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0307 - Die letzte Kugel für den Boß

0307 - Die letzte Kugel für den Boß

Titel: 0307 - Die letzte Kugel für den Boß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die letzte Kugel für den Boß
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Cross waren bis auf zehn Schritte an Canogan herangegangen. Wieder lachte der Verbrecher mit dem Babygesicht leise auf.
    »Nahe genug, Stan, Berryl!«, sagte er. »Ich kann es auch gleich hier erledigen.«
    Obwohl ich nicht mehr von ihm erkennen konnte als die Umrisse seiner Gestalt, nahm ich die Bewegung seines rechten Armes wahr. Der Scheinwerfer eines vorbeifahrenden Wagens glitt, gebrochen von den Bäumen, über den Platz. Einen Sekundenbruchteil lang warfen die Gestalten der Männer lange, schwarze Schatten.
    Worth und Cross waren wie angewurzelt stehen geblieben.
    Worth schrie laut: »Larry…, du willst doch nicht…«
    Ich hatte den Finger am Drücker.
    »Hände hoch, Canogan!«, brüllte ich. »’raus aus der Schusslinie, Cross!«
    Canogan fuhr herum, geschmeidig wie eine Schlange. In seiner Hand blitzte es auf. Ich hatte sorgfältig gezielt. Und ich feuerte gleichzeitig mit dem Mörder, aber das Licht war zu unsicher, und ich traf ihn nicht. Seine Kugeln schlugen in den Cadillac ein.
    Cross ließ sich fallen. Canogan warf sich rücksichtslos in die Büsche. Viermal noch bellte seine Kanone. Cross schoss, und ich feuerte noch einmal, bevor ich die Tür aufstieß und aus dem Wagen sprang.
    Wörth schrie auf.
    »Ich bin getroffen!«, jaulte er.
    Ich erreichte den Rand des Platzes, hörte das Brechen von Zweigen und Ästen - Geräusche die sich rasch entfernten.
    Es war sinnlos, Canogan zu verfolgen. Zum zweiten Mal war er mir durch die Lappen gegangen.
    Cross erhob sich.
    Sein Atem ging keuchend. »Dieser Hund!«
    Stanley Worth wimmerte, aber er stand auf den Füßen.
    »Es hat mich erwischt.«
    »Wo?«
    »Am Bein! Hier oben am Bein!«
    »Cross, nimm das Steuer! Los, Stan, leg einen Arm um meine Schulter. Wir müssen hier weg. Es treiben sich genug Cop-Streifen nachts im Central Park herum.«
    Ich packte den Gangsterchef in den Fond des Cadillac. Der Motor sprang an. Canogans Kugeln hatten offenbar nur die Karosserie durchschlagen.
    Cross fuhr den Wagen zum Pier 75 zurück. Zum zweiten Mal fuhren wir den Cadillac in den Schuppen. Worth jammerte, wir sollten nach seiner Verletzung sehen. Es stellte sich heraus, dass Worth nur einen Streifschuss am Oberschenkel erwischt hatte.
    ***
    Der Mann legte den Hörer des Telefons auf die Gabel zurück.
    »Er gibt zu, dass Slade noch lebt«, sagte er. »Auch die beiden anderen Jungs aus Frisco, Cash und Brought, scheinen den Cops lebendig in die Finger gefallen zu sein. Jedenfalls haben die Bullen Stanleys Wörths Haus in der Brighton Beach Avenue durchsucht und verriegelt. Worth und seine Leute halten sich in dem Lagerhaus auf den Pier 75 versteckt, und Slade ist bei ihnen. Ich wette, er hat das gestern schon gewusst. Er hat uns mächtig angelogen.«
    Der andere stand am Fenster und blickte auf die nächtliche New Yorker Straße hinunter.
    »Ich fürchte, er sagt immer noch nicht die volle Wahrheit.«
    »Schick ihm Pa Tai.«
    »Noch nicht«, antwortete der Mann am Fenster. »Wenn wir Worth und seine Leute aus der Gefahrenzone bringen können, kann der größte Teil des Geschäftes weiterlaufen. Er hat sich gut getarnt, auch Worth gegenüber. Aber ich weiß nicht, ob seine Tarnung wirklich noch intakt ist, und zwar einem Mann gegenüber.«
    »Slade?«
    »Ja, ich wüsste sonst nicht, warum er so scharf darauf ist, Slade aus dem Weg zu räumen.«
    Der Mann legte die Hand gegen die Fensterscheibe und trommelte mit den Fingern dagegen.
    »Ruf Pa Tai an«, sagte er. »Er soll Sarowsky zum Pier 75 bringen, aber Pa Tai soll sich vorsichtig im Hintergrund halten. Ich habe eine Ahnung, als würde es bei dieser Begegnung zweiter alter Freunde Überraschungen geben.«
    Der andere griff zum Telefon.
    ***
    Ich wurde von einem Klopfen geweckt, einem ganz normalen, fast schüchternen Klopfen an die Außentür der Baracke.
    Ich raffte mich auf, ging zum Fenster und zog den Vorhang zur Seite, aber das Fenster war so angebracht, dass ich den Platz vor der Tür nicht sehen konnte. Ich sah lediglich die drei Anstreicher, die gerade im Begriff waren, ihre Arbeit an dem Kran aufzunehmen.
    Das Klopfen wiederholte sich.
    Ich schob die 42er in die Jackentasche und öffnete die Tür.
    Draußen stand ein mittelgroßer Mann, der die linke Schulter hochgezogen hielt. Er hatte ein mageres, faltiges, hässliches Gesicht mit einer spitzen und schiefen Nase. Auch sein Gesicht war auf eine seltsame Weise schief.
    Er grinste und zeigte seine schadhaften Zähne.
    »Ich suche ’nen alten Freund von mir«,

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