Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0305 - Zamorras schwerste Prüfung

0305 - Zamorras schwerste Prüfung

Titel: 0305 - Zamorras schwerste Prüfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Mann.
    Draußen vor dem Zimmer hatte Ted Ewigk die Anstrengungen verfolgt. Er war nicht mit hineingegangen, weil er sich nicht ungeschützt den Nebeneffekten der Beschwörung aussetzten wollte. Aber er bekam mit, was geschah.
    Da beschloß er, einzugreifen. Auch wenn er sich jetzt damit verriet - er mußte das Risiko eingehen. Denn Zamorra allein vermochte das Tor nicht zu halten. Und wenn es einmal zusammenbrach, nachdem die Freunde hindurchgeschritten waren, würde es sich möglicherweise nicht an der gleichen Stelle wieder öffnen lassen.
    Ted setzte seinen Kristall dreizehnter Ordnung ein, seinen Machtkristall. Ganz kurz nur, aber die Energie dieser gewaltigen, magischen Kraft, die in der Lage war, Planeten und Sterne zu zerstören, wenn die Energie unkontrolliert freigesetzt wurde, sprengte das Tor auf.
    Und hielt es stabil.
    Ted Ewigk atmete tief durch. Dem Machtkristall hatten auch höllische Abschirmungen nichts entgegenzusetzen.
    Jetzt konnte Ted nur hoffen, daß die DYNASTIE mit ihren eigenen Problemen zu beschäftigt war, um die Energieentfaltung seines Kristalls anzumessen.
    Wenn es doch geschah, würde die tödliche Hetzjagd auf ihn erneut beginnen.
    ***
    Der Mann mit dem durchgeistigten Gesicht nannte sich Pater Aurelian. Offiziell betreute er die Geheime Bibliothek des Vatikan, die kaum ein Mensch jemals zu Gesicht bekam. Aber Aurelian war mehr als ein Bibliothekar und Hüter magischer Schriften.
    Er gehörte dem Orden der Väter der Reinen Gewalt an.
    Er hatte sich dem Kampf gegen die finsteren Mächte verschworen und war in der Lage, zu Mitteln zu greifen, die anderen verwehrt blieben. Aurelian gehörte zu jenen, die im Hintergrund beobachteten und eingriffen, wenn es nötig war, sonst aber ihren forschenden Weg allein gingen. Zuweilen kreuzte sich sein Weg mit dem seines alten Studienfreundes Zamorra.
    So, wie es jetzt auch wieder aussah.
    Aurelian war auf eine bedeutungsvolle Sache gestoßen. Noch fehlten ihm die Zusammenhänge, aber ihm war klar, daß Zamorra davon erfahren mußte. Denn er war zum Teil davon betroffen.
    Aurelian war aufgefallen, daß seit kurzer Zeit die höllischen Geister härter zuschlugen als früher. Ging es ihnen einst vordringlich um das Fangen von Seelen, so säten sie jetzt Mord und Terror. Das paßte nicht zu dem bisherigen, jahrtausendelangen Vorgehen der Höllenmächte. Denn der Hölle war nicht an Toten gelegen, sondern an Lebenden, die Böses taten und andere ebenfalls zu Bösem verleiteten.
    Das schien plötzlich nicht mehr zu gelten.
    Aurelian war es gelungen, einen Hilfsdämon zu fangen und zu verhören, bevor er ihn tötete. Und so kam er darauf, daß eine andere Macht jetzt das Sagen hatte. Die Höllischen waren einen Pakt eingegangen. Und dieser Pakt zwang sie zu ihrem neuen, untypischen Vorgehen.
    Davon mußte Zamorra erfahren.
    Daß dieser Pakt soeben wieder gebrochen worden war, konnte Aurelian nicht wissen. Aber er wußte etwas anderes. Er wußte um das Siebengestirn von Myrrian-ey-Llyrana Sieben Amulette, die Merlin schuf, eines stärker und besser als das andere und doch erst das siebte vollkommen! Aber wenn die sechs anderen hinzukamen, würde die Macht des Siebengestirns unermeßlich werden.
    Und irgendwer im Kosmos mußte die anderen sechs Amulette besitzen. Ob sie alle in einer Hand vereint waren, wußte Aurelian nicht, aber er bezweifelte es. Denn sonst hätte der Besitzer längst versucht, nach dem siebten zu greifen und es wahrscheinlich auch schon in seine Klauen bekommen.
    Zamorra mußte schneller sein und zumindest einen Teil der anderen sechs Amulette an sich bringen, um einen Vorsprung zu gewinnen.
    Deshalb mußte er alsbald erfahren, worum es ging.
    Deshalb war Pater Aurelian jetzt unterwegs. Er folgte weiteren Hinweisen. Sein Weg führte ihn in die Drehscheibe Europas, Frankfurt. Dort erhielt er weitere Informationen in einer Bibliothek. Ein Buch, auf das Aurelian aufmerksam geworden war und das im Grunde für den Uneingeweihten völlig unwichtig war, verriet ihm weitere Einzelheiten.
    Jetzt hatte er genug Wissen gesammelt.
    Am Gehsteig wartete er auf sein Taxi, das ihn zum Flughafen zurückbringen sollte. Von dort aus sollte ihn eine Maschine nach Lyon bringen. Von Lyon aus bis zum Château Montagne war es dann nicht mehr sonderlich weit. Eine Stunde schnelle Fahrt mit einem gemieteten Wagen…
    Plötzlich glaubte Aurelian, daß er beobachtet wurde. Jemand in seiner Nähe interessierte sich für ihn. Und es schien Magie dahinterzustecken.

Weitere Kostenlose Bücher