Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0306 - Die Träne des Teufels

0306 - Die Träne des Teufels

Titel: 0306 - Die Träne des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
John Sinclair kennen mußte.
    Eine Frau und eine Feindin!
    Mandra dachte darüber nach, wer alles in Frage kam. John hatte viele Feinde, aber der Inder glaubte plötzlich zu wissen, wem die Stimme gehörte.
    Auch er hatte sie schon vernommen.
    Damals, auf der kleinen Insel, wo die Hexen ein Fest feierten und Johnny Conolly hinrichten wollten. [3] Nicht nur Jane Collins war dabei gewesen, auch eine andere.
    Ihre Chefin.
    Wikka!
    Ja, ihr gehörte die Stimme. Aber wieso war sie hier? Was sollte sie in diesem Haus? Und in welch einer Verbindung stand sie zu dem Diamanten, der auch die Träne des Teufels genannt wurde?
    Das alles schoß Mandra Korab durch den Kopf. Eine Lösung des Rätsels wußte er auch nicht. Das war im Augenblick auch zweitrangig. Es zählte Wikka.
    Der Inder lief so weit vor, daß er nur einen halben Schritt von der untersten Stufe entfernt stehen blieb. Er hatte sein Jackett geöffnet. Der Gurt, in dem vier der sieben Dolche steckten, lag frei.
    Korab krauste die Stirn, preßte die Lippen zusammen und konzentrierte sich auf die folgenden Ereignisse. Dabei glaubte er, ein Fauchen zu vernehmen.
    Arbeitete Wikka wieder mit ihrem so bekannten und berüchtigten Hexenfeuer?
    Wenn ja, mußte er dem Geisterjäger unter Umständen zur Seite stehen.
    Deshalb war es müßig, vor der Treppe zu warten. In der ersten Etage konnte er sich nützlicher machen.
    Es kam nicht mehr dazu.
    Wikka erschien.
    In der Hand hielt sie die Träne des Teufels!
    Mandra Korab zog den ersten Dolch…
    ***
    Die verdammte Tür schien im Zeitlupentempo auf mich zuzufliegen.
    Ich lag noch immer auf dem Bett, spürte unter mir die weiche Decke, die von meinem Gewicht eingedrückt wurde und kam nicht so rasch in die Höhe, wie die Tür auf mich zuflog.
    Und mit ihr die Flamme.
    Sie war durchsichtig, und für einen Moment sah ich noch die Gestalt der Hexe, die jetzt irgend etwas in den Händen hielt und es aufklappte.
    Sie drehte den Gegenstand, ich sah ein Gleißen und Funkeln, und mir war klar, daß es sich nur um die Träne des Teufels handeln konnte.
    Hoch kam ich nicht mehr. Ich wäre genau in die Flammen gestürzt.
    Aus dem Hintergrund vernahm ich das Greinen des Maklers, und ich wälzte mich gedankenschnell zur Seite. Genau in dem Moment, als der höllische Flammenhauch über das Bett streifte und die Tür zu Boden krachte.
    Die Flamme erfaßte mich nicht. Ich hörte noch ihr Fauchen, aber sie schaffte es auch nicht, das Bett in Brand zu setzen. Wikka konnte das Höllenfeuer so dirigieren, daß es nur lebende Wesen erfaßte und andere Dinge in Ruhe ließ.
    Es war gut gewesen, daß ich mich so schnell herumgewälzt hatte, so konnte ich reagieren, als die Flamme sich drehte und zum Bettrand fauchte. Ich federte in die Höhe, sprang zurück und baute mich schützend vor dem schluchzenden Makler auf, um ihn mit meinem Körper zu decken.
    Was wir hier erlebten, war Magie in Reinkultur. So etwas konnte man nicht erklären, das mußte man einfach gesehen haben. Eine Flamme, die wanderte, die sich selbst zu dirigieren schien und dennoch unter Kontrolle stand, denn ich wußte genau, daß sie von Wikka auf telekinetischem Weg gelenkt wurde.
    Sie würde sicher ihr Ziel finden. Das waren in diesem Fall der Makler und ich.
    Falls ich nichts dagegen unternahm.
    Normales Feuer kann man mit Wasser löschen. Hier würde uns so etwas nichts nutzen, da mußte ich schon andere Dinge einsetzen.
    Höllenfeuer ließ sich mit dem Gegenmittel bekämpfen, das ähnlich wirkte wie Wasser.
    Ich hatte dafür das Kreuz.
    Der Mann hinter mir drehte durch. In seiner Angst wußte er nicht, was er machte. Er warf sich vor und umklammerte, Angst in den Augen, meine Oberarme.
    »Retten Sie mich!« schrie er. »Retten Sie mich!« Er sprach in einem Kauderwelsch, daß ich nur halb verstand.
    »Loslassen!«
    Er bekam meinen Befehl mit, dachte allerdings nicht daran, sich an ihn zu halten.
    Ich schüttelte mich. Er hielt fest. Auch als ich die Bewegungen verstärkte, ließ er nicht los.
    Schließlich war ich es leid und griff zum letzten Mittel. Hart trat ich nach hinten aus und traf sein Schienbein. Ich hörte den Schmerzlaut, schloß selbst für einen Moment die Augen, vernahm noch ein Stöhnen, dann rutschten die Arme des Mannes von meinen Schultern ab.
    Endlich…
    Die Flamme war bereits gefährlich nahe herangekommen. Es wurde Zeit, daß ich ihr mein Kreuz entgegenhielt, damit ich sie stoppen konnte. Nach links tauchte ich weg, denn dort hatte ich ein wenig mehr

Weitere Kostenlose Bücher