er jeden Augenblick zurück sein. Der Jaguar muss von der Straße!«
    »Richtig!«
    Ich drehte mich um und blickte über den Strand hinüber zur Straße.
    Was ich dort sah, war geeignet, mir völlig die Laune zu verderben.
    An meinem Jaguar lehnte, das Gesicht uns zugewandt, ein großer Mann.
    Er trug einen grauen Trenchcoat und einen dunklen Hut. Mehr konnte ich auf diese Entfernung nicht erkennen. Doch obwohl ich das Gesicht nicht sah, wusste ich, dass es Stan Kelly war.
    Auch Phil starrte hinüber und sprach das aus, was ich befürchtete.
    »Wir können uns auf einen Fußmarsch gefasst machen, Jerry.«
    Als hätte Stan Kelly die Worte vernommen, drehte er sich um, öffnete die linke Tür des Jaguars, stieg ein, startete den Wagen, wendete in kurzem eleganten Bogen und fuhr dann in Richtung Westen davon - in die Richtung, aus der wir gekommen waren.
    Tatenlos mussten wir zusehen. Für eine Kugel war die Entfernung viel zu groß. Und selbst, wenn ich ein Weltklassesprinter gewesen wäre, hätte ich die Straße nicht rechtzeitig erreichen können.
    ***
    Wir waren mehr als eine Stunde getippelt, bis uns ein Taxi begegnete. Wir enterten den Wagen und ließen uns hinüber nach Manhattan fahren.
    Mit hängenden Ohren und ziemlich kleinlaut kamen wir im Districtgebäude an, betraten unser Office und blicken in das erwartungsvolle Gesicht der Reporterin Mabel Parker.
    Ich überließ es Phil, von unserer Schlappe zu berichten.
    Mabel Parker war nett und lachte uns nicht aus. »Bekommen Sie denn Ihren Wagen wieder?«, fragte sie mich.
    »Das ist meine geringste Sorge. Stan Kelly hat den Jaguar sicherlich nur benutzt, um den nötigen Abstand zu gewinnen. Dann hat er den Wagen garantiert irgendwo stehen lassen und ist jetzt zu Fuß unterwegs, um sich einen neuen Unterschlupf zu suchen.«
    »Aber mit Ihrem Wagen käme er doch viel schneller voran?«
    »Das stimmt. Aber rote Jaguars sind auch in New York relativ selten anzutreffen. Er würde also auffallen und hätte bald eine Polizeistreife hinter sich, wenn wir die Fahndung einleiten.«
    Phil ging zur Tür. »Ich will die Suche nach deinem Flitzer ankurbeln.«
    ***
    Ich erhielt meinen Wagen noch am selben Tag unbeschädigt zurück. Stan Kelly hatte ihn in der Nähe des Times Square, also im Herzen New York, unter einem Parkverbotsschild abgestellt.
    An diesem Tage - ich entsinne mich, dass es der 17. Oktober war - brachten wir die Ereignisse, nämlich die Morde in Red Bluff und den anonymen Anruf hier in New York, in keinen Zusammenhang. Viel später erst wurde uns klar, dass sich die Geschehnisse in logischer Reihenfolge abspulten, dass hinter allem ein teuflischer Plan stand, von dem wir damals nichts ahnten.
    ***
    Drei Tage später rief uns Mr. High in sein Office.
    »Machen Sie sich’s in den Sesseln bequem«, forderte der Chef uns auf. »Ich habe ihnen eine lange, sehr merkwürdige und phantastische Geschichte zu erzählen.«
    »Dichtung oder Wahrheit?«, fragte Phil und zündete sich eine Zigarette an.
    »Ein wahre Geschichte, Phil.« -Mr. High zog einen

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