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0307 - In der Lavahölle

0307 - In der Lavahölle

Titel: 0307 - In der Lavahölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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auf die Äpfel aufmerksam zu machen. Seit der Vertreibung aus dem Paradies haben wir mit den Evastöchtern nur noch Ärger. Und es gibt genügend verheiratete Männer, die keine Angst mehr vor Hölle und Teufeln haben, weil sie schon im Leben von ihrer besseren Hälfte gepiesakt werden. Na, was soil’s! Dann gehen sie in die Kneipe und trinken - und für Trunkenbolde hat der Teufel schon immer eine Schwäche gehabt!«
    Doch die Stimme des Höllenwesens war so leise, daß Zamorra und Nicole ihn nicht verstanden. Die beiden hatten sich eng aneinander gepreßt.
    »Komm wieder!« bat Nicole Duval.
    »Ganz sicher. Ich komme zurück!« sagte der Meister des Übersinnlichen voll Zuversicht. In seinen Zügen lag ein entschlossener Zug.
    »Ich werde auf dich warten!« flüsterte die zierliche Französin. »Und sollte es eine Ewigkeit dauern!«
    Ihre Lippen fanden sich und verschmolzen zu einem lang anhaltenden Kuß. Zamorra spürte, wie Nicoles graziler Körper unter seinen Händen bebte.
    Entschlossen machte er sich aus ihrem Griff frei.
    »Hüte mir Château Montagne. Und vergiß nicht, wann Kolumbus Amerika entdeckt hat. Das komplette Datum und die Uhrzeit!« sagte Professor Zamorra. Nicole Duval nickte. Sie hatte verstanden.
    Nur Lucifuge Rofocale ahnte nicht, was diese belanglos klingenden Worten bedeuteten.
    »Gib mir deine Hand, Zamorra. Und konzentriere dich auf eine grüne Wiese wie diese hier. Und nun - komm!« Mit dem letzten Wort des Teufels war Lucifuge Rofocale mit Professor Zamorra verschwunden.
    Nicole Duval war allein.
    Sie wußte, daß sie jetzt keine Sekunde zögern durfte. Professor Zamorra hatte die letzten Tage mit der Programmierung der EDV-Anlage genützt.
    Das Datum und die Uhrzeit, als durch einen Kanonenschuß von der »Pinta« Land gemeldet wurde, sind heute noch bekannt. Der Augenblick, als Kolumbus Amerika entdeckte.
    Nicole Duval war sicher, daß diese Zahlenkombination der Schlüssel zu einem ganz besonderen Geheimnis des Parapsychologen waren…
    ***
    Die Gestalt neben Professor Zamorra hatte sich verändert. Lucifuge Rofocale hatte eine Tarnexistenz angenommen, die Asmodis bevorzugte. Der Höllengebieter wollte nicht unnötig auffallen.
    Er trug jetzt einen nach Maß geschneiderten, dunklen Nadelstreifenanzug, an dem der feuerrote Schlips als Zeichen der Hölle völlig unästhetisch wirkte. In der Umgebung war diese Kleidung jedenfalls völlig absurd.
    Sie standen auf einer Wiese, umgeben von gescheckten Kühen, die erschrocken zurückwichen. Angst starrte aus großen schwarzen Augen.
    In der Ferne war eine mittlere Kleinstadt zu sehen. Staufen im Breisgau. Die Stadt, in der vermutlich im Jahre 1540 Doktor Johannes Faustus bei einem alchimistischen Experiment ums Leben kam. Alte Chroniken wollen wissen, daß er im Dienste des Freiherrn Anton von Staufen stand und in seinem Aufträge aus Blei Gold hersteilen sollte. Zweiundsechzig Jahre soll er damals alt gewesen sein, als er von einer Detonation zerrissen wurde.
    Für die Menschen der damaligen Zeit ein sichtbarer Beweis, daß ihn der Teufel selbst geholt habe. Doch das wußte Professor Zamorra jetzt besser. Er wollte jedoch in diesem Augenblick nicht über diese rätselhafte Figur der Renaissance nachdenken.
    »Wo finden wir den Kristall?« fragte er den Teufel. Lucifuge Rofocale wies auf die Stadt.
    »Dort!« sagte er dann. »Verlaß dich auf mich. Ich rieche ihn schon. Hast du nie davon gehört, daß der Teufel vorzüglich Schätze zu finden weiß?«
    »Es ist weit bis dorthin!« sagte Professor Zamorra.
    »Wir werden fahren!« knurrte der Teufel und streckte die Hand aus. »Denke dir ein solches Gefährt, das ihr Menschen Auto nennt!«
    Professor Zamorra ahnte, was jetzt kam. Automatisch dachte er an einen Rolls Royce. So einen, wie er ihm immer vorgeschwebt hatte und wie ihn Ted Ewigk fuhr. Grünleuchtende Energie schoß aus Lucifuge Rofocales Fingern hervor.
    Aus dem Nichts heraus entstand die Silhouette eines solchen Luxuswagens aus dem Lande der britischen Majestät. Doch im nächsten Augenblick verzerrten sich die Konturen.
    Was entstand, war eine silbergraue Mercedeslimousine. Lucifuge Rofocale grunzte zufrieden.
    »Es ist besser, wenn wir nicht zu auffällig hier erscheinen!« sagte der Teufel dann wie entschuldigend. »Dieser Wagen macht uns unauffällig!«
    »So ein Auto hatte ich schon!« sagte Professor Zamorra etwas enttäuscht.
    »Wäre dir ein Volkswagen lieber gewesen? Oder eine Ente?« fragte Lucifuge Rofocale gehässig,

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