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0306 - Keine Rettung für Schlachtschiff OMASO

Titel: 0306 - Keine Rettung für Schlachtschiff OMASO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kristall gelandet. Sie steht jetzt unmittelbar neben der Space-Jet von Major Hagenty."
    „Danke, Mister Abner. Aber was Sie mir da erzählen, ist schon ein alter Hut. Sie vergessen anscheinend, daß Sie selbst mir die Bilder von Ihrer Zentrale übertragen." Ungemein sarkastisch blickte Dentcher auf Abner, dem die Röte ins Gesicht schoß. Dann setzte der Kommandant hinzu: „Hat sich Salmon schon gemeldet?"
    „Das ist es ja gerade, weshalb ich Sie anrufe, Sir." Auf Abners Gesicht erschien Ratlosigkeit. „Die Korvette hat sich bis jetzt überhaupt noch nicht gemeldet. Obwohl ihr Bericht schon da sein müßte."
    „Sie sind ein Pedant, Mister Abner." Clark Dentcher wußte nicht, ob er lachen sollte. „Vor genau fünfunddreißig Sekunden hat die OK-3 aufgesetzt, und schon verlangen Sie einen Bericht!"
    „Das ist nun einmal so üblich, Sir." Abner war nicht im mindesten berührt.
    „Das weiß ich - trotzdem bleiben Sie ein Pedant." Und dann: „Haben Sie eine Idee, weshalb die OK-3 nicht antwortet?"
    „Nun, wenn Sie mich fragen! Ich fand es schon merkwürdig, daß Major Hagenty vier Minuten lang, vom Augenblick an, als er den Kristall betrat, keine Antwort gegeben hatte. Ich maß dem aber noch wenig Bedeutung bei. Aber die Tatsache, daß die OK-3 ebenfalls schweigt, nachdem sie auf dem Kristall gelandet ist, dürfte meines Erachtens nach bedenklich sein."
    „Weshalb finden Sie das bedenklich, Major? Lassen Sie sich doch nicht jedes Wort einzeln aus der Nase ziehen." Dentcher blickte ungehalten auf David Abner.
    „Das, Sir", antwortete der Chef der Orterzentrale, „kann ich selbst nicht genau definieren. Es ist mehr ein vages Gefühl, daß uns von dem Kristall Unheil droht."
    „Mit Gefühlen kann ich absolut nichts anfangen, das wissen Sie sehr genau. Was ich brauche, sind Tatsachen, konkrete Beweise. Aber lassen Sie mich eine Frage stellen: Was ist mit Hagenty? Ist wenigstens er zu hören?"
    „Phil Hagenty spricht", bestätigte Major Abner. „Er gibt uns einen Bericht über die Landung der OK-3."
    „Was, so frage ich Sie, wollen Sie noch mehr? Salmon wird bei seinen Leuten sein und darüber wachen, daß keines seiner unersetzlichen Geräte kaputt geht. Leutnant Pallenberg hingegen wird mehr als genug mit der Landung zu tun haben. Geben Sie ihm also noch einige Minuten Zeit; die beiden werden sich von allein melden."
    „Verstanden, Sir." Abners Bild verschwand aus der Ecke des Sichtschirmes.
    Oberst Clark Dentcher blickte überlegend auf den Schirm; er war mit unfreundlichen Gedanken beschäftigt.
    Täuschte er sich, oder hatte in Major Abners Worten wirklich ein versteckter Vorwurf gelegen? War der Chef der Funk- und Orterzentrale vielleicht nicht zufrieden, daß er, Dentcher, nicht gleich das ganze Schiff in Alarmbereitschaft versetzte, nur weil der Bericht der Korvette noch nicht hereingekommen war?
    Wieder legte er sich - zum wievielten Male? - die Frage vor, ob er bis jetzt richtig gehandelt hatte?
    Wenn nein, was war dann falsch an seinen Entscheidungen?
    Konnte es sein, daß er vorschnell reagiert hatte, als er sich von Hagenty überrumpeln ließ und ihm die Erlaubnis gab, sich den Kristall aus nächster Nähe anzusehen?
    War es weiter falsch, so bedingungslos dessen Worte über jene unwahrscheinliche Entdeckung Glauben zu schenken? Wenn ja, so war es sicher auch ein Fehler, Salmon Peruton zu gestatten, der Sache auf den Grund zu gehen ...
    Clark Dentcher strich sich über die Stirn.
    Kommandant eines Schlachtschiffes zu sein hieß: Verantwortung tragen.
    Es hieß aber auch: Einsamkeit. Ein einsamer Mann mußte einsame Entscheidungen treffen.
    Weshalb nur? erhob sich die Frage in ihm.
    Du hast es so gewollt. Die Antwort.
    Die Ursache ...
    Zurück! Noch weiter zurück! Da war sie, die Erinnerung. Die Erinnerung an die Slums von Groß-Angeles, an schmutzige Straßenzüge. Kalter Wind, der durch modrige Blätter fuhr. Kampf von frühester Jugend an um Selbsterhaltung. Selbstbehauptung. Das bewußte Wollen, die Vergangenheit abzustreifen, mehr zu sein, mehr zu scheinen. Brennender Ehrgeiz. Die Jahre des Lernens bis zur Erschöpfung. Dann: Erster Triumph. Das College. Aber auch hier Kampf. Kampf um Selbstbehauptung; zu viele drängten sich nach vorn.
    Aber er hatte die harte Schule schon hinter sich; der Kampf war in Fleisch und Blut übergegangen.
    Deshalb: Anerkennung. Neidvoll, hinterhältig; doch immerhin Anerkennung...
    Es klopfte. Das Innenschott glitt zur Seite. Eine Ordonnanz trat über die

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