0307 - In der Lavahölle
Macht haben, würden auf ein außerirdisches Raumschiff das Feuer eröffnen lassen. Oder sie würden die Wesen eines fremden Planeten in die Versuchslabors stecken wie die Kaninchen. Aber es wächst eine neue Generation heran, die bereit sein wird. Sie wird die Hand zum Friedensgruß erheben, wenn die Fremden aus dem Weltall kommen. Vielleicht erleben wir es noch!«
»Diese Antriebseinheiten in Sektor Chirion!« sagte Michael Ullich statt einer Antwort als er sah, daß aus dem Nichts einige starke Düsen entstanden, die zu den Schubsystemen des Räumers gehörten. Mehrere Tentakelarme ringelten sich darum und hoben die entstandenen Metallstücke hoch. Michael Ullich gab die Kodierung für die Montage. Auch Carsten Möbius wandte srch wieder seinen Schaltkreisen zu. Um ihn herum entstand die innere Zentrale des Räumers.
Unzählige Knöpfe und Hebel wurden in ein gigantisches Schaltpult eingebaut. Die seltsam geformten Finger der Kreaturen ließen sich wie Werkzeug benutzen. Immer aufs Neue entstanden Bauteile. Rahmen für die Schaltmechanik; Drähte und Schirme für Monitore. Schaltrelais und Kabelstränge, die von den Kreaturen nach Anweisungen zusammengefügt wurden.
Auch zwei bequeme Pilotensessel entstanden. Und ein hochfloriger Teppich, auf dem der Wolf liegen sollte.
Stunde um Stunde dauerte die Arbeit. Doch was hier Minuten in Anspruch nahm, hätte bei Menschen Monate angestrengter Arbeit erfordert.
Als Carsten Möbius zu Merlin hinauf blickte, sah er, daß der Weise von Avalon tief über den Plänen konzentriert war, die frei vor seinen Augen schwebten.
Mit seinen Händen hielt er die Hände von Gryf und Teri Rheken, die dadurch ihre ganze Druidenkraft in ihn einfließen ließen. Gryf und Teri hatten die Augen geschlossen und schienen zu träumen. Doch der Junge ahnte, welch ungeheuere Willenskraft sie in Merlin einfließen ließen.
Die Kreaturen arbeiteten lautlos. Nur das Klirren der Bauteile und das Schürfen von Metall auf Stein war zu vernehmen. Dazu noch die wenigen Worte, die Michael Ullich und Carsten Möbius miteinander wechselten.
Und das Schnarchen eines mächtigen Grauwolfs aus den Steppen Sibiriens.
Fenrir hielt die Zeit für gegeben, ein Nickerchen zu halten…
***
»Wo sind wir hier?« fragte Professor Zamorra verwirrt. Sie waren einige Male in verschiedenen Gegenden gesprungen. Stets waren es Wiesen, die sich immer mehr zu öden Steinflächen veränderten. Professor Zamorra erkannte, daß sie sich kurzfristig in den Schluchten des jugo- slawischen Balkans aufhielten und dann in die Öde einer spanischen Sierra gelangten. Jetzt tauchten sie aus dem Nichts in einer wilden Felslandschaft auf. Vor ihnen wölbte sich ein Berg empor, von dessen Gipfel ein rötlicher Schimmer zuckte.
»Wir sind einige Meter vom Krater des Ätna, des größten tätigen Vulkans auf Sizilien!« belehrte ihn Lucifuge Rofocale. »Wie ich sehe, steht der Vulkan mal wieder vor einem Ausbruch!«
»Also war es ein Trick, mit dem du mich aus dem Weg räumen willst!« sagte Professor Zamorra. »Der Ausbruch wird in wenigen Minuten erfolgen. Zu schnell, als daß ich fliehen könnte. So brauchst du mich nicht anzugreifen!«
»Faszinierende Idee!« nickte der Höllenherrscher. »Bevor du mich mit dem Amulett angreifen kannst, bin ich verschwunden. Und von dir, großer Feind der Hölle, wird nicht viel übrig bleiben, wenn dich glutflüssige Lava eingeschlossen hat!«
»Ein teuflischer Einfall!« stieß Professor Zamorra hervor. Dann ergriff er das Amulett mit beiden Händen und hielt es dem Dämonenherrscher entgegen.
»Bekämpfe meinen Feind!« befahl er scharf. Wenn er schon sterben mußte, dann sollte auch die Hölle einen großen Verlust erleiden.
Doch Merlins Stern blieb kalt und nur das grünliche Leuchten, das den Dämonen anzeigte, war zu erkennen.
»Wenn du mir schaden willst, dann mußt du den Befehl anders formulieren!« sagte Lucifuge Rofocale salbungsvoll. »Ich bin nicht dein Feind, Zamorra. Jedenfalls im Augenblick nicht. Dein Tod wäre das letzte, was ich mir derzeit wünsche. Denn du mußt kämpfen!«
»Für die Menschheit und für den Sieg des Guten!« sagte der Meister des Übersinnlichen.
»Auch die Hölle rettest du mit deinem Kampf!« erklärte der Dämonenherrscher. »Erst, wenn die DYNASTIE DER EWIGEN in ihre Schranken verwiesen wurde, sind wir wieder Gegner!«
»Und warum hast du mich hierher gebracht, Dämon?« fragte Professor Zamorra. »Ich muß zu den Felsen von
Weitere Kostenlose Bücher