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0305 - Zamorras schwerste Prüfung

0305 - Zamorras schwerste Prüfung

Titel: 0305 - Zamorras schwerste Prüfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Teri hierher sprang, verloren sie ihren Bezugspunkt zum Tor!
    Sie mußten es irgendwie selbst schaffen.
    Zamorra konzentrierte sich auf den Dhyarra-Kristall. Das Amulett konnte ihm weniger helfen; es hatte damit zu tun, ihn mit dem schützenden, magischen Mantel zu umhüllen, der jetzt hauteng anlag und auch die Flammen erstickt hatte. Aber Zamorra wagte nicht an die Brandblasen zu denken, die er sich mit Sicherheit zugezogen hatte.
    Aus dem Kristall zuckten Lichtblitze und zerstörten angreifende Flammenhunde. Endlich wurde es ruhiger.
    Zamorra atmete auf. Er gab dem Kristall mit der Kraft seiner konzentrierten Gedanken neue Befehle. Er stellte sich vor, was zu geschehen hatte.
    Die Dhyarra-Magie arbeitete.
    Er fragte sich, wie lange der Kristall noch funktionieren würde. Man sagte, diese Zaubersteine seien unerschöpflich in ihren Energie Vorräten. Was aber, wenn das nicht stimmte, wenn sie sich zwischendurch regenerieren mußten? Bisher hatte Zamorra seinen eigenen Kristall niemals einer solchen Dauerbelastung unterwerfen müssen, und diesen erbeuteten erst recht nicht.
    Aber noch arbeitete der Zauberstein.
    Unter Zamorra begann sich der Boden zu verfestigen. Und langsam, ganz langsam stieg er empor. Zamorra erhöhte den Energieeinsatz. Er wurde hochgetragen, stand schließlich auf einer Art fester Insel mitten im Lavameer. Und er begann damit, diese Insel auszubauen.
    Oben stand Gryf, das Stab-Schwert noch in der Hand. Er hatte sich die brennenden Kleidungsfetzen förmlich vom Körper gerissen. Hier und da sah Zamorra rote Hautstellen und Brandblasen. Aber der Druide lebte. Er atmete hastig und erschöpft. Neben ihm richtete Nicole sich auf. Ihr Gesicht war immer noch vom Entsetzen gezeichnet.
    »Wir haben’s geschafft, glaube ich«, sagte Zamorra. »Gryf, spring mit Nicole zu Teri… und dann hole mich. Mach schnell!«
    Aber er kam nicht soweit.
    Denn im gleichen Moment entstand ein gewaltiger Dämon aus dem Nichts, und mit riesigen Pranken griff er nach den beiden Gestalten auf der sinkenden, nur noch zwei Meter hohen Plattform, um sie mit einem heftigen Schlag zu zermalmen…
    ***
    Aurelian materialisierte in einem funkenwirbelnden Lichtsturm im Château Montagne. Er befand sich in einem großen Saal, luxuriös mit Möbeln und Teppichen ausgestattet. Offenbar einer der Wohnräume. Nicht schlecht wohnt er, der Herr Professor, dachte Aurelian und verglich diesen Raum unwillkürlich mit seiner kärglich eingerichteten Stube im Seitentrakt des vatikanischen Gebäudes. Nun, er selbst brauchte nicht mehr. Er war mit dem Einfachsten zufrieden und dabei glücklich, zumal er ohnehin nur selten in den Genuß kam, sich in seiner Wohnung aufzuhalten. Meist war er doch nur noch auf Reisen. Zamorra auch, aber der dachte da anders und behauptete, sich nur in einer gemütlichen Umgebung wirklich entspannen zu können.
    Aurelian verdrängte die Gedanken. Er mußte den ERHABENEN finden. Zamorra selbst schien sich nicht im Château aufzuhalten, denn sonst hätte es wahrscheinlich Spuren eines Kampfes gegeben. Magische Spuren, die Aurelian hätte lesen können.
    Wo war der Träger des Machtkristalls? Aurelian lauschte den leitenden Impulsen des Brustschildes von Saro-esh-dhyn. Und im nächsten Moment spürte er die Nähe des anderen fast körperlich.
    Sein Obergewand fiel förmlich von ihm ab. Darunter erstrahlte die Kutte in strahlendem Weiß und zeichnete ihn als einen der Väter der Reinen Gewalt aus. Noch heller aber funkelte der magische Schild.
    Aurelian durchmaß das leere Wohnzimmer mit schnellen Schritten, eilte über den Korridor und wurde von niemandem gesehen, weil Raffael Bois anderweitig beschäftigt war.
    Noch ein Korridor, eine Treppe…
    Und da war er!
    Stand mitten im Gang, seinen Kristall in der Hand, und war maßlos überrascht, als Aurelian auftauchte.
    »ERHABENER«, rief Aurelian ihn an. »Gib dich verloren, denn du bist in meiner Gewalt! Dein böses Spiel findet jetzt sein Ende…«
    Und der Schild leuchtete und schickte sich an, mit seinem weißen Zauber zuzuschlagen.
    ***
    Gryf packte Nicole, stieß sie vor sich her und rettete sich selbst mit einem wilden Sprung. Beide landeten katzengleich auf der festen Insel, die Zamorra mit der Dhyarra-Magie geschaffen hatte.
    Hinter ihnen krachten die Dämonenfäuste auf die Plattform und zerschmetterten sie. Bruchstücke flogen nach allen Seiten davon.
    Der Dämon war titanisch. Er überragte die Menschen haushoch, und aus seinen Nüstern stob Feuer. Wieder

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