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0307 - Die letzte Kugel für den Boß

0307 - Die letzte Kugel für den Boß

Titel: 0307 - Die letzte Kugel für den Boß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die letzte Kugel für den Boß
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ihn gewesen. Aber solange ich lebe, habt ihr ’ne Garantie dafür, dass Rowfield früher oder später Dollars genug herausrücken muss.«
    Worth hob den Kopf. Cross sah mich scharf an.
    »Wieso?«, fragte Stanley.
    »Weil ich weiß, wer Rowfield ist. Weil ich sein wirkliches Gesicht kenne.«
    War das ein Bluff? Nun ja, vielleicht ein halber Bluff, aber er tat seine Wirkung.
    Worth schoss von seinem Stuhl hoch.
    »Wer ist er?«, fragte er.
    Ich grinste ihn an. »Wenn ich es dir sagen würde, hättest du es nicht mehr nötig, mich am Leben zu lassen. Ich werde es für mich behalten.«
    »Aber wie können wir ihn dann zwingen, uns aus New York herauszuhelfen?«
    »Rowfield hat unserem Freund Cross doch einen so schönen Vorschlag gemacht, nicht wahr, Berryl? Killt mich, und er wird zahlen? Stimmt doch?«
    »Warum fragst du, wenn du es ohnedies weißt?«, knurrte Cross.
    »Okay, wenn er wieder anruft, sagst du ihm einfach, ihr hättet mich erledigt, und ich läge bereits mit zwanzig Pfund Eisen am Bein auf dem Grund des Hudsons. Dann forderst du ihn auf, er solle zum Pier herauskommen und die Dollars gleich mitbringen. Warten wir ab, ob er dazu bereit ist.«
    Ich wechselte die 42er Pistole in die linke Hand über und tastete meine Taschen nach Zigaretten ab, aber ich fand nur noch ein leeres Päckchen. Ich knüllte es zusammen und warf es auf den Boden.
    »Hat einer von euch noch ’ne Zigarette?«
    Worth untersuchte mechanisch seine Taschen und schüttelte den Kopf. Cross machte sich nicht die Mühe, nachzusehen.
    »Wir brauchen ein paar Konserven, Zigaretten und auch ein paar Flaschen Whisky«, stellte ich fest. »Wenn wir Pech haben, müssen wir uns noch ein paar Tage hier aufhalten. Wir können nicht von der Luft leben.« Ich rieb mir das Kinn. Die Stoppeln knirschten. »Einen Rasierapparat brauchen wir auch, sonst verhaftet uns, wenn wir uns auf die Straße wagen, der erste beste Cop, und zwar nicht, weil er unsere Steckbriefe kennt, sondern wegen Landstreicherei! Wer geht?«
    Worth und Cross zeigten wenig Lust, sich auf die Straße zu wagen. Ich wiederum wäre gern gegangen, allein schon, um eine Gelegenheit zu finden, mit dem FBI zu telefonieren, aber ich wagte wiederum nicht, die beiden Gangster aus den Augen zu lassen. Schließlich einigten wir uns darauf, einen von den Gorillas zu schicken.
    Er hieß Rudder und stammte aus Denver, und Worth war daher der Meinung, das FBI würde sicherlich kein Bild des Burschen auftreiben können, und Rudder wäre daher vor einer Entdeckung am sichersten.
    Ich ließ sie bei der Meinung. Rudder zog los. Zwar arbeiteten die Anstreieher noch im Gerüst des Krans, aber sie schienen ihn nicht zu beachten. Der Lastwagen war abgefahren und sonst schien sich niemand auf Pier 75 zu befinden.
    Es dauerte fast zwei Stunden, bis Rudder zurückkam, beladen wie eine Hausfrau nach einem Einkauf im Supermarkt. Die Whiskyflaschen wurden ihm als Erstes aus den Händen gerissen. Rudder fluchte und sicherte sich selbst eine Flasche. Er, sein Kumpan und auch der angeschossenen Gangster machten sich in einer Form über den Alkohol her, dass ihnen das Zeug im Handumdrehen ins Gehirn stieg. Rudder selbst wurde zeitweise mächtig laut. Cross ging hin und schloss ihm mit einem furchtbaren Fausthieb das Maul, und obwohl Rudder fast einen Kopf größer war als der andere, wagte er nicht zurückzuschlagen.
    Auch Worth trank, mäßiger zwar als seine Gorillas, aber immer noch zu viel, und kurz nach Mittag war er nahe daran, das heulende Elend zu kriegen. Cross nahm ihm die Flasche weg. Er und ich, wir waren die einzigen, die den Whisky nicht anrührten. Wir hielten uns an die Konserven. Ich bastelte eine Verbindung für den elektrischen Rasierapparat zur Lichtleitung und schabte mir die Stoppeln aus dem Gesicht.
    Die Stunden vertröpfelten. Als es wieder zu dunkeln begann, wuchs die Spannung, aber erst nach zehn Uhr läutete das Telefon.
    Worth, der die letzte Stunde wie ein gefangenes Tier in dem Raum auf und ab gegangen war, verhielt mitten im Schritt. Dann warf er sich herum und stürzte zum Apparat.
    Cross kam ihm zuvor. Er riss den Hörer so hastig aus der Gabel, dass der Apparat um ein Haar umgestürzt wäre.
    »Ja«, stieß er hervor. Dann, nach einer kleinen Pause: »Ja, ich bin es, Cross.«
    Ich blieb ruhig auf meinem Stuhl sitzen. Ich hörte wie Berryl Cross auf eine Frage antwortete: »Ja, es ist alles erledigt.«
    Offenbar noch einmal fragte der Anrufer, denn Cross schrie: »Ja, er ist

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