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0304 - Maskenball der Monster

0304 - Maskenball der Monster

Titel: 0304 - Maskenball der Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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es zu einem Weinlager, wo in Holzregalen zahlreiche Flaschen lagerten. Überall begegneten wir dem Staub und Spinnweben, die wie lange Silberfäden im Licht unserer schmalen Lampen schimmerten.
    »Wo sollen wir hin?« fragte Suko. »Sehen wir uns das Weinlager an?«
    Es war ziemlich tief.
    Da wir nicht wußten, wo sich der Ausgang des Kellers befand, war es egal, wo wir mit unserer weiteren Suche begannen. Also gingen wir tiefer in das Weinlager hinein.
    Auch hier lag der Staub fingerdick. Zusätzlich wurde er von unseren Füßen aufgewirbelt, obwohl wir sehr leise gingen. Deshalb hörten wir auch die anderen Schritte.
    Sofort blieben wir stehen.
    Die Schritte waren vor uns aufgeklungen. Sie drangen gewissermaßen aus der Tiefe des Weinlagers und wurden von Sekunde zu Sekunde lauter. Suko und ich suchten nach einem Versteck. Wir fanden es neben einem großen Weinfaß.
    In seinen Schatten drückten wir uns und auch mit dem Rücken gegen die Wand.
    Keine Sekunde zu früh hatten wir so reagiert, denn vor uns, in der Tiefe des Ganges, wurde es hell.
    Dort hatte jemand eine Laterne angezündet, ihr Lichtschein schwankte. Was diejenige Person in diesem Keller wollte, wußten wir noch nicht. Wenig später erfuhren wir es, als sie in unsere Nähe kam und stehen blieb.
    Bisher hatte ich stillgestanden. Nun reckte ich meinen Kopf vor und schaute um die Kante des Weinfasses in den Gang hinein.
    Ich sah einen Mann.
    Vor einem Regal stand er. Seine Laterne hatte er auf die oberste Reihe des Regals gestellt. Ihr Licht bildete dort eine helle Insel, die auch das Gesicht des Mannes streifte.
    Ich hatte den Kerl noch nie gesehen. Er trug dunkle Kleidung, die mich an die Livree eines Dieners erinnerte. Der Ankömmling hatte auch einen großen Korb mitgebracht, der neben ihm stand.
    Wortfetzen wehten uns entgegen, als der Mann mit sich selbst sprach.
    »Verdammt, der Wein hat doch hier gelegen«, murmelte er. »Ich muß ihn finden.«
    Während seiner Suche näherte er sich immer mehr meinem Versteck.
    Wenn er noch zwei Schritte weiterging, hatte er das Weinfaß erreicht und mußte mich sehen.
    Ich hatte kein Glück. Der Mann schritt mit seiner Laterne im Arm genau auf das Faß zu.
    Er leuchtete auch in die Nische.
    Ich mußte ihm wie ein Geist vorgekommen sein. Er erschrak heftig, stieß einen Schrei aus und wankte zurück wobei er die Laterne fast noch fallengelassen hätte.
    Sie wankte in seiner hocherhobenen Hand, als wäre sie von einem Orkanstoß erfaßt worden. Im zuckenden Licht erkannte ich, wie das Gesicht allmählich erstarrte. Wahrscheinlich wechselte es auch seine Farbe.
    Der Mann wankte zurück, bis er gegen die Wand stieß. Und sein Schreck wurde noch größer, als plötzlich mein Freund Suko auftauchte, so daß wir den anderen jetzt in der Falle hatten.
    »Das war’s dann wohl«, erklärte ich und nickte ihm zu.
    Der Typ schnappte nach Luft. Er hatte ein breites Gesicht. Sein Haar wuchs bis in die Stirn hinein, und er hatte sich auch wieder gefangen, denn er fragte mit ziemlich wütend und aggressiv klingender Stimme:
    »Verdammt, was wollen Sie hier?«
    »Wir haben uns verlaufen«, erwiderte ich.
    »Deshalb suchen wir jemand, der uns wieder nach oben führt«, fuhr Suko fort.
    Und ich sagte: »So einfach ist das.«
    Während unserer Worte hatte der Typ einmal mich, dann wieder Suko angeschaut. Seinen Blick konnte man mit dem Begriff unstet beschreiben, doch dann zog sich sein Mund in die Breite. »Ihr gehört nicht zu den Gästen«, sagte er. »Was wollt ihr hier? Einbrechen?«
    »Nein, mitfeiern.«
    Der Typ wurde wütend. »Haut ab! Verschwindet! Den guten Rat gebe ich euch.«
    »Wir wollen nur nach oben.«
    »Seid ihr lebensmüde?«
    »Eigentlich nicht…«
    »Dann haut auf dem Weg ab, den ihr auch gekommen seid, verdammt noch mal!«
    Meine Geduld war am Ende. »Sie werden uns führen und damit basta.«
    Er schaute mich an. Ich ahnte, daß er eine Dummheit versuchen wollte und sollte mich nicht getäuscht haben. Ohne Vorwarnung schlug er plötzlich zu. Mit der Laterne.
    Die Waffe gefiel mir überhaupt nicht, denn die vier Glaseinsätze an den Seiten wurden durch Eisenstreben gehalten.
    Zwar konnte ich noch meinen Kopf zur Seite nehmen, aber nicht völlig aus der Flugbahn drucken, und so erwischte mich eine der verdammten Kanten am Ohr.
    Ein stechender Schmerz zog durch meinen Schädel. Ich spürte Blut, dazu den beißenden Schmerz und sah den Kerl rennen.
    Weit kam er nicht.
    In der Dunkelheit übersah er Sukos Bein,

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