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0304 - Des Satans höllischer Trick

0304 - Des Satans höllischer Trick

Titel: 0304 - Des Satans höllischer Trick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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beschäftigt war, diese Zeichen zu erneuern, zu verbessern und neue hinzuzufügen. Die schwarzen Kerzen waren in besonders bezeichneten Feldern aufgestellt worden. Hier sollte eine Dämonenbeschwörung stattfinden. Nicole hob die Brauen. Was bedeutete das? Warum beschwor ausgerechnet ein Angehöriger der DYNASTIE DER EWIGEN einen Dämon?
    Da war doch etwas oberfaul.
    Die DYNASTIE hatte es doch eigentlich gar nicht nötig, sich auf diese Weise mit der Schwarzen Familie einzulassen. Sie wollte erobern, und die Dämonen der Hölle waren der Dynastie doch nur im Weg. Und um einen Dämon zu fangen und zu töten, brauchte ein Ewiger keine Beschwörung vorzunehmen.
    Nicole schluckte. Sie entsann sich der Andeutungen, die der Ewige gemacht hatte. Hatte er sie etwa als Opfer auserkoren? Würde er ihr Blut vergießen, um den Dämon zu zwingen? Unwillkürlich erschauerte sie. Sie war nackt und wehrlos. Der Ewige hatte sie mit seinem Dhyarra-Kristall im Griff. Dagegen gab es für sie kein Mittel. Sie kannte die Macht der Kristalle aus der Straße der Götter nur zu gut.
    Und da sah sie noch etwas.
    Im dunklen Hintergrund des großen Zimmers lagen menschliche Körper. Sie erkannte sie wieder. Das war die Rockerbande. Ungefesselt, wach und doch zur Reglosigkeit verdammt. Sie entsann sich, daß der Ewige sie mit seinem Kristall gelähmt hatte. Was bedeutete das?
    Es mußte ein äußerst mächtiger Dämon sein, der beschworen werden sollte, der Anzahl der Opfer nach. Es konnte Asmodis sein… oder ein noch größerer. Lucifuge Rofocale, LUZIFER… aber wußte der Ewige nicht, daß diese beiden niemals selbst erschienen, sondern höchstens ihnen untergebene andere Dämonen schicken würden?
    Sie schluckte.
    Daß sie selbst nicht bei den Rockern lag, bedeutete, daß der Ewige noch etwas anderes mit ihr vorhatte. Aber was?
    Vergeblich versuchte sie aus der Anordnung und Anzahl der magischen Symbole zu erkennen, um welchen Dämon es sich wirklich handelte. Zamorra hätte es vielleicht gewußt, vielleicht aber auch nicht. Inmitten des Drudenfußes prangte ein Dämonensiegel. Nicole versuchte im flackernden Kerzenschein die verschlugenen Linien zu erkennen und zu deuten. Aber sie erkannte das Siegel nicht.
    Theta richtete sich jetzt auf. Er drehte sich einmal kurz herum und sah Nicole hinter der magischen Wand stehen. Hinter dem Sehschlitz seiner Gesichtsmaske loderte ein grelles Licht. Er hob die Hand.
    Etwas Flimmerndes traf die unsichtbare Mauer. Aber Nicole konnte keine Wirkung erkennen. Woher sollte sie auch wissen, daß der Ewige den Charakter dieser Sperre so verändert hatte, daß sie von seiner Seite her undurchsichtig wurde? Denn ihm war nicht daran gelegen, daß der Dämon zu früh erkannte, wer sich im Nebenraum befand…
    Jetzt drehte er sich wieder herum.
    Mit erhobenen Armen sprach er Worte einer längst vergessenen Sprache, die nicht einmal Zamorra vollkommen beherrschte. Er hätte sie ablesen müssen. Dieser Unheimliche aber sprach sie auswendig! Dumpf und bedrohlich hallten die düsteren Laute durch die Hochhausetage. Die Stimme des Ewigen hatte einen fordernden, zwingenden Klang. Erst leise, dann immer lauter werdend, rief er den Dämon.
    Und dessen Name war das einzige Wort, das Nicole verstand.
    BELIAL !
    »Belial«, flüsterte sie. Sie entsann sich der Worte, mit denen dieser Dämon in der »Goetia« beschrieben wurde. Er wurde der 68. Geist genannt, ein »mächtiger und machtvoller König und wurde direkt nach Luzifer erschaffen. Er erscheint in der Gestalt zweier schöner Engel, die auf einem Feuerwagen sitzen. Er spricht mit anmutiger Stimme und verkündet, daß er als erster unter der würdigeren Art fiel, die vor Michael und den anderen himmlischen Engeln war. Sein Amt ist es, Schenkungen, Senatorenschaften und dergleichen zu verteilen sowie die Gunst von Freunden wie von Feinden zu bewirken. Er gibt ausgezeichnete Schutzgeister und regiert über 80 Legionen Geister. Beachte gut, daß dieser König Belial Opferungen, Opfer und Geschenke, die ihm vom Exorzisten dargereicht werden, haben muß, sonst wird er auf dessen Bitten keine wahren Antworten geben. Aber dann verweilt er keine Stunde in der Wahrheit, außer er wird durch göttliche Gewalt dazu gezwungen.«
    So lauteten die Worte in der »Goetia«.
    Nicole hielt unwillkürlich den Atem an. Belial! Entsprach er dieser Beschreibung, oder war er in Wirklichkeit ganz anders? Und welchen Rang nahm er wirklich in der Schwarzen Familie ein?
    Sie wußte, daß sie es

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