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0305 - Zamorras schwerste Prüfung

0305 - Zamorras schwerste Prüfung

Titel: 0305 - Zamorras schwerste Prüfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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fahndete.
    Blitzschnell faßte der Hagere seinen Plan. Aurelian hielt ihn für Ted Ewigk. Das mußte ausgenutzt werden. Er mußte versuchen, diesen komischen Heiligen einzuwickeln und vor seinen eigenen Karren zu spannen. Er mußte ihn zur Waffe gegen diesen Zamorra und vielleicht auch zur Waffe gegen Ted Ewigk machen.
    Das dürfte eigentlich kein Problem sein. Welcher Zufall es auch immer war, der ihm diesen Mann in die Hände gespielt hatte - der Hagere packte mit beiden Händen zu und nutzte die Situation eiskalt aus.
    Und Pater Aurelian war ahnungslos.
    ***
    Trotz seiner Verurteilung sonnte sich Belial noch im Gefühl, als Fürst der Finsternis anerkannt zu sein. Von diesem Amt hatte man ihn noch nicht enthoben. Gleichzeitig besaß er damit aber auch noch nicht allein Macht, sondern auch Verantwortung.
    So war auch er es, der aufgeschreckt wurde, als ein Derwisch ihm eine Katastrophennachricht zukreischte.
    »Ein Angriff findet statt, o Fürst! Fremde dringen ein! Sie benutzen die Macht eines starken Dhyarra-Kristalls und haben ein Tor geschaffen, durch das sie eingedrungen sind!«
    Belial war hellwach. »Was sagst du da, Derwisch?« keuchte er. »Ein Angriff? Eindringlinge mit Dhyarra-Magie?«
    Er wurde blaß.
    Die DYNASTIE!
    Die DYNASTIE DER EWIGEN griff die Hölle an, nachdem Lucifuge Rofocale den Pakt gebrochen hatte! Jetzt kam der Gegenschlag!
    »Eile zu Satans Ministerpräsident und teile ihm mit, was sein Vertragsbruch nun bewirkt«, fauchte Belial. »Ich werde versuchen zu retten, was zu retten ist!«
    Sie hielten ihn für einen Verräter.
    Aber das war er nicht. Er war ein Dämon der Hölle wie jeder andere, und er war bereit, für diese Hölle, der er entstammte, zu kämpfen. Er mußte die Ewigen besänftigen oder bekämpfen.
    Und er gab Befehl, daß seine Legionen sich bereitzuhalten hatten. Alle anderen Tätigkeiten mußten ruhen. Dieser Überfall war wichtiger.
    Die Legionen der dienstbaren Höllengeister, die Belial unterstanden, machten sich bereit zum Kampf.
    ***
    Nicole bekam von alledem nichts mit. Sie sah nur, wie die Flammenhunde sich ihr immer mehr näherten. Sie kamen langsam, ganz langsam, gerade so, als wollten sie sie damit quälen.
    Sie war waffenlos. Sie besaß keine Möglichkeit, die Bestien abzuwehren. Wenn sie nach ihnen schlug oder trat, würden Flammen auf sie selbst überspringen. Sekundenlang erwog sie, von der Plattform zu spfingen und in der Lavaglut einzutauchen. Es wäre wahrscheinlich ein schnellerer Tod.
    - Aber sie hoffte doch immer noch.
    Sie war nicht der Typ des Selbstmörders, war es nie gewesen. Immer noch hoffte sie, daß Belial sich seiner Geisel erinnerte und sie vor den Fängen der Flammenhunde bewahrte. Oder - daß Zamorra kam.
    Aber mit jeder verstreichenden Sekunde sank diese Hoffnung. Drei, vier Flammenhunde waren es nun schon, die Nicole umschlichen. Die Plattform war klein, und sie war jetzt noch kleiner geworden. Die Bestien machten sich ihren Spaß daraus, nach Nicole zu schnappen und sie zurückweichen zu sehen - sie wurde hin und her gehetzt.
    Und jeden Moment konnten die Bestien zupacken.
    Immer tiefer sank die Plattform. Lange konnten die Flammenhunde dieses Spiel nicht mehr weiterführen. Dann würde die Plattform in die Lavaflut eintauchen. Und dann… Schon jetzt war die Hitze unerträglich. Nicole kämpfte verzweifelt gegen den quälenden Durst an. Sie schwitzte ständig Flüssigkeit aus, die nicht ersetzt werden konnte. Es war schlimmer als im Tal des Todes in den USA.
    Es war - die Hölle!
    Plötzlich hatte einer der Flammenhunde sich entschieden.
    Mit aufgerissenem Rachen, in dem die Zähne flammenumlodert blitzten, sprang er Nicole an und packte zu!
    ***
    In der Büroetage im oberen Teil des Geschäftshochhauses in Frankfurt unterhielten sich Aurelian und der Mann, den er für Ted Ewigk hielt. Der Hagere log das Blaue vom Himmel und hatte dabei den Vorteil, die Antworten auf Fragen in den Gedanken seines Gegenübers lesen zu können. Merkte der nicht, wie er mit Hilfe von Dhyarra-Magie ausgelotet wurde?
    Mehr und mehr begriff der Hagere, was ihm hier für ein riesiger Fisch ins Netz gegangen war, und mit dem Wissen, das er in Aurelians Gedanken las, baute er sein Gerüst immer stärker auf und verstrickte Aurelian in seinem Netz.
    Die anfängliche Antipathie bei diesem schwand; dieser Ted Ewigk begann Aurelian langsam zu gefallen. Das Mysteriöse, das ihn umgab, dieses Düstere, wurde erklärlich und lag an der Macht und der Verantwortung, die

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