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0304 - Maskenball der Monster

0304 - Maskenball der Monster

Titel: 0304 - Maskenball der Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hielt den Atem an. Nur hin und wieder drang ein seltsames Geräusch aus ihrem Mund. Es hörte sich an wie eine Mischung aus Schluchzen und Atmen.
    Auch die Tür zitterte. Noch sah sie nicht alles so, wie es sein sollte, aber sie hatte den Mut, auch weiterhin auf den Ausgang zuzugehen, denn die Ratten ließen sie.
    Vielleicht wollten sie es sogar.
    Gerda Mahnstein konnte das Bad verlassen.
    Wieder betrat sie den düsteren Gang. Alles kam ihr so vor wie auf dem Hinweg. Nur eins hatte sich verändert. Auf ihrem Körper hockten vier Ratten.
    Widerliche, braungraue Bestien. Nager der übelsten Sorte. Tiere, vor denen sich die Frau fürchtete, die ihr Angst einflößten, aber sie hielt sich tapfer.
    Obwohl sie am liebsten schreiend und voller Panik das Haus verlassen hätte, ging sie den Flur entlang.
    Zitternd setzte sie einen Fuß vor den anderen. Sie wollte zu den anderen, mußte einfach hin und sie warnen. Bisher hatte sie Gefallen an der Feier gefunden, das war nun vorbei. Sie wollte so rasch wie möglich weg, auch die Anwesenheit des Barons konnte sie nicht mehr locken.
    Seiner Faszination war sie erlegen gewesen, dieses Kapitel betrachtete sie nun als abgeschlossen.
    Gerda dachte nicht darüber nach, was die anderen wohl sagen würden, wenn sie mit den Ratten auf ihrem Körper erschien. Es war ihr völlig egal, sie dachte in diesen Augenblicken nur an sich selbst und nicht einmal an ihren Mann.
    Endlich sah sie die Tür.
    Niemand war ihr auf dem Gang begegnet. Mit den Ratten auf dem Körper nahm sie die letzten Meter in Angriff, die sie noch trennten.
    Die Ratte auf ihrem Oberschenkel bewegte sich. Dabei hackte sie mit ihren Zähnen zu und schlug die kleinen, spitzen Messer in das Fleisch.
    Gerda Mahnstein zuckte zusammen, aber die Ratte ging nicht weiter, sie hatte nur ihren Platz gewechselt.
    Die Tür war nicht nur hoch und breit, sie besaß auch eine gehörige Stabilität. Dennoch vernahm Gerda die Stimmen der übrigen Gäste.
    Musik hörte sie keine mehr, dafür das häßliche Lachen des Barons.
    Diesmal widerte es sie an.
    Nur einen Schritt legte sie zurück, griff nach der Klinke und riß die Tür auf.
    Sie starrte in den Raum und sah, daß sich die Szene völlig verändert hatte…
    ***
    Manfred Mahnstein glaubte, seinen Augen nicht trauen zu können.
    Auf Carmens Schulter hockte tatsächlich eine fette Ratte. Er kniff die Augen zu, öffnete sie wieder und dachte an eine Täuschung.
    Nein, das Bild blieb.
    Mahnstein spürte, wie er unter seiner Maske blaß wurde. Er wollte die Frau warnen, ihr Bescheid geben, welch ein Biest es sich da auf ihrer Schulter bequem gemacht hatte, als das Tier von allein verschwand. Er machte einen Satz, lief den Rest der Rücklehne entlang und verschwand an der anderen Seite der Couch.
    Dort sprang der Nager zu Boden.
    »Was hast du?« fragte Carmen.
    Noch immer klang ihre Stimme leicht rauchig und lockend unter der schwarzen Maske.
    Mahnstein schüttelte den Kopf. »Verdammt, ich habe…« Er schluckte.
    »Ich habe eine Ratte gesehen.«
    »Wirklich?«
    »Ja, zum Henker.«
    »Dann ist es bald soweit.«
    Mit dieser Antwort hatte der Industrielle in keinem Fall gerechnet. Er schaute Carmen an, schüttelte den Kopf, verzog die Lippen und fragte leise: »Dich überrascht es nicht?«
    »Nein.«
    »Aber wieso nicht, verdammt?« Verschwunden war der erotische Zauber der vergangenen Minuten. Manfred Mahnstein dachte jetzt nur noch an die letzten Sekunden, die für ihn so schrecklich gewesen waren.
    Und er analysierte die Antwort seiner neuen Eroberung.
    »Du hast also Bescheid gewußt, dass wir es mit Ratten zu tun bekommen würden?«
    »Natürlich. Du nicht?«
    »Nein.«
    Ihre Finger strichen über den Arm des Industriellen. »Aber mein Lieber, du weißt doch, daß die Feste des Barons immer etwas Besonderes sind. Hat es sich nicht herumgesprochen, daß er Ratten über alles liebt?«
    »Bis zu mir noch nicht.« Mahnstein stöhnte. Er geriet ins Schwitzen.
    Das wurde immer schlimmer. Er war wirklich kein Freund von Traurigkeit und machte auch Dinge mit, wobei die meisten Menschen paßten, aber was er hier erlebte, war auch ihm zuviel. Plötzlich empfand er diese Maskierung nicht nur als lächerlich, sondern auch als zu anstrengend. Kurzentschlossen packte er die unteren Ränder der Maske und streifte sich den Schädel über den Kopf.
    »Nein!« rief Carmen, »das darfst du nicht!«
    »Ich mache, was ich will. Und wenn ich hier Ratten sehe, ist der Spaß für mich vorbei!« Mahnstein

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