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0304 - Der Mann, der uns zum Alptraum wurde

0304 - Der Mann, der uns zum Alptraum wurde

Titel: 0304 - Der Mann, der uns zum Alptraum wurde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: der uns zum Alptraum wurde Der Mann
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gewütet. Die Dielen sind aufgerissen. Das Unterste ist nach oberst gekehrt.«
    »Man hat nach Geld gesucht?«
    »Möglicherweise. Aber wahrscheinlich nicht nur danach, sondern nach dem Plan.«
    »Plan?«
    »Es passte zu Bernarrs Charakter, dass er seine Millionen nicht auf die Bank brachte, sondern - irgendwo vergrub. Ja, Jerry. Sie haben richtig gehört. Floyd Samuel Bernarr hat irgendwo -wahrscheinlich unter Baumwurzeln und in Felsspalten - vier Millionen Dollar versteckt. Niemand wusste davon, außer seiner Tochter und der Schwester. Aber, wo das Geld versteckt liegt, das wusste nur er selbst. Seinen eigenen Angaben nach, die er seinen beiden Verwandten gegenüber machte, ist es an 62 Stellen untergebracht - in Red Bluff. Er hat einen genauen Plan angefertigt und alle Stellen in der Landschaft genau markiert, an denen Geld verborgen ist.«
    »Puh«, sagte ich. »Das ist allerdings eine tolle Geschichte. - Und jetzt sind beide verschwunden, das Haus ist durchwühlt, der Plan nicht zu finden. Und wenn sich in der Houston Street ein Verbrechen ereignet hat, dann kann das schon vor vier Wochen geschehen sein.«
    »Es kann auch vor sechs Wochen geschehen sein. Denn Miss Bernarr hat ihren Bruder im September ausnahmsweise nicht am 15., sondern schon am 2. des Monats besucht, und dann sechs Wochen lang nichts von ihm gesehen und gehört.«
    »Kümmert sich der Verleger nicht mehr um seinen Gesundheitsautor?«
    »Bernarr schreibt schon lange nicht mehr, kassiert nur noch halbjährige Tantiemen und hat keinerlei persönlichen Kontakt mehr zu dem Verlag.«
    »Und die Nachbarn? Ist denen nicht aufgefallen, dass Bernarr seit sechs Wochen verschwunden ist?«
    »Aufgefallen wohl. Aber niemand hat daran Anstoß genommen, denn der Alte pflegte oft tage- oder wochenlang Wanderungen mit seiner Tochter zu unternehmen und blieb folglich lange weg.«
    »Wenn ein Verbrechen vorliegt«, sagte Phil, »dann muss der Täter von Bernarrs Reichtum gewusst - ja, sogar Kenntnis von dem Plan gehabt haben. Und dann gibt’s drei Möglichkeiten, entweder der Alte hat sich verplappert - und das ist aber kaum anzunehmen -, oder die Schwester hat nicht dichtgehalten. Das wäre nachzuprüfen. Oder die Tochter hat aus der Schule geplaudert. Das werden wir aber nicht erfahren, weil sie verschwunden ist.«
    »Die Nachforschungen können sich nicht auf New York beschränken. Sicherlich ist in Red Bluff etwas zu erfahren. Da Sie beide schon einmal dort waren und die einheimische Polizei kennen, sollen Sie den Fall Bernarr bearbeiten.«
    »Was wird mit der Großfahndung nach Stan Kelly«, wandte ich ein.
    »Die läuft ja auf vollen Touren. Wenn der Kerl irgendwo auftaucht, können sich die Kollegen ebenso um ihn kümmern wie Sie, Jerry.« Lächelnd fügte der Chef hinzu: »Ich verstehe allerdings, Jerry, dass Sie ihn festnehmen möchten, angesichts der Tatsache, dass er Ihnen eine Kugel ins Bein gejagt hat.«
    ***
    Josefine Bernarr war eine spindeldürre Frau mit schwarzer Hornbrille im knöchernen Gesicht. Sie wohnte in einer billigen Pension in der 30. Straße und war erstaunt, als zwei G-men sie auf suchten. Wir erklärten ihr, dass die Vermisstenpolizei, der sie das Verschwinden ihres Bruders und dessen Tochter gemeldet hatte, die Suche an uns weitergegeben hatte.
    »Die Nachforschungen müssen sowohl in New York als auch in Red Bluff angestellt werden«, sagte ich. »Und wenn ein Fall in mehreren Staaten spielt, dann ist es Angelegenheit des FBI.«
    »Ein Fall?«, jammerte sie. »Glauben Sie, dass meinem Bruder etwas passiert ist? Ich hätte ja selbst nicht an diese Möglichkeit geglaubt. Aber das durchwühlte Haus - und außerdem hat Floyd mir immer Bescheid gegeben, wenn er am 15. nicht zu Hause war. Dann habe ich meine Unterstützung schon vorher abgeholt.«
    »Wie im September?«
    »Ja, da ging ich schon am 2. des Monats zu Floyd. Denn er wollte mit Rosi ein paar Tage auf Long Island zelten.«
    »Dann könnte er ja dort irgendwo stecken. Und das durchwühlte Haus ist auf Halbstarke zurückzuführen, die nach Geld suchten.«
    Die Frau schüttelte den mageren Kopf, dass die Lockenwickler in den grauen Strähnen klapperten. »Während ich am 2. September bei Floyd war, hat er sich’s anders überlegt. Er wollte nicht mehr zelten. Er meinte, Rosi sei zu stark erkältet.«
    »Haben Sie das Mädchen an diesem Tage gesehen?«
    »Nein.«
    Das war alles, was uns Miss Josefine Bernarr erzählen konnte. Außerdem gelobte sie mit vor Empörung zitternder

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