0307 - In der Lavahölle
Ash-Naduur!« sagte Professor Zamorra erregt.
»Angenehme Reise!« grunzte Lucifuge Rofocale. Dann schien seine Gestalt zu verschwimmen.
»Und wie gelange ich dahin?« wollte Professor Zamorra wissen.
»Nach Deutschland kommst du mit dem Auto!« kicherte er aus der langsam verblassenden Gestalt. »Und wenn du zu den Felsen von Ash-Naduur willst -dann mußt du durch ein Weltentor gehen.«
»Ich habe einen besseren Vorschlag. Du wirst mich hinbringen!« sagte Professor Zamorra langsam.
»Ein weißer Magier, der sich vom Teufel durch die Lüfte tragen läßt!« höhnte Satans Ministerpräsident.
»Es gab sehr fromme Männer, die der Legende nach den Teufel zwangen, ihnen zu Diensten zu sein!« zeigte sich Professor Zamorra wissend. »Hast du denn nicht vernommen, daß Asmodis in Gefahr ist?«
»Mit Schwund muß man rechnen. Es gibt jede Menge Bewerbungen auf den Thron der Finsternis!« sagte Lucifuge Rofocale. »Der Teufel kennt keine Dankbarkeit. Auch Asmodis ist zu ersetzen!«
»Aber du kannst ihn doch nicht im Stich lassen!« rief Nicole Duval.
»Asmodis ist schlau und gerissen. Er hilft sich selbst am besten!« gab ihr Lucifuge Rofocale zu verstehen. »Doch wenn ihr es für so wichtig erachtet, diesen Kristall zu besitzen, dann werde ich dich hintragen, Zamorra. Und auch zu den Felsen von Ash-Naduur - jenseits von Zeit und Raum!«
»Du wirst uns hintragen!« sagte Professor Zamorra mit fester Stimme und wies auf Nicole Duval. Doch Lucifuge Rofocale wiegte den Schädel.
»Nein!« grollte er dann. »Sie wird hier bleiben. Auf Château Montagne!«
»Ich brauche sie! Sie ist meine beste Gefährtin im Kampf. Sie bildet mit dem Amulett das FLAMMENSCHWERT!« drängte Professor Zamorra. Doch er wußte, daß er den Macht-Dämon nicht zwingen konnte. Das Amulett machte keine Anstalten, selbständig gegen Lucifuge Rofocale vorzugehen.
»Verteidige uns gegen die Gefahr, die uns angreift!« hatte Zamorra dem Amulett befohlen. Deshalb blieb die Silberscheibe ohne besondere Aktivität.
Denn der Dämonenherrscher machte keine Anstalten, die beiden gefürchteten Höllengegner anzugreifen. Wer wußte, ob sich das Amulett zum derzeitigen Zeitpunkt gegen Satans Ministerpräsident als zu schwach erweisen würde. Außerdem war derzeit nicht der Augenblick der großen Auseinandersetzungen.
Sie würden der DYNASTIE und ihren wahnwitzigen Machtansprüchen in die Hände arbeiten, wenn sie sich jetzt bekämpften. Professor Zamorra wußte das - und Lucifuge Rofocale auch.
»Du brauchst sie nicht Zamorra!« dröhnte die Stimme des Dämonenherrschers. »Nicht in diesem Kampf. Sie soll nach Château Montagne zurückgehen!«
»Du weißt genau, daß mein Domizil jetzt ungeschützt ist. Du willst mich mit ihrem Leben erpressen, Lucifuge Rofocale!« knirschte Professor Zamorra erbittert.
»Wie gut du den Teufel doch kennst!« lächelte Satans Ministerpräsident bösartig. »Wenn du falsches Spiel treibst, dann zerre ich sie in die Hölle. Vor meinem Thron wird sie die Qualen der Ewigkeit leiden.«
»Ich war schon öfter in der Hölle Und bin immer wieder hinausgekommen!« sagte Nicole Duval selbstbewußt.
»Nicht als Sklavin des Lucifuge Rofocale!« fauchte das Teufelswesen. »Asmodis nahm dich mit sich, damit du ihm gegen seinen Feind Leonardo helfen solltest. Und Belial war ein Narr, der nicht halten konnte, was er einmal in seinem Besitz hatte! Mir jedoch entkommst du nicht!«
»Es sieht so aus, als ob er alle Trümpfe in der Hand hält!« zuckte Nicole die Schultern. »Ich soll also untätig auf Château Montagne rumsitzen und warten, bis Zamorra zurück kommt!«
»Du kannst schon mal Kaffee kochen für die Siegesfeier!« versuchte Professor Zamorra einen Scherz.
»Albernes Gefasel!« brauste Lucifuge Rofocale auf. »Jetzt ist nicht Zeit zum Reden, sondern zur Tat. Holen wir den Kristall. Und dann zu den Felsen von Ash-Naduur. Bist du bereit, Zamorra?«
Der Meister des Übersinnlichen nickte.
»Du wirst erlauben, daß ich Nicole noch einmal - vielleicht zum letzten Male, küsse!« sagte er leise.
»Gefühlsduseleien, die nur Menschen einfallen!« knurrte Satans Ministerpräsident. »Bei uns in der Hölle übergeht man das und tut gleich etwa anderes!«
»Darum ist es auch die Hölle!« sagte Nicole spitz. »Ohne Liebe und Zärtlichkeit ist die Vereinigung von zwei Menschen keine Erfüllung!«
»Menschliche Logik. Frauenlogik!« knurrte der Teufel. »Die Schlange hätte damals im Paradies was anderes tun sollen, als Eva
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