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0304 - Des Satans höllischer Trick

0304 - Des Satans höllischer Trick

Titel: 0304 - Des Satans höllischer Trick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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zuverlässiger erwiesen als Merlins Stern, das handtellergroße silbrige Amulett, das er unter dem Overall auf der Brust trug. Zu oft hatte es ihm in der letzten Zeit schon den Dienst verweigert.
    Nun, auch das Amulett schied als Übersetzer aus, da es im Augenblick ebenfalls nicht aktiviert war. Nun, vielleicht schwang in der Verständigung der Ewigen so etwas wie Telepathie mit…
    Im nächsten Moment wurde Zamorra jäh aus seinen Gedanken gerissen. Er schrak zusammen. Der Dhyarra-Kristall in seiner Gürtelschließe wurde von selbst aktiv!
    Im ersten Reflex wollte Zamorra ihn »ausschalten«. Aber dann spürte er, daß der Kristall ihm etwas übermittelte. Auf geheimnisvolle, nicht erklärbare Weise stürzten eigentümliche Bilder durch sein Bewußtsein, die ihm etwas mitteilten. Ein Auftrag, ein Befehl…
    Zamorra konnte ihn nur sinngemäß deuten. Und dennoch war ihm dieser Sinn der Bilder vollkommen klar: Gehe diesen Weg, der dich zu dem gefangenen Verräter führt, und bewache dessen Zelle, bis du abgelöst wirst, Omikron. Und zugleich mit diesem Befehl wurde ihm der Weg dorthin, von seinem Standort ausgehend, bildhaft gezeigt.
    Die totale Kontrolle?
    Wie konnten sie wissen, wo er, Zamorra, sich aufhielt? Oder hatten sie seine Maske angesprochen, seinen Kristall…? Denn nichts deutete darauf hin, daß er durchschaut war. Er lauschte der Stimme seines Unterbewußtseins, aber sie warnte nicht.
    Er machte sich auf den Weg. Etwas Besseres konnte ihm doch gar nicht passieren, als daß die Ewigen ihm selbst klarmachten, wo er den Gefangenen zu finden hatte. Einfacher ging es wirklich nicht mehr, mit diesem potentiellen Verbündeten in der Maske Sigmas in Verbindung zu treten. Zamorra beschloß, sich Sigma anzuvertrauen. Er ging damit ein Risiko ein, aber anders konnte er diesen Mann nicht auf seine Seite ziehen.
    Er brauchte einige Zeit, die Zelle zu finden, wo ein anderer Ewiger mit Omikron-Abzeichen am Overall bereits auf ihn wartete und sich verabschiedete. Unter der Maske hob Zamorra die Brauen. Offenbar wurden nur Omikron-Ewige als Wächter für Sigma eingesetzt. Ein wenig wunderte er sich, daß hier keine Roboter standen, aber vielleicht war die Bewachung des Verräters eine zu wichtige Sache, als sie den Maschinenkonstruktionen zu überlassen.
    Er sah durch die durchsichtige Sperre Sigma an, dessen Augen hinter dem Sehschlitz aufzuleuchten schienen. Zamorra fragte sich, wie die Ewigen wirklich unter ihren Masken aussahen. Bisher hatte er es nicht erfahren können. Nahm man ihnen die Maske mit Gewalt ab, so verglühten sie, lösten sich einfach auf, und nur ihre Kleidung blieb zurück. Auf diese Weise war Zamorra auch an den Overall und die Maske Omikrons gekommen.
    Sigma trat an die Sperre heran. Seine Worte ließen Zamorra entsetzt erschauern.
    »Es wurde auch Zeit, daß du kommst… geht’s jetzt endlich los, Zamorra ?«
    Woher wußte Sigma, wer sich hinter der Maske Omikrons verbarg?
    ***
    Belial war da!
    Aus dem Feuersturm schälten sich Umrisse heraus. Das schaurige Heulen, mit dem der Dämon aufkreuzte, verklang. Im Drudenfuß, auf dem Dämonensiegel, materialisierte etwas. Ein Flammenwagen…
    Die Beschreibung in der »Goetia« stimmte also!
    Nicole war nicht in der Lage, den Blick abzuwenden. Die Flammen, die den eigentümlichen, schier unbeschreiblichen Wagen umloderten, wurden kleiner und gaben den Blick auf das frei, das sich in ihm befand. Vergeblich versuchte Nicole, das wirkliche Aussehen dieses Wagens zu erkennen, aber es gelang ihr nicht. Der menschliche Verstand ist nicht dafür geschaffen, das Wesen der Hölle zu begreifen.
    In dem Wagen befanden sich zwei Gestalten.
    »… in Gestalt zweier schöner Engel . …«
    Nicole schluckte. Die beiden Jünglinge in dem Flammenwagen glichen sich wie eineiige Zwillinge. Schneeweiß schimmerten ihre nackten Körper, und auf ihren Rücken falteten sich große weiße Schwingen zusammen. Ein seltsam flirrendes Lodern umgab die beiden, deren Bewegungen sich vollkommen glichen.
    Jede Handbewegung, jeder Lidschlag der wie schwarze Kohle schimmernden Augen stimmte bei beiden engelgleichen Gestalten überein. Und trotz dieser Harmonie der Bewegungen, trotz der faszinierenden Schönheit der beiden nackten Jünglinge war es Nicole klar, daß dies wirklich keine Engel, sondern Ausgeburten der Hölle waren. Ein Dämon, der in Doppelgestalt auftrat. Das war Belial!
    »Sprich, was begehrst du von mir?« erklang aus beiden Mündern zugleich eine warme, sympathische

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