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0306 - Die Träne des Teufels

0306 - Die Träne des Teufels

Titel: 0306 - Die Träne des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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höhnisches Lachen.
    Die Freude sollte umsonst sein. Das schwor ich mir.
    »Bleiben Sie um Himmels willen stehen!« rief ich van Doolen zu, »und rühren Sie sich nicht von der Stelle!«
    »Ja, ja!« hechelte er, »ganz bestimmt. Ich…«
    Was er noch sagte, hörte ich nicht mehr, da ich mich bereits auf dem Weg zur Tür befand.
    Etwa einen Schritt davor stoppte ich abrupt. Verdammt, ich kannte Wikka und wußte auch, daß sie so einfach nichts verloren gab. Sie würde sich zu wehren wissen und kämpfen.
    Ich hatte mich nicht getäuscht. Zuerst merkte ich es am Holz der geschlossenen Tür, Es begann zu vibrieren. Qualm drang aus der feinen Maserung, und im nächsten Augenblick sprang ich mit einem gewaltigen Satz zurück, denn die Tür brach in der Mitte auseinander.
    Eine große Öffnung wurde sichtbar.
    Aus ihr schoß ein Feuersturm.
    Ich war rücklings auf das Bett gefallen, starrte auf die kalten, blauroten Flammen, hörte ihr Fauchen und dazwischen die kreischende Stimme der Hexe.
    »Ich werde das Haus in eine Hölle verwandeln. Du sollst verrecken, Sinclair, verrecken…«
    ***
    Mandra Korab durchsuchte die Zimmer in Parterre, während sich Suko den Keller vornahm. Die Treppe hatte er hinter eine dunkel gebeizten Tür gefunden.
    Ein normaler Keller lag vor ihm. Dennoch war der Chinese vorsichtig.
    Das hatte ihn die Erfahrung gelehrt. Ein Angriff konnte urplötzlich erfolgen, ohne daß es zuvor irgendwelche Anzeichen gab.
    In den nächsten Minuten erkannte Suko, daß der Makler nicht nur ein Sammler kostbarer Steine, sondern auch ein großer Freund des Weines war.
    Was der Inspektor da an Flaschen in den unterschiedlich temperierten Räumen sah, war schon beachtlich. Vom besten französischen Rotwein bis zu einem klassischen Mosel war alles vorhanden. Auch der Keller wirkte nicht unheimlich. Es schien hier weder zu spuken noch gab es dunkle Ecken.
    Dennoch gab Suko nicht auf und suchte überall weiter. Er wollte sich später keine Vorwürfe machen.
    Unterdessen hatte sich Mandra Korab die große Diele über dem Keller vorgenommen. Auch in ihr verbarg sich nichts Geheimnisvolles, so daß Mandra nichts anderes übrig blieb, als sich um die Räume zu kümmern, deren Türen von der Halle abzweigten.
    Drei hatte er schon untersucht. Sie waren völlig normal. Niemand hielt sich darin auf, keiner hatte sich versteckt, und Mandra kamen die ersten Zweifel, ob sie nicht einem Phantom nachjagten.
    Er stieß die vierte Tür auf.
    Manche Leute besitzen mehrere Bäder. Auch Hendrik van Doolen schien dazu zu gehören, denn Mandra betrat ein elegant eingerichtetes Bad, das so groß und luxuriös wie ein normales Wohnzimmer war.
    Auch hier strahlte der Marmor in einem nahezu blendenden Weiß, das durch das Licht noch stärker hervorgehoben wurde. Die Wanne und die beiden Waschbecken waren dafür in Schwarz gehalten worden, so daß ein gewaltiger Kontrast entstand.
    Ein großer Spiegel bedeckte in seiner gesamten Breite beide Waschbecken. In seiner Fläche brach sich das Licht einer aus Kristallglas bestehenden Deckenleuchte.
    Mandra drehte drei Runden durch das Bad. Er fand auch hier nichts, was seinen Verdacht erweckt hätte.
    Sehen konnte er nichts, dafür etwas hören.
    Nämlich einen Schuß.
    Ziemlich dünn klang er an seine Ohren. Dennoch war Mandra Korab sicher, daß der Schuß innerhalb des Hauses aufgeklungen war. Für einen Moment blieb er stehen. Der Inder dachte an Suko. Vielleicht hatte der Inspektor im Keller etwas Wichtiges entdeckt.
    Rasch verließ Mandra das Bad. Als er in die große Halle trat, sah er von Suko nichts. Die Kellertür lag zudem entgegengesetzt; Mandra Korab wollte schon hinlaufen, als er das harte Geräusch aus der ersten Etage vernahm.
    Sofort blieb er stehen, drehte den Kopf und schaute die Stufen der Treppe hoch.
    War der Schuß auch in der ersten Etage aufgeklungen? Dann konnte eigentlich nur John gefeuert haben, es sei denn, der oder die Gegner hatten ebenfalls eine Waffe besessen.
    Noch blieb die Treppe leer. Mandra Korab richtete seine Blicke auf die Stufen. Er lauschte. Ja, die Tür war geklappt. Eigentlich hätte dieses Geräusch noch eine andere Reaktion hinter sich herziehen müssen.
    »Ich werde das Haus in eine Hölle verwandeln. Du sollst verrecken, Sinclair! Verrecken!«
    Mandra Korab zuckte zusammen, als er die haßerfüllte und sich fast überschlagende Frauenstimme vernahm. Wer da genau gesprochen hatte, wußte er nicht. Jedenfalls war es eine Frau gewesen, die den Geisterjäger

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